Wind und WasserGünter Blömer betreibt am Dhünn-Radweg ein Schiff- und Mühlenmuseum

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Die Funktion einer Schiffsmühle erläutert Günter Blömer anschaulich  in seinem Wind- und Wassermuseum.

  • Der Odenthaler Günter Blöme betreibt ein Museum mit außergewöhnlichen Schiffen und mitten im Bergischen Land.
  • Das Museum lädt zu einer Radtour auf der Dhünn-Runde hinunter zum Rhein und zurück auf alten Bahntrassen zum Bergischen Dom ein.
  • Die unkonventionelle Sammlung im malerischen Fachwerkweiler Stein sollte sich kein Radler auf dem Dhünnradweg entgehen lassen.

Odenthal – Nur kurz schaut Günter Blömer auf, als das das Surren von Ketten nahende Radfahrer ankündigt. Gerade arbeitet der gelernte Malermeister an einem stattlichen Dreimaster. Zwar ist die Dhünn, die unweit seiner Werkstatt dahinplätschert, nicht mal für kleine Kähne „schiffbar“. Blömers Dreimaster ist allerdings auch lediglich ein Modell. Aber was für eines. Und nicht das einzige, das der 87-Jährige in den vergangenen 70 Jahren gebaut hat und zusammen mit weiteren Modellen von Schiffen, berühmten Gebäuden und vor allem Mühlen aus aller Welt in seinem kleinen Wind- und Wassermuseum ausstellt.

Die unkonventionelle Sammlung im malerischen Fachwerkweiler Stein sollte sich kein Radler auf dem Dhünnradweg entgehen lassen – zumal die Modelle, die Blömer gerne auch vorführt, allesamt funktionsfähig sind: von der Schiffsmühle, wie sie früher zu Dutzenden auf dem Rhein vor Köln im Einsatz war, bis zur mesopotamischen Windmühle. Wann geöffnet ist? „Immer wenn ich da bin“, sagt der versierte Bastler lächelnd, „und ich bin ja fast immer da.“

Jede Menge Rastplätze

Wir beginnen unsere Tour auf der Dhünn-Runde ein paar Kilometer oberhalb von Blömers Museum: in Odenthal-Altenberg. Der Morgen ist noch frisch, als wir unsere Räder auf dem Parkplatz Rösberg bepacken. Mit allem, was man für ein Picknick braucht, schließlich gibt es unterwegs jede Menge reizvolle Rastplätze. Eine Radkarte, diese Wegbeschreibung oder ein Navi mit der heruntergeladenen Tour dürften bei der Orientierung hilfreich sein (siehe „Weiterführende Tipps“).

Durch die Straßenunterführung geht's erstmal – na klar - zum Altenberger Dom. Die Kirche der früheren Zisterzienserabtei ist immer einen Abstecher wert. Zurück geht's Richtung Straße und am Fuß der Auffahrt links auf den Rad-Gehweg in Richtung Odenthal. Auf einem geschotterten Weg passieren wir den „Treffpunkt Altenberg“ mit Kiosk und Spielplatz. Wenige Meter weiter überqueren wir die Landstraße, um dem Radweg auf der anderen Seite nach rechts Richtung Odenthal zu folgen.

Tipps für Ihren Urlaubstag

Anfahrt: Start der gut 40 Kilometer langen Rundtour (etwa vier Stunden reine Fahrzeit) ist der Parkplatz Rösberg (Navi: Am Rösberg) in 51519 Odenthal-Altenberg. Zu erreichen am besten über die A3, AS Leverkusen-Schlebusch oder die A1 AS Burscheid.

Wer mit dem ÖPNV anreist, kann aus Düsseldorf/Köln die S-Bahn Linie 11 bis Endstation Bergisch Gladbach nutzen und von dort am Wochenende in der Sommersaison den Fahrradbus Linie 430 (bergischerfahrradbus.de). Vom Ausstieg „Odenthal, Kirche“ sind es etwa 2 km bis Altenberg.

Markierung: Die „Dhünn-Runde“ ist teilweise spärlich markiert. Zur Orientierung anhand der rot-weißen Beschilderung der Radregion Rheinland (an Schildermasten Zusatzschilder: Dhünn-Runde) hilft bisweilen die auffällige Pflasterung an Abzweigen und Straßenquerungen. Besondere Aufmerksamkeit ist in Schlebusch-Mitte, am Neuland-Park bei einer zeitweisen Umleitung der „Dhünn-Runde“ wegen der derzeitigen Bauarbeiten an der Leverkusener A1-Rheinbrücke sowie in Opladen erforderlich. GPS-Daten fürs Rad-Navi gibt es auf der Internetseite unter „Unsere Themen“ – „Aktiv“ – „Radfahren“.

Picknick-Orte: Unmittelbar am Flüsschen Dhünn gibt es zahlreiche Picknickplätze, zum Beispiel in Altenberg (mit Spielplatz), Ortskern Odenthal, in Leverkusener Dhünn-Aue, im Neuland-Park oder direkt am Rhein- oder Wupperufer.

Für Kinder: Reizvolle (Wasser-)Spielplätze gibt es in Altenberg direkt an der Dhünn sowie im Leverkusener Neuland-Park.

Einkehr: Neben mehreren Lokalen in Altenberg und Odenthal-Mitte lädt die Gastronomie in der Schlebuscher Fußgängerzone sowie direkt am Rhein am Neuland-Park zur Einkehr ein.

Links am Hang ist der Felssporn zu erahnen, auf dem sich einst Burg Berge, der Stammsitz der Grafen von Berg, erhob. Kette und Ritzel surren, als wir am Auenwald entlangradeln. Vor Menrath sehen wir links auf der anderen Talseite Schloss Strauweiler, einen Herrschaftssitz aus dem Mittelalter, der im Morgenlicht wie ein Märchenschloss wirkt. Etwa 100 Meter hinter der Bushaltestelle Menrath folgen wir der rot-blauen Markierung des Dhünnwegs nach rechts und fahren die Straße Richtung Glöbusch ein paar Meter hinauf, um dann links in den Mühlenweg abzubiegen.

Bald erreichen wir den malerischen Weiler Stein mit den sehenswerten Modellsammlungen von Günter Blömer und Annett Koch, die vor einem weiteren der Fachwerkhäuser ebenfalls faszinierende Schiffsmodelle präsentiert. Ein paar Meter weiter kommt links der Ortskern von Odenthal mit der romanischen St.-Pankratius-Kirche in Sicht.

Kulinarisches Eiersandwich mit Kräutern

Zutaten für 4 Personen:

6 Eier, hart gekocht

4 EL Frischkäse

1 EL Créme fraiche

1 TL Senf

1 EL Kapern

Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer

¼ Bund Schnittlauch

2 Zweige Dill, Kerbel oder Estragon

½ Paket Gartenkresse

8 Scheiben Toast (alternativ Schwarzbrot, Graubrot oder Mehrkornbrot)

Zubereitung:

Die gekochten Eier pellen, grob würfeln und mit Frischkäse, Creme fraiche und Senf mischen. Kapern fein hacken und dazu geben. Eiermasse mit Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer abschmecken. Kräuter waschen, trocken schütteln und fein schneiden. Kräuter und Kresse unter die Eiermasse rühren und auf vier Toastscheiben verteilen. Sandwiches mit den anderen Hälften zudecken und andrücken. Sie entscheiden selber, ob Sie das Toastbrot vorher rösten oder nicht. Die Eier-Creme passt auch hervorragend zu Schwarz-, Grau- oder Mehrkornbrot.

Neben dem weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannten Hotel-Restaurant „Zur Post“ überqueren wir die Landstraße und folgen dem Dhünn-Weg weiter am Fluss entlang um das Schulzentrum herum und dann durch eine Siedlung erneut zur Straße. Nachdem wir diese überquert haben, rollen wir bald zwischen Pferdekoppeln hindurch nach Osenau.

Hier aufpassen: An der Kreuzung geht's geradeaus in die Straße Am Geus Garten, dann die nächste links und vor dem Penny-Markt am Stein mit der Zahl 13,5 (so viele Kilometer sind es bis zum Rhein) nach rechts. Die Straße geht bald in einen Schotterweg über.

Wir passieren die Grenze nach Leverkusen und folgen ab Hummelsheim dem Radweg entlang der Straße nach rechts Richtung Schlebusch. Einen Kreisverkehr am Ortseingang durchfahren wir und biegen dann an der ersten Ampelkreuzung links ab. Im Schritttempo dürfen wir durch die Schlebuscher Fußgängerzone fahren, bevor wir den Autoverkehr auf der Bergischen Landstraße wieder treffen. Unsere Tour folgt der Straße bis zur Dhünnbrücke und davor rechts auf den Radweg.

Der rot-weißen Rad-Beschilderung folgen wir jetzt Richtung Leverkusen-Mitte. Dabei passieren wir im Wald den Abzweig zum Schloss Morsbroich, radeln an einem Bahndamm entlang, um ihn dann nach links zu unterqueren. Geradeaus erreichen wir bald eine Allee, die uns an der hier zum Kanal begradigten Dhünn entlang führt.

Ein paar hundert Meter, nachdem wir das Fußballstadion von Bayer 04 Leverkusen passiert haben, heißt es wieder achtgeben: An einer T-Kreuzung vor einer Bahnlinie fahren wir rechts und ordnen uns dann gleich links auf eine Fahrradstraße ein, die durch eine Bahnunterführung verläuft. An einem Skaterpark entlang folgt unser Radweg der hier als Brückenstraße auf Stelzen errichteten Autobahn 1.

Dort, wo die Dhünn die Autobahn unterquert, führt die Dhünn-Runde normalerweise nach links über eine Brücke hinüber in den Neuland-Park, der für die Landesgartenschau 2005 angelegt wurde.

Wegen der Bauarbeiten an der Autobahnbrücke über den Rhein, ist der Radweg parallel zum Strom, dem wir eigentlich nach Durchqueren des Neulandparks und Überqueren einer geschwungenen Brücke zum Rhein stromabwärts nach rechts folgen, zurzeit immer mal wieder gesperrt, so dass wir gegebenenfalls auf einer Umleitung weiter der Dhünn folgen müssen, um – nachdem wir die Rheindorfer Straße überquert haben – geradeaus auf dem Dammweg der Wupper wieder die Dhünn-Runde zu erreichen (Infos zum aktuellen Stand der Umleitung auf www.dasbergische.de unter „Unsere Themen“ – „Aktiv“ – „Radfahren“).

Ist der Radweg am Rhein aufgrund ruhender Arbeiten an der Autobahnbrücke geöffnet, so können wir parallel zum Rhein bis zur Mündung der Wupper radeln, diese auf einer Pontonbrücke überqueren, nach rechts wupperaufwärts zur nächsten Brücke fahren, die Wupper dort erneut überqueren und dann an der Einmündung der Rheindorfer Straße zwei Mal links auf den Dammkronenweg abbiegen.

Erklärende Radtour

Hinter der Reuschenberger Mühle aus der Mitte des 19. Jahrhunderts unterqueren wir eine Bahnlinie, fahren links an Gut Reuschenberg vorbei und an einem Kanal entlang, bis wir in Opladen auf eine Straße treffen. Jetzt geht's rechts bis zur Ampel, dort links, dann nach 300 Metern schräg rechts in die Bonner Straße. An der nächsten Ampel geht es links über die Straße.

Eine Kastanienallee führt uns wieder vom Verkehr weg und an der Wupper entlang. Am Ende eines Weihers fahren wir links über eine Brücke, dann rechts um eine Schrebergartensiedlung herum. Noch einmal geht es geradeaus unter einer Bahnlinie hindurch und die Elsbachstraße hinauf, bis etwa 200 Meter nach einer Kreuzung rechts ein Sträßchen zur Balkantrasse abzweigt.

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Dem Rad-Gehweg auf der ehemaligen Bahntrasse folgen wir sanft ansteigend bis nach Burscheid. Dort verlassen wir die Trasse am Radknotenpunkt 11 (einige Meter hinter dem Abzweig zum Burscheider Vitalbad).

Wir radeln die Bismarckstraße bergauf, links die Pfarrstraße hinauf und an der Kreuzung geradeaus. Den Radwegweisern Richtung Altenberg folgend durchqueren wir ein Tal, fahren an der L 188 auf dem Radweg nach rechts durch „Sträßchen“ und biegen hinter dem Ort bald links Richtung Blecher ab. Von dort geht es auf dem Radweg in Serpentinen mühelos hinunter ins Tal der Dhünn, wo zum Abschluss eine Einkehr lockt.

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