Wandertag im Bergischen LandAls der Kölner Gottfried Böhm Bensberg berühmt machte

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Mitten im Grünen: Neben dem Barockschloss  prägt Gottfried Böhms Rathausbau die Silhouette von Bensberg.

Mag die Welt heute auch auf das prunkvolle Bensberger Barockschloss schauen, mit dem Drei-Sterne-Restaurant Vendôme von Joachim Wissler, großen Events und oft berühmten Gästen von Robbie Williams bis zu arabischen Königsfamilien – vor einem halben Jahrhundert hat ein ganz anderes Gebäude Bensberg weltberühmt gemacht: Der Vorgängerbau des Schlosses auf der Bergkuppe, oder besser: das, was Gottfried Böhm daraus gemacht hatte.

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Fachwerkhaus im Vordergrund, 60er-Jahre-Bauten im Hintergrund.

Der Kölner Star-Architekt hatte nämlich in den 60er Jahren von der damals noch selbstständigen Stadt Bensberg den Auftrag erhalten, die Reste des „Alten Schlosses“ zu einem modernen Rathaus auszubauen. Sein Werk sorgte weltweit für Aufsehen: Auf den Resten der Feste aus dem 13. Jahrhundert türmte Böhm fünf in sich verschachtelte Geschosse zu einem 70 Meter langen Terrassenhaus. Den Trakt aus rohem, unverputztem Beton überragt ein 32 Meter hoher Bergfried mit bizarren Zacken und Fensterhöhlen.

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Alt trifft neu: Bensbergs Rathaus.

„Bensberger Akropolis“ lautete damals gleich eine Schlagzeile in Köln, die Londoner „Times“ berichtete ebenso wie die „China Mai“ in Hongkong über die „Zementburg“, und das Genueser Blatt „Il Nuovo Cittadino“ feierte den Böhm-Bau als „modernstes Rathaus Deutschlands“.

Wandern mit Blick aufs Schloss und Rathaus

Wir nähern uns dem Werk des Architekten, der Anfang des Jahres seinen 100. Geburtstag feierte, auf dieser Wanderung aus außergewöhnlicher Perspektive: von oben. Von Moitzfeld kommend passieren wir zunächst den „Balkon“-Blick des Kardinal-Schulte-Hauses, wandern die grüne Emilienhöhe hinunter mit Blick auf Schloss und Rathaus und gelangen schließlich am fachwerkreichen Bergischen Museum vorbei über eine kleine Treppe von der Seite direkt in den imposanten Innenhof des Baus, der Historie und Moderne verbindet.

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Frühlingssonne am Schloss Bensberg.

Aber keine Sorge, die Natur kommt nicht zu kurz, denn nach Umrundung des Barockschlosses vom Anfang des 18. Jahrhunderts, geht’s geradewegs ins Waldgebiet der Hardt, in dem tatsächlich der mit Stele markierte geografische Mittelpunkt von Bergisch Gladbach zu finden ist. Seit 1975 ist Bensberg ein Stadtteil dieser Kreisstadt.

Der Wanderweg

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Grün Wiesen, weiß bedeckt und im Hintergrund die Stadt

1. Vom Wanderparkplatz „Erdenburg“ hinauf zur Wohnstraße und mit der orangefarbenen Markierung des Bergischen Wegs nach links zur zweispurigen Landstraße. An dieser links und nach ca. 60m rechts in Hackberg (ohne Markierung). An der Gabelung links (Im Dornbusch) bis Querweg.

2. Auf Bergmannsweg rechts unter Bäumen hindurch zur Vinzenz-Pallotti-Straße, an dieser links, an Erdbebenstation und Krankenhaus vorbei, dann vor Linkskurve rechts auf Schwester- Matthia-Weg über Wiese und hinunter in Wohnsiedlung. Wohnstraße folgen, an Abzweig geradeaus in Quellenweg und an dessen Ende rechts auf Fußweg zur Straße Am Gräfenweiher. Links zur Straße Am Stockbrunnen, dort rechts bergauf durch lange Linkskurve, an Querungshilfe zweispurige Straße überqueren, rechts und nächste links (Burggraben).

3. Burggraben nach links bergab folgen, dann rechts über Parkplatz direkt an Gebäuderückseite des Rathauses entlang und am Ende der Rückseite rechts über Treppe hinauf in den Innenhof des Böhm-Baus. Dort links hinunter zur Engelbertstraße und mit Bensberger Schlossweg (weiße „13“ auf rotem Grund) nach rechts hinauf zur Kadettenstraße. Dieser nach links am Haupttor des Schlosses vorbei folgen, an nächster T-Kreuzung rechts in Jan-Wellem-Straße und nach ca. 190 m links in die Stichstraße Zur Hardt. An deren Ende links auf Fußweg über Treppen hinunter zum Hardtweg, diesem rechts bergab ins Tal folgen. Dort Milchborntalweg überqueren und Hardtweg weiter folgen, über Parkplatz in den Wald.

4. An der T-Kreuzung dem Bergischen Weg und Schlossweg nach links folgen. Freibad passieren, am Waldhotel Mangold leicht rechts und an Kreuzung schräg links hinauf zum Kreuz. Rechts daneben mit Schlossweg auf Pfad zur zweiten Gedenkstätte. Auf breitem Zuweg zum Querweg, auf diesem rechts.

5. Nach ca. 730m am Waldrand mit Bergischem Weg rechts abbiegen, nach ca. 560m an Gabelung links.

6. Wo Bergischer Weg rechts abzweigt, gehen wir geradeaus in Ort Kaltenbroich, durch Talsenke, dann an Gabelung rechts (Kaltenbroich) mit „A3“ auf die Höhe. An einsamem Haus auf Fahrweg in den Wald.

7. Nach ca. 280m rechts abbiegen und nun wieder Bergischem Weg (BW) folgen bis Naturfreundehaus Hardt.

8. An Haus Hardt mit BW und Schlossweg links, auf Höhe an Kreuzung schräg rechts auf Pfad ins Milchborntal, dort rechts, auf Damm von Milchborntalweiher links, auf anderer Talseite links. Oben rechts an Sportplatz entlang. Nach ca. 360m an T-Kreuzung rechts, vor Erdenburg links. Nach 230m scharf links auf breiten Weg, auf ihm bergan zum Ausgangspunkt.

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Informationen rund um die Wanderung

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In Bergisch Gladbach findet sich auch das Bergische Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe

Start & Ziel: Wanderparkplatz Erdenburg (Navi ggf.: Moitzfeld 2) in 51429 Bergisch Gladbach-Moitzfeld

Länge/Dauer: ca. 11,0 km, ca. 3,5 Std.

Anfahrt: Mit Auto: Auf A 4 Rtg. Olpe bis AS 20 Berg. Gladbach-Bensberg. An Ampel geradeaus, Berg hinauf, an Technologiepark vorbei bis zur Ampelkreuzung in Moitzfeld, dort links und nach ca. 800m rechts in Seitenstraße „Moitzfeld“. Wanderparkplatz in Linkskurve geradeaus. Mit ÖPNV: Von Köln mit Straßenbahn Linie 1 bis Endhaltestelle Bensberg, mit Bus 227 oder 455 Rtg. Steinacker bzw. Ball bis „Hackberg“. Der Straße weiter folgen und dann links in Nebenstraße zum Wanderparkplatz.

Profil: Außerhalb der Orte überwiegend gut befestigte Wald-, Spazier- und Wirtschaftswege; an einigen Stellen je nach Wetterlage etwas morastig; Steigungen insgesamt ca. 190 Höhenmeter.

Karte/GPS-Daten: Wanderkarte Bergisches Land, Karte 4: Mitte, hg. v. Das Bergische 1: 25 000; GPS-Daten im Internet, Stichwort: „Wandertag März 2020“ auf www.komoot.de.

Besichtigung: Bergisches Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe, Burggraben 9-21, Bergisch Gladbach-Bensberg. Geöffnet: Di - Fr 10-13.30 Uhr, WE/Feiert. 11-17 Uhr www.bergisches-museum.de

Einkehrmöglichkeiten:

Gasthaus Wermelskirchen (Mi/Do Ruhetag), Burggraben 8, 51419 Bergisch Gladbach-Bensberg, Tel. 02204/52564, gasthaus-wermelskirchen.de.

- Naturfreundehaus Hardt, Hardt 44, 51429 Bergisch Gladbach, Telefon 0 22 04/ 3 00 75 41; Di – Sa 10 – 18 Uhr, So 9 – 18 Uhr, www.haushardt.de

- Restaurant „Waldstuben“ im Romantik Waldhotel Mangold, Am Milchbornbach 39–43, 51429 Bergisch Gladbach-Bensberg, Telefon: 0 22 04/9 55 50; Di – Fr 14 – 22 Uhr, Sa 12 – 22 Uhr, www.waldhotel.de/restaurant

- Im Althoff Grandhotel Schloss Bensberg, Kadettenstraße, gibt’s mehrere Restaurants – von der Trattoria Enoteca, Tel. 0 22 04/ 4 29 15, über die Lobby Bar, in der man auch einfach einen Cappuccino trinken kann, Tel. 0 22 04/4 20, bis zum Drei-Sterne-Restaurant Vendôme (Mi – So), Tel. 0 22 04/4 29 06, www.schlossbensberg.com 

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