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Serie „Köln-Favoriten“Zehn Orte, die Kaffee-Liebhaber in Köln kennen sollten

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Kaffee

Symbolbild

Köln – Wo gibt es das beste Eis? Was bietet Köln für Jazz-Liebhaber? In unserer Serie „Köln-Favoriten“ stellen wir die Top-Adressen der Stadt vor. Dieses Mal hat sich Jens Meifert Café-Röstungen schmecken lassen und Kuchenvitrinen gesichtet.

Café Chocolate Trödeln beim Kaffee: Im Café Chocolate ist das Programm. Das kleine Café an St. Agatha ist voll mit alten Lampen, Stühlen, Deko und Kunstwerken. Wer will, kann bei einer hausgemachten Joghurt-Caramel-Torte stöbern und gleich einkaufen. Die Idee ist aus England importiert. Neu ist der "Plaudertreff" am Sonntag von 12 bis 15 Uhr. Menschen ab 50 treffen sich zum Plausch über Gott und die Welt. Café Chocolate, An St. Agatha, 10 bis 19 Uhr, Sonntag 14 bis 18 Uhr, (0221) 25 80 228

Cafe Reichard Eine bessere Aussicht zum Kaffee gibt es nun wirklich nicht. Die Kathedrale gegenüber wirkt wie eine surreale Foto-Tapete, was vor allem Touristen aus aller Welt zu schätzen wissen. 1905 hatte das Cafe Reichard Unter Fettenhennen geöffnet. Zu den Klassikern zählen die Schwarzwälder Kirschtorte (4,50 Euro) und der Baumkuchen (4,90 Euro). Der wird traditionell 15 Mal gebrannt, wer es sahnig mag, kann ihn auch mit Buttercreme-Füllung bekommen. Das Reichard hat 364 Tage im Jahr geöffnet, nur Rosenmontag haben die Jecken Vorfahrt. Auf der Terrasse gibt es 350 Plätze, ebenso viele wie im 1986 erweiterten Café. Kölsche Stammkunden gibt es viele, der treueste kommt aber aus Aachen und reist täglich mit dem Zug an. Café Reichard, Unter Fettenhennen 11, 8 bis 20 Uhr, Telefon (0221) 2578542

Galestro am Bahnhofsvorplatz Typisch italienischer Kaffee geht unaufgeregt: Eine lange Theke, Pasta di Mandorla (Mandelplätzchen) daneben und der Aperol Spritz im Blick. So sieht es im Galestro am Bahnhofsvorplatz aus. Hier nimmt der Reisende einen Kaffee zum Abschied. Wulf Schlichte hat den Betrieb vor elf Jahren gegründet. Bis zu 600 Espresso laufen pro Tag aus der Maschine. "Rund um den Bahnhof finden Sie keinen besseren", sagt er. Typisch italienische Art. Galestro, Bahnhofsvorplatz 1, 8 bis 21 Uhr, Sonntag 10.30 bis 21 Uhr, 0160 90729090

Café im Museum für Angewandte Kunst Es soll Menschen geben, die gehen nur ins Museum, weil sie sich so auf den Kaffee danach freuen. Das Café im Museum für Angewandte Kunst ist wohl die schönste Adresse dieser Art in Köln. Der Innenhof im Schatten der Minoritenkirche ist eine Ruhe-Oase mitten in der Stadt. "Wir sind immer noch ein Geheimtipp und fühlen uns ganz wohl damit", sagt Chef Michael Holtmann. Auf den Design-Stühlen wirkt die die angewandte Kunst aufs angenehmste nach, der Kuchen kommt vom Café Fromme. Der Holtmann-Chef steht auf Sacher-Torte und empfiehlt für den Herbst den Apfelstrudel. Holtmann's im MAKK, An der Rechtschule 1, 10 bis 18 Uhr (außer Montag), (0221) 2779 8860

Rösterei van Dyck Wie bringe ich die perfekte Crema auf den Espresso? Wieso klappt das mit dem Milchschaum nicht? Und was hat der Arabica was der Robusta nicht hat? Dem Hobby-Barista stellen sich viele Fragen. Antworten gibt es in den Kursen der Rösterei van Dyck. Angefangen hat die Erfolgsgeschichte in der Ehrenfelder Körnerstraße, wo es heute eine Espresso-Bar gibt. Inzwischen steht der neue 25-Kilo-Röster im schicken Café an der Mülheimer Schanzenstraße. Zwölf Röstungen stehen auf der Karte, Auszeichnungen der Röstergilde hat es in den letzten Jahren förmlich gehagelt. Geheimtipp: "Heimspiel" mit Blaubeernote (250 Gramm, 7,70 Euro). Kurse nach Voranmeldung.

Van Dyck Rösterei, Schanzenstraße 36, Montag bis Donnerstag, 9 - 16.30 Uhr, Freitag 9 bis 16 Uhr. (0221) 298 33 552.

Café Jakubowski Rudi Jakubowski wurde 1928 im Haus an der Mülheimer Freiheit geboren. Lange Zeit blieb es Ruine, als Silvia Beuchert vor zwölf Jahren ihr Café eröffnete, stimmte der Namensgeber sofort zu. Im schlichten Stil lockt eine üppige Frühstückskarte, an Sonntagen ein Brunch für 15,50 Euro. Es gibt viele Schorlen und Säfte, außerdem finden sich Bagels, Focaccia und Baguettes auf der Karte. Tipp: Baguette mit Ziegenkäsecreme, Thymianhonig und Rucola (7,50 Euro). Nach dem Abendessen ist noch lange nicht Schluss.

Café Jakubowski, Mülheimer Freiheit 54, 9 bis 0 Uhr, Samstag 10 bis 0 Uhr, Sonntag 10 bis 19 Uhr. (0221) 9661110

Café Franck Vintage-Möbel und Omas Blümchenporzellan: Das Café Franck hat alles, was des jungen Großstädters Herz begehrt. Gegründet wurde es in den in den 30 Jahren, zwischenzeitlich war es mal geschlossen, aber 2005 weckten Seçkin Ergün und Jonathan Groß es aus dem Dornröschenschlaf. Bei schönem Wetter ist die Terrasse eine Wucht. Tipp auf der Karte: der vegane Zucchini-Kuchen (3 Euro) oder die Johannisbeer-Tarte (3 Euro). Freitags und samstags wird das Café zum Club: zur Bar Franck mit wechselnden DJs. Lässiger geht es nichts ins Wochenende.

Café Franck, Eichendorffstraße 30, 10 bis 19 Uhr (außer Montag), (0221) 7167210

Schamong Kaffee Es begann vor 50 Jahren mit einem gusseisernen Trommelröster: Inzwischen verarbeitet die Familie Schamong Kaffee in der dritten Generation und nennt sich Kölns älteste Rösterei. Bewerber gibt es viele, die Kollegen von Heilandt-Café bieten am Girlitzweg Kurse an und auch van Dyck (siehe oben) erobert von Ehrenfeld aus die Kaffeewelt. Bis heute gilt der Leitspruch von Heribert Schamong, Sohn des Firmengründers: "Wir wollen, dass die Leute Kaffee genießen wie guten Wein." An der Venloer Straße sind auch Röstereibesichtigungen möglich.

Schamong Kaffee, Venloer Straße 535, Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr, Samstag 9 bis 14 Uhr, Führungen nach Anmeldung: (0221) 54 49 38

Café Wahlen Dieses Haus ist eine Institution: Vor 107 Jahren hat Josef Wahlen sein Café am Ring eröffnet. Heute leiten Heinz und Annemie Wahlen die Geschäfte, der Zulauf im 50er-Jahre-Café ist ungebrochen. Klassiker auf der Karte sind die mit Rum getränkten Savarin-Törtchen (2,70 Euro). Daneben lockt in der Glas-Vitrine die imposante Stachelbeerbaisertorte (3 Euro). Auch die Petit fours kommen aus der Bäckerei im Haus. Mittags sind die Reibekuchen (11,50 Euro) oder der Zwiebelkuchen (13,50 Euro) beliebt. Das Publikum ist bunt gemischt: Senioren mit Kindern, Enkel, am Wochenende kommen die Hipster.

Café Wahlen, Hohenstaufenring 64, Montag bis Samstag 10 bis 18 Uhr, Sonntag 11 bis 18 Uhr, (0221) 23 16 25

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Coffee Gang Alles sauber, alles für den Puristen: Die Coffee Gang legt Wert auf fair gehandelten Kaffee und Milch vom Bio-Bauern. Sina Assadi hat in Australien die Kaffee-Kultur kennengelernt, mit seiner Frau Micki hat er das Lokal nahe dem Barbarossaplatz eröffnet. Für den "Black Tonic" wird ein doppelter Espresso mit Tonic Water auf Eis vermischt. Beliebt ist der "Cold Brew" - Filterkaffee, der mit kalten Wasser zubereitet wird. Gewagt: der "Black Tonic", ein doppelter Espresso mit Tonic Water auf Eis. Coffee Gang, Hohenstaufenring 19 und Neusser Straße 54, 8 bis 18 Uhr (außer Montag), (0221) 78956541

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