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Liveticker zum Rosenmontag zum NachlesenPrinz Boris I. erreicht mit Verspätung die Ziellinie, gefeiert wird weiter

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Der Höhepunkt des Straßenkarnevals ist endlich da! Um 10 Uhr ist der Rosenmontagszug dieses Jahr erstmals in Köln-Deutz gestartet. Wir begleiten den Tag in Köln mit Infos, Bildern und Stimmungslagen.

20.45 Uhr: Der Zoch ist durch! Nach einigen Verspätungen hat Prinz Boris I. die Severinstorburg passiert. Die Südstadt feiert weiter auf der Straße und in den Kneipen. Die Severinstorburg strahlt in die Nacht. Mit diesen Eindrücken beenden wir den Liveticker - lesen Sie hier nochmal alles rund um den Rosenmontagszug.

18.45 Uhr: Jecker Eindruck der Severinsstraße in der Abenddämmerung von unserem großartigen Fotografen Costa Belibasakis.

18.20 Uhr: Der Rosenmontag aus Sicht der Einsatzkräfte: Drei Menschen mussten am Zugweg reanimiert werden. Dies teilte die Stadt mit. Nähere Angaben zum Gesundheitszustand wurden nicht gemacht. Mit Hilfe der Polizei und des Ordnungsamtes wurden bis zum Mittag für das Zülpicher Viertel 193 Sicherheitskräfte für ihre Dienste eingecheckt (Altstadt: 99). Eine Person wurde durch die Polizei abgewiesen, zwei weitere waren bereits vor der Prüfung durch den von der Stadt beauftragten Dienstleister abgewiesen worden. An den Brennpunkten der Stadt wurden 20 Wildpinkler festgestellt.

Alles zum Thema Rosenmontag

17.50 Uhr: Brutaler Angriff in der Innenstadt: Bei einer körperlichen Auseinandersetzung im Bereich der Domtreppe ist am Montagnachmittag ein 30 Jahre alter Kölner leicht am Hals verletzt worden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand war das kostümierte Opfer gegen 14:40 Uhr von einem bislang unbekannten Tatverdächtigen mutmaßlich mit einem Messer attackiert worden. Nach der Tat flüchtete der Verdächtige in Richtung Wallrafplatz. Rettungskräfte brachten den 30-Jährigen in ein Krankenhaus. Derzeit wertet die Polizei die Aufnahmen der polizeilichen Videobeobachtung aus und vernimmt den Geschädigten sowie Zeugen. Der Gesuchte trug zur Tatzeit eine schwarze Kopfbedeckung, eine schwarze Steppjacke mit Kapuze, eine blaue Jeans sowie weiße Turnschuhe. Hinweise an die Polizei unter Ruf 0221/229-0.

16.41 Uhr: Die Stadt Köln meldet soeben, dass alle  Zugänge zur Zülpicher Straße gesperrt seien, da die Kapazitätsgrenze des Kwatier Latäng erreicht ist. Die Luxemburger Straße ist stadtauswärts für den Verkehr gesperrt.

16.40 Uhr: Brennpunkt Südstadt und erste Bilanz der Polizei: Die Severinstraße ist an Rosenmontag von den Jecken überlaufen worden. Schon um 14. 15 Uhr bat die Polizei die Menschen nicht mehr auf die Severinstraße zu fahren. „Wer jetzt noch auf dem Weg in die Südstadt ist: Der gesamte Bereich ist ausgelastet“, twitterte die Behörden. Weil es so eng auf der Straße wurde, griff die Polizei ein. Jecke am Wegesrand mussten regelrecht zurückgedrängt werden, damit es zu keinen großen Gefahrensituationen kam, wenn d´r Zoch kütt. Die Sanitäter hätten es schwer gehabt, sich einen Weg zu bahnen – aber die Menschen hätten Platz gemacht. Zu Aggressionen gegenüber den Rettungskräften sei es nicht gekommen. Diese Befürchtung habe es nach dem 11.11. gegeben. Bis 16 Uhr mussten 200 Menschen versorgt werden, davon 15 Schnittverletzungen. Auch zwei Kinder mussten versorgt werden.

16.35 Uhr: Der Prinz kütt, mit Verspätung zwar, aber nun ist er unterwegs:

16.30 Uhr: Damit der Zug am Montag reibungslos laufen kann, hatte die Kölner Polizei die Technische Einsatz-Einheit an die Spitze des Zuges gesetzt. Die Beamten sind die Experten für die Lösung der Klimaaktivisten „Letzte Generation“ von der Straße. Im Vorfeld wurde eine Blockade am Rosenmontag befürchtet, die aber ausblieb. Die Polizei in NRW hat für die Lösung der Aktivisten kürzlich 550 Liter Speiseöl beschafft.

16.15 Uhr: Die AWB macht sich ans Werk. Sie fährt hinter dem Rosenmontagszug her und sammelt den Unrat der Jecken in Köln ein.  2010 fielen Rosenmontag 158 Tonnen Müll an, 2020 waren es 210 Tonnen. Die Zahlen aus diesem Jahr wird es erst am Mittwoch geben.

15.42 Uhr: Soeben hat Zugleiter Holger Kirsch das Motto für die Session 2024 enthüllt, dies geschieht stets am Ende des Zuges. Hierfür ist Kirsch schnell wieder vom Ziel an der Severinstorburg zum Start nach Deutz zurückgekehrt. Das Motto lautet „Wat e Theater -  Wat e Jeckespill“. „Eine Hommage an die Bühnen unserer Stadt“, so Hirsch. Im Jahr 2014 soll die Kölner Oper endlich eröffnet werden – mit großer Verspätung.

15.40: Endlich hat er es geschafft: Prinz Boris I. hat die Startlinie in Köln-Deutz überquert und bildet damit nun das Ende des Rosenmontagszug 2023 – ein Zug, der in vielerlei Hinsicht für die Kölner etwas richtig Besonderes ist: 200 Jahr-Jubiläum, die zweijährige Pause und nun endlich wieder Alaaf am Rosenmontag!

15.20 Uhr: Beim Prinzenwagen gab es eine Verzögerung. Er steckte im Aufstellbereich am Tanzbrunnen fest und startete verspätete. Nun spurtet er in Köln-Deutz hinterher, um Anschluss an den Wagen mit dem Bauern und der Jungfrau zu bekommen.

15.15 Uhr: Der Zug ist angekommen in der Kölner Südstadt. Durch die Severinstorburg kam der erste Wagen vor etwa einer Viertelstunde an, der letzte startet derweil jetzt in Köln-Deutz mit dem Dreigestirn an Bord. Insgesamt hat der Zug momentan eine Stunde Verspätung. Ursprünglich war mit der Ankunft gegen 14 Uhr gerechnet worden. Allerdings drängen immer wieder Jecke auf den Zugweg, da alles sehr voll ist in der Stadt.

14.43 Uhr: Die Severinstraße ist so voll, dass der Zugweg teilweise blockiert wird. Die Polizei unterstützt die Sicherheitskräfte in diesem Bereich. Teilweise müssten die Jecken zurückgedrängt werden, teilte die Polizei mit. „Zusammen mit den Ordnungskräften wollen wir erreichen, dass der Zoch ordnungsgemäß abläuft“, sagte ein Behördensprecher der Rundschau. Die Haltestelle „Severinstraße“ der KVB wird daher auch nicht mehr angefahren.

14.26 Uhr: Nur rund 200 Pferde sind im Zug dabei, deutlich wenige als sonst. Während der Pandemie haben viele Pferdehöfe die Zahl ihrer Tiere reduziert, einige Vereine konnten sich daher keine Pferde für den Zug ausleihen. Ohnehin müssen die Tiere vorab eine Gelassenheitsprüfung bestehen und bestimmte Auswahlkriterien erfüllen.

Rote und Blaue Funken sind mit je fünf Pferden in einer gemeinsamen Gruppe unterwegs. Auch in diesem Jahr haben Tierschützer wieder gegen die Mitnahme der Pferde im Zug protestiert und angekündigt, mögliche Fehlverhalten von Reitern dokumentieren und melden zu wollen.

14 Uhr: Schwer zu sagen, wie viele Menschen dieses Mal zum Rosenmontagszug nach Köln gekommen sind. Es sind Hunderttausende, dies lässt sich ohne Übertreibung feststellen. Nachdem der Rosenmontagszug im Jahr 2022 wenige Tage nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine zur größten Friedendemonstration in Deutschland geworden war, ist die Lust am Karneval nun wieder zu spüren. Auf diesen Zug haben die Karnevalisten und die Jecken in der Stadt gewartet.

13.50 Uhr: Am Auenweg beginnen Reinigungstrupps bereits sauberzumachen. Dort haben sich heute Morgen die Wagen und Gruppen des Zugs aufgestellt. Insgesamt werden sie dieses Jahr aber wohl weniger zu tun haben. Einige Gruppen, unter anderem die Roten Funken, berichten, dass es aufgrund der Inflation weniger Wurfmaterial gibt als noch vor zwei Jahren. 2010 fielen Rosenmontag 158 Tonnen Müll an, 2020 waren es 210 Tonnen an dem Tag. Die Zahlen aus diesem Jahr wird es erst am Mittwoch geben.

13.13 Uhr: Die Stadt Köln teilt mit: Auch auf der Severinstraße ist die Kapazitätsgrenze am Zochweg erreicht – alle Zugänge sind jetzt gesperrt.

Die Südseite der Hohenzollernbrücke ist für den Fuß- und Radverkehr „Einbahnstraße“ von Deutz Richtung Innenstadt/Dom. Die Nordseite ist „Einbahnstraße“ in der Gegenrichtung. Radfahrerinnen und Radfahrer sollen ihre Drahtesel schieben – in beiden Richtungen, empfiehlt die Stadt Köln. 

12:50 Uhr: Zugleiter Holger Kirsch ist an der Zugspitze längst im Linksrheinischen angekommen. Ihn als „Schäl Sicker“, wie er sich nennt, hat der enorme Andrang in Deutz sichtlich gefreut. „Die kölschen Jecken sind der Wahnsinn! Dass es nach zwei Jahren Pandemie und zum Jubiläumszoch voll werden würde, überrascht uns nicht. Aber wie schnell die Bereiche im Rechtsrheinischen und im Vringsviertel komplett dicht sein würden, konnte niemand erwarten“, sagt Kirsch. Am Nachmittag wird er am Deutzer Bahnhof das Motto für die Session 2024 vorstellen.

12.40 Uhr: Für Moderator Johannes B. Kerner (58) ist beim Kölner Rosenmontagszug in diesem Jahr ein „kleiner Lebenstraum“ in Erfüllung gegangen. Er dürfe zum allerersten Mal auf einem der Wagen mitfahren, sagte er am Montag der Deutschen Presse-Agentur - vermutlich sei es sogar das einzige Mal. „Für einen geborenen Rheinländer, der die ersten 14 Jahre im Rheinland gelebt hat, ist das natürlich ein kleiner Lebenstraum, der in Erfüllung geht“, sagte er.

Der 58-Jährige wurde in Bonn geboren. Schon vor dem Start des Umzugs kündigte Kerner an, mit Kamelle - also mit geworfenen Süßigkeiten für das Publikum am Wegesrand - nicht knausern zu wollen. „Volles Programm, da werde ich heute richtig Einsatz zeigen. Weil: Ich kenne es als Kind ja sozusagen noch“, sagte er. „Und da fand ich immer, dass die viel zu wenig geschmissen haben.“

12. 35 Uhr:  Auch wenn es für den Club am Wochenende nicht so erfolgreich lief, stechen die Cheerleader des 1. FC Köln an der Deutzer Freiheit aus der Menge heraus. Bei jeder Hebefigur gibt es Jubel aus der Menge und mehr Applaus als für die Kamelle. Die Tänzerinnen heizen den Jecken am Straßenrand ein und die Sonne kommt immer wieder raus.

12.20 Uhr,  Claudiustherme: Und was machen die Pferde? Seit dem frühen Morgen kontrollieren hier und an weiteren Stellen sieben Tierärzte im Auftrag der Stadt Pferde und Reiter. Auch die Kutschen werden überprüft. „Das Gewicht der Reiter schätzen wir nach Augenschein. Wenn es uns so vorkommt, als würde es nicht mit dem des Pferdes zusammenpassen, fragen wir nach“, sagt Marcus Müllers. Der Richter und langjährige Reiter gehört zu den mehreren Dutzend Pferdekontrolleuren, die zusätzlich unterwegs sind.

Von zehn Prozent der Pferde haben die Veterinärmediziner stichprobenartig Blutproben genommen. Die A-Probe wird sofort auf unerlaubte Substanzen wie Beruhigungsmittel kontrolliert, die B-Probe wird eingelagert. Alle etwa 200 Pferde, die dieses Jahr im Rosenmontagzug mitgehen, haben eine erweiterte „Gelassenheitsprüfung“ absolviert. Dabei werden sie an laute Musik, fliegende Gegenstände und enge Passagen gewöhnt.

„Kutschpferde trainieren zudem das häufige Anfahren und Halten“, erklärt eine städtische Veterinärin. „Bisher ist alles im Rahmen“, sagt Tierärztin Johanna Jahnen.

12.16 Uhr: Soeben kommt die Meldung der Stadt Köln, dass die Zugänge zur Zugstrecke in Deutz gesperrt werden, da die Kapazitätsgrenze erreicht sei. Der Zugang zur Deutzer Brücke soll aber frei bleiben, so die Stadt. Folgende Zugänge zur Zugstrecke in Deutz werden gesperrt:

  • Neuhöffer Straße
  • Opladener Straße
  • Deutzer Freiheit

Der Zugang zur Deutzer Brücke bleibt vorerst frei.

12.15 Uhr, Köln-Deutz: Die Düxer feiern ihre Zoch-Premiere mit viel Hätz. Besonders auf der Deutzer Freiheit stehen die Menschen schon seit früh morgens am Straßenrand und in den mit Luftballons geschmückten Fenstern und Balkonen. Manch einer versucht, die Kamelle mit dem Regenschirm zu angeln. Immer wieder fliegen Schokolade, Gummibären und Co über die Köpfe in Richtung der Straßenseiten. Die Pänz in der ersten Reihe kommen trotzdem auf ihre Kamelle-Kosten. Wobei die Jecken auf den Wagen mit Strüßche und Süßem noch haushalten. Denn nach der Deutzer Freiheit steht noch viel Zugweg an…

12.12 Uhr: Aus dem Dschungelcamp ab in den Rosenmontagszug nach Köln. Auch Model Papis Loveday ist mit dabei: Er erlebt beim Kölner Rosenmontagszug das komplette Gegenprogramm zu seiner Zeit im RTL-Dschungelcamp. Die Reality-Show, in der Promis bei Reis und Bohnen in einem Lager darben müssen, sei viel härter als ein Karnevalsumzug, sagte der 46-Jährige, der am Montag auf einem der bunten Wagen mitfahren durfte, der Deutschen Presse-Agentur. „Hier kann ich Kamelle werfen und auch essen, wenn ich will. Im Dschungel habe ich keine Kamelle gekriegt“, erklärte er. Während der Show habe er ganze sechs Kilo abgenommen. „Ich glaube: Jeder Zucker, den ich heute esse, wird mir helfen, wieder zuzunehmen“, sagte Loveday. Kamelle ist ein rheinisches Wort für Süßigkeiten - bei Rosenmontagszügen werden sie in Massen ins Publikum geworfen. Der gebürtige Senegalese hat für viele Top-Modemarken gemodelt. Im Januar hatte er an der Sendung „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“ teilgenommen.

12.10 Uhr: Zum Jubiläum des Kölner Karnevals erleben die Großfiguren im Rosenmontagszug ihre Wiederauferstehung. Getragen werden die zwölf Kilogramm schweren Gestelle von Studierenden des Instituts für Tanz und Bewegung der Kölner Sporthochschule. Mit Skistöcken können Arme und Beine bewegt werden – die bis zu 4,50 Meter großen Figuren bewegen sich flüssiger als so mancher Funk. Zehn Figuren wurden für diesen Zug gebaut, weitere Figuren sollen in den kommenden Jahren folgen.

12:05 Uhr: Die Zugspitze hat den Dom hinter sich gelassen und steuert nun die Ringe an. Gerade in der Altstadt und rund um den Dom herrscht ein enormer Andrang, es gibt teilweise kaum noch ein Durchkommen. An den Drängelgittern, die den Zugweg abriegeln, stehen die Menschen in Zehnerreihen. Wer hinten steht, kann höchstens noch die Festwagen sehen.

12.03 Uhr: Drei bislang nicht vorgestellte Wagen werden im Kölner Rosenmontagszug zu sehen sein. Auf einem der Persiflagen demaskieren Frauen im Iran das Mullah-Regime – das Festkomitee widmet sich also den anhaltenden Protesten im Iran, ausgelöst durch den Tod vom Mahsa Amini in Polizeigewahrsam.

Auch die Lage in Afghanistan wird nicht ausgespart, ein Wagen zur Taliban-Herrschaft wird mit Gruppe 68 im Schlussabschnitt des Zuges zu sehen sein.

Und ein weiterer Wagen wird der Feier von „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ gewidmet. 

11.39 Uhr: Ein ungewohntes Bild: Der Rosenmontagszug bahnt sich seinen Weg über die Deutzer Brücke.  Auf der Deutzer Brücke stehen die Zuschauer dicht gedrängt, das sah am Sonntag bei den Schull- un Veedelszöch noch ganz anders aus.

Ein ordentlicher Wind weht den Karnevalisten entgegen, aber nun scheint die Sonne. Diese Bilder hatte sich Zugleiter Holger Kirsch gewünscht - und mit ihm die 12.500 Zugteilnehmenden.

11. 36 Uhr: Im Kölner Rosenmontagszug fährt erstmals auch ein Wagen mit Vertretern der jüdischen Gemeinde Kölns mit. Der Wagen sei bereits 2021 im Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ gebaut worden, sagte am Montag eine Sprecherin des Festkomitees Kölner Karneval. Zu sehen ist ein siebenarmiger Leuchter.

Karnevalspräsident Christoph Kuckelkorn sagte: „Gerade im Jahr des 200. Jubiläums des Kölner Karnevals ist uns wieder einmal bewusst geworden, wie sehr auch das Festkomitee sich in der Nazi-Zeit hat instrumentalisieren lassen. Sogar im damaligen Rosenmontagszug wurde gegen jüdische Mitbürger gehetzt.“ Umso wichtiger sei es, daran zu erinnern, dass jüdisches Leben seit 1700 Jahren in Deutschland fest verwurzelt sei. „Heute werden wir diese jahrhundertealte gemeinsame Geschichte miteinander feiern“, sagte Kuckelkorn.

11.23 Uhr: Was ist das schön! Der Zoch kütt endlich wieder. Wir sammeln in unserer Bilderstrecke die schönsten Impressionen.

Wann genau der Zoch wo kütt - das zeigt unsere Grafik. So geht der Zug am Rosenmontag durch Köln:

10.55 Uhr: Eine Gruppe der Schwäbisch-Allemannischen Narrenzünfte läuft mit Hexenmasken durch die Straßen, sie lassen Peitschen knallen und tragen die Attrappe eines toten Fischs mit sich. Ja, andere Fastnachtsregionen, andere Sitten.

10.20 Uhr, Köln-Deutz: Der Rosenmontagszug ist eröffnet, die Kölschen Funkentöter führen dem Rekordzug mit 70 Gruppen und knapp neun Kilometern Strecke an. Der Stadtteil Deutz scheint die Zugpremiere im Rechtsrheinischen regelrecht herbeigesehnt zu haben. In der Neuhöfferstraße und der Deutzer Freiheit stehen die Jecken zum Teil in Sechserreihen am Straßenrand, ein fantastisches Bild. Und sogar die Sonne hat schon zwischen den Wolken hindurchgestrahlt.

10 Uhr: Der Zoch ist gestartet! Erstmals startete der Zug diesmal im rechtsrheinischen Deutz, um dann über den Rhein zu ziehen. Bisher hatte sich der Zug immer auf den linksrheinischen Teil von Köln beschränkt.

Der Kölner Rosenmontagszug feiert dieses Jahr sein 200-jähriges Bestehen. 1823 war er von reichen Bürgern initiiert worden, um die Fastnacht zu zivilisieren und dem Fest dadurch in Preußen mehr Anerkennung zu verschaffen. Gerade einmal 15 Fahrzeuge fuhren damals um den Neumarkt in der Kölner Innenstadt herum. „Das nennt man heute Parkplatzsuche“, scherzte Komiker Guido Cantz im WDR Fernsehen.

Die satirischen Karnevalswagen beschäftigen sich dieses Jahr unter anderem mit dem Ukraine-Krieg. Der russische Präsident Wladimir Putin ist einmal als Vampir Nosferatu zu sehen, der die Welt durch den Fleischwolf dreht, und einmal beim Kuss mit dem Teufel. Im Düsseldorfer Rosenmontagszug nimmt Putin in einer Wanne in den ukrainischen Farben Blau und Gelb ein Blutbad.

9.11 Uhr: In Köln haben am Morgen die Teilnehmer den Start des Rosenmontagszugs vorbereitet. Es wurden Kamelle eingeladen, und die Wagen fuhren auf die zugedachte Position im Zug. Es war viel Trubel am Startpunkt, die Sonne schien. In diesem Jahr beginnt der Kölner Rosenmontagszug erstmals auf der rechten Seite des Rheines und zieht dann über eine Brücke auf die andere Seite.

In dem 8,5 Kilometer langen Zug sind etwa 12 000 Menschen unterwegs. Alles sei ruhig, sagte ein Polizeisprecher am Morgen: „Der Rosenmontagszug stellt sich gerade auf“. In Position stand auch schon ein Persiflagewagen mit Russlands Präsident Putin als Vampir Nosferatu, der die Welt durch den Fleischwolf dreht. Um 10 Uhr soll der Zug starten. In Köln windet sich der größte deutsche Karnevalszug durch die Stadt. Die Polizei sichert das Ereignis mit 2000 Beamten. Hunderttausende Zuschauer werden an der Wegstrecke erwartet.

20. Februar, 8.38 Uhr: Im Kölner Rosenmontagszug werden in diesem Jahr auch Politiker, Sportler und Künstler erwartet. Unter anderem seien die beiden Gründungsmitglieder der Mundart-Band Bläck Fööss, Erry Stoklosa und Günther „Bömmel“ Lückerath, dabei, wie das Festkomitee Kölner Karneval in einer vorläufigen Übersicht mitteilte. Friedhelm Funkel, Ex-Trainer des 1. FC Köln, fährt demnach auf dem Wagen von Zugleiter Holger Kirsch mit, ebenso mehrere Hockey-Nationalspieler.

Für den Festwagen des 1. FC Köln sind Trainer Steffen Baumgart, Geschäftsführer Christian Keller und mehrere Fußballspieler angekündigt. Ex-Torwart Toni Schumacher ist ebenfalls auf einem Wagen dabei. Wie das Festkomitee mitteilte, wird im Rosenmontagszug auch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) erwartet. Aus dem NRW-Kabinett sind es Innenminister Herbert Reul und Heimatministerin Ina Scharrenbach (beide CDU).

19. Februar, 16.20 Uhr: Beim Rosenmontagszug lässt sich gerne auch die Prominenz aus Köln und der Republik blicken. Mit dabei sind in diesem Jahr auch die Hockey-Goldjungs. Wer sonst noch erwartet wird, das verraten wir hier.


Tag vor Rosenmontag. 16.00 Uhr: Am Vortag blicken wir einmal bang gen Himmel. Am Sonntag zeigt sich das Wetter ja noch bescheiden - und morgen? Hier die Antwort vom Wetterdienst:

Die Jecken im Rheinland können sich auf einen trockenen Rosenmontag einstellen. „Morgen haben die Jecken einen ganz guten Tag“, sagt Thomas Gerwin, Mitarbeiter beim Deutschen Wetterdienst, am Sonntag. Der Rosenmontag soll zwar bewölkt, aber überwiegend trocken werden. Nur ein wenig Sprühregen ist demnach nicht ganz ausgeschlossen. Die Temperaturen sollen bei circa 12 Grad liegen. Dazu wird es nach den Angaben des DWD-Mitarbeiters etwas windig: In der Karnevalshochburg Köln soll der Wind demzufolge mit bis zu 35 Stundenkilometern wehen und in Düsseldorf mit bis zu 45 Stundenkilometern. „Aber kein Jecke muss Angst haben, dass ihm der Karnevalswagen weggeblasen wird“, beruhigt Gerwin.

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