Abo

Von regionalen HöfenIn diesen Lokalen rund um Bonn gibt's frischen Spargel

Lesezeit 5 Minuten
Spargelrestaurant Bonn

Guten Appetit! Martin Schäfer vom Lambertushof in Alfter-Witterschlick freut sich auf viele Spargelfans. 

  • Regionaler Spargel: Wir haben uns in Gasthäusern im Vorgebirge umgehört, was sie aus den weißen Stangen zaubern und wo sie ihren Spargel beziehen.

Bonn – Der Mai ist mit niedrigen Temperaturen gestartet. Die mäßige Witterung wirkt sich auch auf die Spargelernte aus. Während der Saisonauftakt sehr ertragreich verlief und das schöne Wetter vor allem um Ostern die Spargelernte begünstigte, läuft es auf den Feldern zwischen Alfter und Walberberg momentan etwas ruhiger. Doch in der zweiten Maihälfte sollte sich der Ertrag bei wärmerem Wetter wieder erhöhen.

Das Angebot in den meisten gastronomischen Betrieben bleibt über die gesamte Spargelsaison in der Regel konstant. Die Gäste wünschen ihr Lieblingsgemüse unabhängig von den Wetterbedingungen, und so dominiert das delikate Gemüse in den Gasthäusern des Vorgebirges wie in jedem Jahr die Speisekarte bis in den Juni hinein.

Auch die ersten Stangen biologisch angebauter Spargel wurden in diesem Jahr schon relativ früh geerntet. „Dazu hat vor allem der warme April beigetragen“, erklärt Biobauer Leonhard Palm aus Uedorf. „Wir hatten Ende April schon fast zu viel Spargel.“ Daher begrüßt Palm das aktuelle Wetter. Der Regen, der in den vergangenen Tagen gefallen ist, könne zwar die Trockenheit, die im vergangenen Jahr herrschte, nicht ausgleichen, doch er sei für die Ernte günstig. „Wir wollen ja gerne bis zum Johannistag am 24. Juni Spargel stechen, dabei hilft das aktuelle Wetter“, sagt der Landwirt. Im vergangenen Jahr gab es ab Anfang Juni durch die anhaltende Trockenheit nur noch wenig Spargel. Der Ertrag scheint sich in diesem Jahr besser über die gesamte Saison zu verteilen.

Viele Gastronomen beziehen den Saisonschlager bei Spargel Ritter. Der Bornheimer Landwirtschaftsbetrieb verfügt über eine Vielzahl von Anbauflächen im Vorgebirge und ist daher gut darauf vorbereitet, den Wirtshäusern verlässliche Mengen zu liefern. Mit der ersten Ernte hat man bei Ritter wie in den vergangenen Jahren bereits Ende März begonnen. „Da wir Minitunnel nutzen, können wir schon recht früh mit der Ernte beginnen“, erklärt Sabine Ritter. Beim System der Minitunnel, das seit einigen Jahren verwendet wird, kommt neben der bereits etablierten Schwarz-Weiß-Folie noch eine weitere transparente Folie zum Einsatz, die über Stahlbügel ausgelegt wird und das Wachstum des Gemüses fast wie in einem Gewächshaus unterstützt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Martin und Thomas Schneider gehören zu den Kunden des Spargel- und Erdbeerbetriebs Ritter. Die Brüder haben den Lambertushof in Witterschlick 1991 von den Eltern übernommen und setzen seitdem auf eine gutbürgerliche Küche. Der Spargel bereichert das Angebot des Gasthofs seit Ostern. „Wir setzen hauptsächlich auf die klassische Art der Zubereitung“, sagt Martin Schneider, der den Service des Hauses leitet. Sein Bruder Thomas leitet die Küche und bereitet eine Portion Spargel mit zerlassener Butter oder Sauce hollandaise, gekochtem Schinken und Salzkartoffeln für 23,50 Euro. Als Alternative serviert man Kartoffelrösti mit Spargel, Tomaten und Käse überbacken und Salat (14,30 Euro) oder gebratene Lachsschnitte mit Spargel, zerlassener Butter und Petersilienkartoffeln (24,90 Euro). Dazu empfehlen die Schneiders badischen Weißburgunder vom Winzerverein Oberrotweil. Es gibt aber auch Gäste, die sich zum Spargel gerne ein Glas der hausgemachten Maibowle bestellen.

Auch Familie Kaebe bezieht ihren Spargel von der Firma Ritter. Das Frühjahr steht in ihren Rheinterrassen wie immer im Zeichen von Spargel und Erdbeeren. Als Vorspeise offeriert man am Widdiger Rheinufer zum Beispiel Spargelcremesuppe mit gerösteten Mandelsplittern (4,90 Euro) oder einen Spargel-Tomatensalat mit Kräuterlachs, Toast und Butter (9,50 Euro). Ein Pfund Spargel mit Sauce hollandaise und Kräuterkartoffeln kostet 19,50 Euro. Das Basisgericht lässt sich beliebig erweitern zum Beispiel mit einem gebratenen Zanderfilet an Wasabisauce (9,50 Euro) oder einem Putensteak (9 Euro). Als Getränkebegleitung schwört Familie Kaebe auf Tropfen vom rheinhessischen Weingut Valckenberg. Die Gäste können zwischen Rivaner, Riesling und Grauburgunder wählen. Manche Spargelliebhaber schwören auch auf einen „Erdbeer Spritz“ als Begleitung. Der Drink aus Erdbeersirup, Prosecco und Erdbeeren gilt in den Rheinterrassen als saisonale Spezialität und passt, so Juniorchef Chris Kaebe, sowohl als Aperitif als auch zum Spargel.

In der Küche von Familie Sistig im Gasthaus Zum alten Bahnhof in Kardorf wird Spargel seit Ostern zubereitet. „Mag sein, dass einige Kollegen schon im März die Spargelsaison eröffnen, wir aber warten immer noch ein wenig ab“, sagt Axel Sistig. Man lasse sich Zeit, bis die Qualität des einheimischen Gemüses entsprechend hoch ist. Bis dahin müssen sich die Gäste ein wenig gedulden. Zum Auftakt bietet sich unter anderem ein Spargelsalat oder Spargel-Schinkenröllchen mit Hollandaise, Toast und Salatbeilage (je 11,90 Euro) an. Zu den Hauptspeisen zählt der Schlemmerteller mit Schweinefiletmedaillons, Spargel und Salzkartoffeln (15,90 Euro) oder eine Portion Spargel mit Rumpsteak (23,90 Euro). Wie bei der Auswahl der Speisen favorisiert Familie Sistig bei den Getränken regionale Produkte. Zum Spargel bietet man unter anderem einen Riesling von der Winzergenossenschaft Dagernova in Dernau an der Ahr.

Bei Renate und Peter Bräutigam dominieren die langen weißen Stangen seit Anfang April das Geschehen in der Küche. Die Gastgeber der Hofanlage Vorgebirgsblick in Merten vertrauen der Qualität des Spargels vom Gemüsehof Mertens in Hersel. „Wir bekommen unseren Spargel schon geschält“, verrät Peter Bräutigam. „Das entlastet vor allem meine Frau in der Küche.“ Renate Bräutigam und ihr Team bereiten unter anderem den Klassiker Spargel mit gekochtem Schinken, zerlassener Butter, Sauce hollandaise und Salzkartoffeln für 15 Euro. Zu den Rennern zählt die Spargel-Variante mit Schnitzel Wiener Art, die in Merten für 17,50 Euro aufgetischt wird. Dazu servieren die Bräutigams gerne Riesling oder Silvaner von ihrem persönlichen Favoriten, dem Weingut Burg-Schneider aus Reil an der Mosel.

Rundschau abonnieren