Selbst hergestellte vs. gekaufte FarbeOstereier natürlich färben – ein Selbstversuch

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Bunt, bunter, Ostereier! Ob mit natürlicher Farbe oder gekaufter.

Köln – In der Osterzeit dreht sich viel ums Ei. Traditionell werden Eier gefärbt, verziert und natürlich auch gegessen. Wer gerne kreativ werden will, färbt seine Eier selbst – gemeinsam mit der Familie oder Freunden. In Supermärkten und Drogerien bekommt man problemlos Farbe, die extra für das Kolorieren von Ostereiern hergestellt wird. Um Eiern etwas Farbe zu verpassen, kann man alternativ auch zu natürlichen Färbemitteln greifen. Mit Zwiebelschalen und Roter Bete kann beispielsweise nachhaltig Farbe zum Eier färben zubereitet werden. Doch wie schlägt sich die natürlich hergestellte Farbe im Vergleich zu der, die man im Laden kaufen kann? Wir haben den Test gemacht!

1. Einkauf

Im Drogeriemarkt ist alles auf Ostern und Frühling eingestellt, so fällt einem die fertige Farbe für Ostereier direkt ins Auge. Es gibt verschiedene Angebote: Für das Vorhaben werden klassisch blaue, rote, grüne und gelbe Farbe benötigt. Das gibt es alles in einem Paket, welches nicht mal zwei Euro kostet.

Zur Herstellung der natürlichen Farbe stehen Rote Bete, Heidelbeeren, Spinat und Zwiebeln auf der Supermarkt-Einkaufsliste. Dort werden selbstverständlich auch Eier gekauft – viele Eier. Damit die Farbe möglichst gut wirkt, landen weiße Eier im Einkaufswagen. Der Einkauf der Zutaten für die natürliche Farbe kostet deutlich mehr als die Eierfarbe aus dem Drogeriemarkt.

2. Vorbereitung

Die gekaufte, fertige Farbe ist eine Kaltfarbe, die sich innerhalb von einer Minute anrühren lässt. Dafür wird sie in einen Becher, zum Beispiel einen Joghurtbecher, gegeben und es werden zwei Esslöffel Essig hinzugefügt. Anschließend noch kaltes Wasser in den Becher füllen und fertig ist die Farbe.

Um die natürliche Farbe zu gewinnen, muss zunächst aus den zuvor gekauften Zutaten ein Farbsud zubereitet werden. Dafür müssen Spinat, Rote Bete und die Heidelbeeren erstmal zerkleinert werden. Die vierte Zutat, Zwiebelschalen, muss nicht extra klein geschnitten werden.

Jetzt heißt es ran an den Herd – jede der Zutaten bekommt ihren eigenen Topf, in dem sie mit Wasser zum Kochen gebracht wird. Etwa 40 Minuten sollte der Sud kochen, bevor er umgefüllt wird. Bei der Wahl des richtigen Behältnisses sollte beachtet werden, dass der Sud abfärben könnte. Daher eignen sich beispielweise Einmachgläser. Darin sollten die Farben nun mehrere Stunden stehen bleiben –  zum Beispiel über Nacht.

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Hier kochen die Zutaten für den Farbsud ungefähr 40 Minuten.

3. Färben

Endlich geht es ans Färben, damit aus den Eiern bunte Ostereier werden. Die weißen Eier werden in die vorbereiteten Becher mit der Kaltfarbe gelegt. Die Farbe muss nun vier bis sechs Minuten einziehen. Anschließend können die Eier rausgeholt, getrocknet und als Ostereier präsentiert werden.

Etwas länger warten heißt es bei der natürlichen Farbe. Hier gilt, je länger die Eier im Farbsud liegen, desto intensiver das Resultat. Diesem Tipp folgend bleiben die Eier ein bis zwei Stunden im Farbsud, bevor sie ins Osternest gelegt werden.

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Das Resultat des Selbstversuchs: Die Ostereier gefärbt mit eigens hergestellter Farbe.

4. Das Ergebnis

Nach einigen Stunden Arbeit können die bunten Ostereier begutachtet werden. Dabei fällt direkt eines auf: Die natürlich gefärbten Eier unterscheiden sich deutlich von den Eiern, die mit der gekauften Farbe verschönert worden sind. Während die Kaltfarben-Eier leuchten und deutlich die Farben Rot, Blau, Grün und Gelb zu erkennen sind, sind die natürlich gefärbten Eier blasser. Die Eier, die im Farbsud aus Zwiebelschalen und Roter Bete lagen, haben die Farbe nicht so angenommen wie erwartet. Statt rot und gelb sind sie eher beige und braun geworden. Das vermeintlich grüne Ei, das aus dem Spinat-Sud entstehen sollte, ist sogar weiß geblieben.

Ein Hingucker ist das Ei, was mit dem Heidelbeer-Farbsud gefärbt wurde. Das matte Blau sticht heraus, weil es gerade nicht so aussieht, wie alle anderen blau gefärbten Eier.

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Mal ein anderes blau: Aus Heidelbeersud lässt sich diese Eierfarbe zaubern.

Fazit

Für das Färben der Eier mit natürlicher, selbst hergestellter Farbe braucht es definitiv eine ordentliche Portion Geduld und viel Zeit. Während es mehrere Stunden gedauert hat, den Farbsud zuzubereiten, ging das Färben mit der gekauften Farbe viel schneller.

Günstiger ist der Gebrauch von Lebensmitteln als Farbmittel nicht, sondern teurer. Allerdings kann man die Zutaten, mit denen man den Farbsud herstellt, anschließend weiterverwenden.

Das Farbergebnis unterscheidet sich stark voneinander. Die gekauften Farben halten, was sie versprechen, und färben die Eier in genau der Farbe, die man zuvor ausgewählt hat. Anders ist es bei den bunt gefärbten Ostereiern mit selbst gemachter Farbe: Sie sehen individuell aus, die Farben sind nicht so, wie man sie aus dem Supermarkt kennt. Echte Unikate also und etwas ganz Besonderes, sodass sie die Mühe – zumindest teilweise – wert sind.  

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