Serie „Rheinische Tafel“: Alte Vogtei in Hamm bietet Romantik und regionale Küche

Hamm – Argumente für einen Besuch der Alten Vogtei in Hamm an der Sieg gibt es zuhauf. Markus und Daniela Wortelkamp führen das 1753 erbaute Fachwerkhaus, in dem einst Friedrich Wilhelm Raiffeisen das Licht der Welt erblickte, in fünfter Generation. Seit 1975 trägt man den Titel eines Romantikhotels. Kein Wunder, dass mancher Gast nicht nur zur Einkehr, sondern gleich über Nacht bleibt. Schließlich lässt sich der Aufenthalt mit dem ein oder anderen Ausflug verbinden oder das Angebot aus dem Weinkeller noch entspannter genießen.

Schon beim Betreten der guten Stube offenbart sich, dass die versprochene Romantik mehr als Etikette ist. Umgeben von Holzgiebeln und Altertümchen wähnen sich die Gäste in Wirtschaft, Ratsstube und Gewölbe in einer fernen Zeit. Markus Wortelkamp verwendet gerne Bio-Lebensmittel und kocht mit regionalen Produkten. Die Speisekarte liest sich wie ein Kompendium für Einkaufstipps in der Region.

Regionale Küche und alkoholfreie Aperitifs

Wer etwa die Käsevariation mit Berg- und Kräuterkäse von Frau Wäschenbach probiert, macht sich später nicht selten auf den Weg ins benachbarte Katzwinkel-Hönningen, wo Birgit Wäschenbach ihren Hof unterhält. Die Liste einheimischer Lieferanten reicht von der Bäckerei Schumacher aus Eichelhardt über den Biohof Dickendorf bis hin zu Obst und Wildkräutern aus dem eigenen Garten. Das Wild für Gerichte wie gebratene Rehleber mit Apfelspalten und Preiselbeeren (13,80 Euro) oder Ragout von der Rehkeule mit Rotkohl, gefülltem Preiselbeer-Apfel und Semmelknödel (27,80 Euro) stammt aus den umliegenden Wäldern.

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Manch ein Stammgast schwört auf die gekochte Ochsenbrust mit warmer Apfel-Meerrettichsauce, Blattsalaten und Bratkartoffeln (16,80 Euro), andere verlassen das Haus nicht ohne vom Marmor-Eiskuchen mit Himbeermark und Vanillesauce (9 Euro) genascht zu haben. Zu den favorisierten Weingütern zählen Brogsitter von der Ahr, Margarethenhof und Knipser aus der Pfalz oder Dorflinger aus Baden. Für Biertrinker zapft man König Pilsener und Westerwald Bräu. Auch der Blick auf den Reigen antialkoholischer Getränke lohnt sich. Ein Highlight sind alkoholfreie Aperitifs, deren Geschmacksrichtungen davon zeugen, was im Garten wächst. Momentan stehen Drinks mit Quitten- und Holundersirup im Mittelpunkt.

Öffnungszeiten: Täglich außer mittwochs und Donnerstagmittag, 12 bis 14 Uhr und 18 bis 21 Uhr