Erste Stadt steht zur „Charta Oecumenica“

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BONN. Manchmal klappt s doch mit der Zusammenarbeit: Der Berliner Kirchentag stellte die „deutschen“ Weichen für engere ökumenische Kooperation der christlichen Gemeinschaften, und die Christen der Bundesstadt Bonn werden sich am Pfingstmontag - als erste deutsche Stadtgemeinschaft - mit großer Mehrheit feierlich der „Charta Oecumenica“ verpflichten. Die darin festgeschriebenen „Leitlinien für die wachsende Zusammenarbeit unter den Kirchen in Europa“ vertragen sich gut mit den Zielen der „internationalen Stadt Bonn“: Beiden schwebt ein durch Kommunikation und Zusammenarbeit gestärkter innerer Zusammenhang der Gemeinschaften von Christen und Bürgern als Basis vor, von der dann vereint und umso deutlicher der Respekt vor Andersdenkenden und Fremden und ihren Kulturen und religiösen Überzeugungen bekundet und die Hand zur Zusammenarbeit gereicht werden kann.

Martina Deutsch und Burkhard Müller stellten namens der „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen AKC Bonn“ gestern der Öffentlichkeit die Leitlinien vor und dabei ihre Freude darüber heraus, dass ein europaweites Projekt so den Weg bis zu den Gemeinden findet, „heruntergebrochen wird“. Was die Bonner Christen stadtweit als Vorreiter zu Pfingsten betonen, ist in einzelnen Gemeindearbeitskreisen schon weitergedacht: So wollen in Endenich die Gemeinden um Maria Magdalena und Trinitatis im Juni eine noch weitergehende Verpflichtung eingehen. So zeigt schon heute das „Ökumenische Fest im Beueler Süden“ - 19 Uhr in der orthodoxen Agias-Trias-Kirche - praktizierte ökumenische Verbundenheit.

Neun der 14 Kirchen in der Bonner Arbeitsgemeinschaft AKC werden die Charta Oecumenica am Pfingstmontag unterzeichnen, mit der Heilsarmee kommt noch eine dazu, wenn deren Gremien die Beschlüsse gefasst haben. In diesem Zusammenhang hört man die Erfahrung des Pfarrers und früheren Superintendenten Müller durch, wenn er die letzte Entwicklung bis Pfingstmontag als „für Kirchentempo sehr schnell“ charakterisiert. In „ökumenischen Versammlungen“ 1989 in Basel und 1997 in Graz wurde die Idee formuliert und präzisiert. 2001 haben die Konferenz Europäischer Kirchen und der (katholische) Rat der Europäischen Bischofskonferenzen zu Ostern in Straßburg die Leitlinien empfohlen und unterzeichnet. Dann half der Berliner Kirchentag - und schon erreicht die „Charta“ die Gläubigen vor Ort in Stadt und Gemeinden.

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