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Gefährliche Lücke im Ahrradweg

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EIFELLAND. Über 20 000 Radfahrer genossen auch in diesem Jahr den Ahrradweg bei der „Tour de Ahrtal“. Unter ihnen war auch der Bad Münstereifeler Bernd Zimmermann mit seiner Frau. Der passionierte Radfahrer ist ein großer Fan der Route, über die er auch schon oft das Radwegenetz weiter nach Belgien, Luxemburg und Frankreich genutzt hat. Umso mehr ist es ihm ein Dorn im Auge, dass es eine rund 4,5 Kilometer lange Lücke im Ahrradweg gibt: Zwischen Fuchshofen und Schuld ist der Radweg unterbrochen und die Radfahrer müssen auf die Straße (L 73) ausweichen. „Das ist unverantwortlich“, so Zimmermann, „ich habe dort selbst schon schlechte Erfahrungen gemacht und gefährliche Situationen erlebt.“ Insbesondere Familien mit Kindern könnten die Strecke aus Sicherheitsgründen eigentlich gar nicht nutzen, so Zimmermann.

Ein Ortstermin (mit Rad) zeigt, dass Zimmermanns Kritik berechtigt ist.

Selbst an einem Wochentag teilt sich der Radfahrer die Straße mit Autos, Schwerlastverkehr und Motorrädern, die teils mit ziemlich hoher Geschwindigkeit an ihm vorrüberbrausen.

Mit seinem Anliegen hat der Bad Münstereifeler sich bereits mehrfach an die zuständige Verbandsgemeinde Adenau und den Kreis Ahrweiler gewandt, doch bis heute konnte keine Lösung gefunden werden. Allerdings sieht man die Dringlichkeit. Gescheitert sei der Lückenschluss in der Vergangenheit an Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer, berichtet Werner Willems, Abteilungsleiter Ordnung und Verkehr beim Kreis Ahrweiler. Eigentümer sei die Langen'sche Familienstiftung, hinter der die Zuckerdynastie Pfeifer und Langen stehe. Die Stiftung wird Vertreten von einem Kölner Anwalt, der urlaubsbedingt nicht zu sprechen war.

„Wir halten für den Ahrradweg aber an unserem erklärten Ziel ,von der Quelle bis zur Mündung fest“, betont Willems. Wichtig sei, dass die Radler auf der ganzen Strecke von der Straße weg kämen, insbesondere im Hinblick auf die Familienfreundlichkeit des Angebots. Daher prüfen Kreis und Verbandsgemeinde derzeit alternative Möglichkeiten der Wegeführung, die das Eigentum der Stiftung nicht berühren. Auch der Kreis Euskirchen hofft, dass der Lückenschluss bald erfolgen kann. Landrat Günter Rosenke: „Ich habe in Kürze einen Termin mit dem Grundstückseigentümer und möchte versuchen, persönlich zu vermitteln.“

Für zwei kleinere weitere Lücken im Ahrradweg sind die Lösungen bereits greifbarer. „Am dringendsten ist die Teilstrecke zwischen Mayschoß-Laach und Altenahr, weil die Radfahrer etwa zwei Kilometer lang auf die Bundesstraße ausweichen müssen“, so Willems. Der Spatenstich für den Lückenschluss soll in Kürze erfolgen, berichtet er weiter, dann sei die Strecke von der Ahrmündung bis Schuld komplett durchgängig. Auch für ein kurzes Stück im Ort Ahrbrück, auf dem die Radfahrer auf den Bürgersteig ausweichen müssen, werden derzeit Lösungen erarbeitet.

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