Von Solingen bis Düsseldorf: 25 Kilometer-Wanderung durch Heide und Moor mit Schlösser, Burgen, Auen

Das erste Stück unserer Tour von Solingen zum Schloss Benrath geht über den Klingenpfad. Dieser mit einem „S“ gekennzeichnete Weg führt auf etwa 70 Kilometern einmal um Solingen – die Klingenstadt – herum.

Entspannt im Grünen ausschreitend, kommen wir mit unserem Tourenleiter Uwe Zimmermann vom Deutschen Alpenverein bald am Vogelpark Solingen vorbei. Wenn wir hier einen winzigen Abstecher machten, bekämen wir Tiere rund 80 verschiedener Arten zu Gesicht, etwa Nasenbären und Cröllwitzer Puten. Außerdem finden sich dort auch noch ein Kiosk und eine Besucherhütte.

Da wir ausgeruht sind und uns noch etwa 25 Kilometer von unserem Ziel trennen, sparen wir uns den Schlenker. Ein Stück weit geht es nun weiter durch die Ohligser Heide, ein Naturschutzgebiet, das im Sommer und Herbst zur Pflege teils durch Schafe beweidet wird. Nachdem wir das Heidefreibad passiert haben, gelangen wir über einen Steg ins Moor und genießen von einem Aussichtspunkt aus einen wunderbaren Blick auf die Heidelandschaft, die jetzt in voller Blüte steht.

Schlesische Schänke im Engelsberger Hof

Bald passieren wir die Schlesische Schänke im Engelsberger Hof. Idyllisch mitten im Naturschutz- und Naherholungsgebiet gelegen, lockt das Anwesen mit großer Parkanlage unter anderem mit einem tollen Biergarten unter alten Kastanien, einem großen Spielplatz und einem hübschen See.

Nun verlassen wir den Klingenpfad und folgen eine gute Strecke weit dem Weg A3. Dieser führt uns zunächst noch durch ein Waldstück mit gut zu gehenden Wegen, bevor wir in Hackhausen auf ein wenig Asphalt dem Wasserschloss Hackhausen zustreben. Verwunschen und etwas versteckt liegt das private Anwesen in einem bewaldeten Park am Solinger Stadtrand.

An seinem heutigen Standort soll es im Mittelalter eine Burg gegeben haben, die jedoch in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts derart verfallen war, dass sie abgerissen werden musste. Stattdessen wurde ein prächtiges Schloss im Stil des Rokoko errichtet, das wiederum Ende des 19. Jahrhunderts durch Brandstiftung nahezu völlig zerstört wurde. Erst 1907 wurde es nach alten Plänen neu errichtet und kann heute für Events genutzt werden.

Historische Bauten für Konzerte und Ausstellungen

Am Viehbach entlang, der uns fast die ganze Zeit über begleiten wird, passieren wir den Hackhauser Hof, eine evangelische Jugendbildungsstätte. „Das ist ein wirklich schönes Stück“, findet Uwe Zimmermann. „Erst der Blick aufs Schloss, dann durch den Wald, daneben plätschert das Flüsschen.“ Dieses verlassen wir allerdings für einen Abstecher zu Haus Graven an einem Wegkreuz. Um dort hinzukommen, müssen wir ein wenig an der Hauptstraße entlang, überqueren dann einen Parkplatz und werfen bei dieser Gelegenheit einen Blick auf den Segelflugplatz.

Dann sind wir auch schon an Haus Graven, einer Wasserburg mit bewegter Geschichte. Das für das 14. Jahrhundert belegte Anwesen befindet sich auch heute noch in Privatbesitz, wird aber, seitdem es die Stadt Langenfeld gemietet hat, von einem Förderverein bewirtschaftet. So ist das Burggelände zu bestimmten Zeiten öffentlich zugänglich, es werden Konzerte, Ausstellungen und Feste dort organisiert.

„Wenn man schon in der Gegend ist, sollte man auf jeden Fall mal hierherlaufen“, sagt Uwe Zimmermann. Und so legen wir im dortigen Café Burgstube einen Zwischenstopp ein und erfrischen uns mit Kaffee und Kuchen. Auf unserem Weg durch den Wald kommen wir als Nächstes an der Schwanenmühle mit einem kleinen Teich vorbei, auch sie ein Zeugnis vergangener Zeiten und für eine Einkehr geeignet.

Wandern in Köln

Durch den violett-roten Frühherbst des alten Militärübungsplatzes

Von

Guido Wagner

Bald überqueren wir die A3, um dem Viehbach entlang weitgestreckter Felder zu folgen. Über einen breiten Sandweg führt uns unsere Route, dann wieder auf Waldwegen, und wir erreichen den H-Weg, der um Hilden herumführt. Auf dem Neanderlandsteig umrunden wir den Oerkhaussee zur Hälfte, und sind, nachdem wir ein Tor passiert haben, auch schon im Garather Forst angelangt.

Knorrige alte Eichen und Hainbuchen bestimmen hier das Bild. Durch ein weiteres Gatter sind Garath und das gleichnamige Schloss rasch erreicht. „Auch wenn das Anwesen selbst nicht zu besichtigen ist, ist der Schlosspark doch sehr schön“, sagt Uwe Zimmermann.

Lebendiges Naturschutzgebiet

Ein Stückchen durch ebendiesen Park, und schon liegt auch dieses Schloss hinter uns. Durch zwei Unterführungen gelangen wir an einem Spielplatz vorbei schließlich zur Urdenbacher Kämpe und damit in ein wunderschönes Naturschutzgebiet. Ein recht langes Wegstück führt uns durch diese mit Kopfweiden, Holunder, Obstbäumen und Pappeln bestandene Auenlandschaft.

Wind rauscht in den Blättern, es herrscht ein munteres Tirilieren, als wir uns dem mächtigen Strom nähern. Unser Weg führt nun unter Pappeln ein wenig am Ufer entlang, später wieder auf Asphalt – links liegt mit dem Alten Fischerhaus eine bekannte Gastronomieadresse. Dann erreichen wir durch seinen Park das Schloss Benrath, das uns schon von Weitem mit seiner pfirsichfarbenen Fassade freundlich willkommen heißt.

Die Wanderung im Detail

Start: S-Bahnhof Solingen, Vogelpark Hildener Straße 1, 42697 Solingen-Ohligs 51° 09„ 59.4“ N | 6° 59„ 32.4“ E

Ziel: Schloss Benrath, Benrather Schlossallee 100-108, 40597 Düsseldorf 51° 09„ 39.8“ N | 6° 52„ 14.3“ E

Profil: 25,3 Kilometer Länge, 64 Höhenmeter, circa 6 Stunden Dauer. Nicht kinderwagentauglich. Die Strecke verläuft über gute Waldwege, befestigte Wege, etwas Asphalt, ein wenig Sand

Einkehr-Tipps:

Schlesische Schänke im Engelsberger Hof Engelsberger Hof 10 42697 Solingen-Ohligs Telefon 0212 / 2244500 www.schlesische-schaenke.de

Schloss Garath Garather Schlossallee 19 40595 Düsseldorf Telefon 0211 97080 www.schloss-garath-mcs.de