Wandertag in der VulkaneifelFossiles Riff mit Panoramablick und magischen Orten

Lesezeit 3 Minuten
GerolsteinerDolomiten

Blick auf die Gerolsteiner Dolomiten

  • Ein Ausflug in die Vulkaneifel ist voller Überraschungen.
  • Sven von Loga hat eine schöne Wanderung zusammengestellt bei der man auch an einem „Geoacker" vorbeikommt und die vier Hauptgesteinsarten der Vulkaneifen untersuchen kann.
  • Waren Sie schon mal im Besucherzentrum der Gerolsteiner Brunnen?
  • Ein Ausflug mit viel Potential!

Vor rund 380 Millionen Jahren waren die Gerolsteiner Dolomiten noch ein mächtiges Korallenriff in einem subtropischen Flachmeer. Heute lässt es sich mehr oder weniger bequem erwandern. Es geht stetig auf und ab - manchmal auch ein wenig steil und über Treppen. Vorbei am Kletterfelsen Hustley führt der Pfad hinauf zu einem magischen Ort: Auf dem Munterley Plateau finden sich die Fundamente einer „Juddekirchhof“ genannten fast 1900 Jahre alten Anlage.

Die hochdeutsche Übersetzung „Judenkirchhof“ ist falsch. Der Name leitet sich vermutlich ab von den römisch-keltischen Matronen, die „Gode“ genannt wurden. Zu ihnen gehörte die Göttin Calvia. Ihr stiftete 124 n. Chr. der Römer Marcus Victorius  Pollentinus einen Tempel.  Auf dem Gelände fanden immer wieder archäologische Ausgrabungen statt, einige der gefundenen Weihegaben sind im Museum der Gerolsteiner Erlöserkirche zu besichtigen.

Highlight: Kasselburg 

Ein Highlight auf dem Felsenpfad ist die Kasselburg: Rings um die Ruine mit dem imposanten Doppelturm liegt der rund 32 Hektar große Adler- und Wolfspark. Neben Tieren der heimischen Wälder leben dort seltene Greifvögel und das größte (beinahe) frei lebende Wolfsrudel Europas. Ein Besuch lohnt sich am Nachmittag, wenn die Timberwölfe gefüttert werden und Flugvorführungen stattfinden.

Kasselburger Hahn mit Geoacker

Nicht weit entfernt liegt der Vulkan „Kasselburger Hahn“ mit einem eigens für Familien und Kinder angelegten „Geoacker“. Mit Hammer und Lupe lassen sich dort Basalt-, Dolomit-, Kalk- und Sandstein genau untersuchen. Die vier Hauptgesteinsarten der Vulkaneifel wurden aus der näheren Umgebung herangeschafft, die basaltische Asche nebenan dagegen gehört zu den Hinterlassenschaften des Vulkans, der einst hier ausgebrochen war.

Eifelhoehle

Beeindruckende Buchenlochhöhle am Gerolsteiner Felsenpfad

Dass die Buchenlochhöhle am Wegesrand schon vor rund 30000 Jahren Menschen und Tieren als Unterschlupf diente, ließ sich durch hier gefundene Steinwerkzeuge und Knochen beweisen. Mit einer Taschenlampe lässt sich die etwa 30 Meter lange, vier Meter breite und 2,4 Meter hohe Höhle gut erkunden. 

Besucherzentrum „Gerolsteiner Brunnen“

Einen Sprung  aus der Vor- in die  in die Neuzeit ermöglicht ein weiterer kleiner Abstecher vom Felsenpfad: Im Besucherzentrum der „Gerolsteiner Brunnen“ ist nicht nur zu sehen, wie das Mineralwasser mittels hochmoderner Technik in die Flasche kommt – es darf auch nach Herzenslust getrunken werden. Für Einzelbesucher und Familien gibt es wochentags jeweils um 15 Uhr eine kostenlose Führung.

Museen zum Abschluss in Gerolstein

Nach einem Panoramablick auf die Dächer von Gerolstein geht es dann wieder hinunter in die Brunnenstadt. Wer noch nicht genug erlebt hat, kann dort noch Naturkunde-, Telefonmuseum und das Römisch-Germanische Museum mit der Villa Sarabodis besichtigen. Oder einfach den Tag mit einer Mahlzeit in einer der zahlreichen kleinen Gaststätten ausklingen lassen. 

Der Wanderweg:

Vulkaneifel-gerolsteiner-felsenpfad Hedrich

Gerolsteiner Felsenpfad

  • 1.  Vor dem Bahnhof Gerolstein links, unter der Brücke weiter geradeaus in den Kurpark. Nach ca. 200 m links über die Holzbrücke. An der Helenenquelle vorbei, links und gleich wieder rechts bis zum Ende der Fußgängerzone (Hauptstraße), dort links halten bis zur Bundesstraße B 410. Nach  100 m die Straße queren, auf der linken Seite befindet sich der Einstieg zum Felsenpfad.
  •  2.  Über die Eisenbrücke Kyll die Bahnstrecke queren, dem asphaltiertem Weg bis zur Straße folgen. Am Haus Nr. 53 links die Treppe nehmen. Jetzt führt der Weg steil bergan. An der ersten Kreuzung links und dem Felsenweg in Serpentinen bergan durch ein Waldgebiet folgen. Nach 1 km an der  Wiesenfläche weiter rechts  am Waldrand entlang (Richtung Juddekirchhof) und  ca. 200 m bis zum  Gedenkstein für den Fliegeroffizier David W. Johnston jr.. Hier nach rechts bis zum Aussichtspunkt Pelmer Dolomit und Akdolitwerk. Danach bergab und -an durch Wald und Wiesen um den Dolomitsteinbruch herum.
  • 3.  Hinter der Einfahrt zum Steinbruch rechts, dem Pfad weiter folgen, bis der Blick auf die Kasselburg frei wird. Nun wenige Meter bis zur K33, dann links der Straße folgen und nach  50 m rechts auf den Feldweg abbiegen. Nach 100 m links Richtung Geoacker. Dem Wanderweg  folgen bis zu einer  hölzernen Treppe. Dort links halten, kurz darauf  ist  der Rastplatz Geoacker erreicht. Dem Felsenpfad weiter folgen, parallel zur Straße bis zum Gerolsteiner Maar. Danach die K 33 queren und am Waldrand entlang.
  •  4.  Am Wegkreuz scharf links abbiegen, danach wieder rechts: In Serpentinen führt der Felsenpfad wieder bergan. Hinter der Hagelskaule geht es geradeaus weiter an Felsenformationen und der Buchenlochhöhle vorbei, bis nach ca. 200 m ein kleiner Aussichtspunkt erreicht ist. Von dort  dem Wanderweg bergab bis zum Aussichtspunkt Munterley folgen.
  •  5.  Hier rechts halten und dem Wanderweg talwärts folgen. Hinter der Schautafel Gerolsteiner Dolomiten weiter talwärts, bis die ersten Häuser zu sehen sind. Jetzt links und nach ca. 30 m rechts. Die Straße Unter den Dolomiten queren, danach links die Sackgasse nehmen. Hinter Haus Nr. 20 rechts ausgeschilderter Fußweg Richtung Bahnhof. Über die Brücke zurück zum Ausgangspunkt.

Infos, Anreise,  Einkehr rund um die Wanderung: 

Anreise im Pkw von Köln über A 553 bis Godorf, A 553 und A 1 bis Blankenheim, L 115, L 26 und L 29 bis B 410 in Gerolstein, Parken am Bahnhof,

Tagesticket 1 Euro.  

ÖPNV: Von Köln Hbf bis Bahnhof Gerolstein

Start und Ziel: Bahnhof/Touristeninformation, Bahnhofstraße 4 in Gerolstein 

Wanderstrecke  8,4 km Länge, rund 3,5 Stunden (mittelschwer)

Profil Asphaltstraße durch die Stadt, Wald- und Wirtschaftswege, felsige Pfade mit Treppen, schmale Wege über Wiesen und durch Mischwälder. Bei nasser Witterung kann es glatt sein. Trittsicherheit ist wichtig, festes Schuhwerk auf jeden Fall zu empfehlen. Der Weg führt streckenweise steil bergauf und bergab.

GPS-Daten/Karte:  www.eifelsteig.de/a-gerolsteiner-felsenpfad

Einkehrmöglichkeiten:  Forsthaus Kasselburg, Gerolsteiner Str. 45, 64570 Pelm, Tel. 06591/4213  (am Adler- und Wolfspark).

Pizzeria dolo, Sarresdorfer Str. 2, 54568 Gerolstein, Tel. 06591/9842824.

Restaurant Poseidon, Sarresdorfer Str. 12, 54568 Gerolstein, Tel. 06591/3931

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