Kaufmann, Künstler und Schauspieler

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ODENTHAL-GLÖBUSCH. Junge Künstler haben es schwer: Sind sie noch unbekannt, ist es sehr schwer für sie, eine Möglichkeit zu finden, ihre Arbeiten auszustellen. Das erlebte auch Thorsten Hülsberg. Der gelernte Industriekaufmann interessierte sich schon immer für Kunst, aber vor allem als Betrachter. Das änderte sich durch die Bekanntschaft zu der Langenfelder Künstlerin Catherine Krause. Er begann, die junge Künstlerin bekannter zu machen, organisierte Ausstellungen für sie. Und entdeckte dabei quasi ganz nebenbei die eigene künstlerische Ader.

Er begann mit Fotografie und grafischen Arbeiten, aber auch mit abstrakter Malerei. „Aber in erster Linie wollte wollte ich Kunst auch auf kommerzieller Basis nach vorne zu bringen, denn viele Künstler haben doch Berührungsängste, wenn zum Beispiel ihre Werke in einem Autohaus ausgestellt werden, gleich neben einem Auto, das zum Verkauf angeboten wird“

So entstand die Agentur „13th concept“. Nach erfolgreichen Ausstellung von Catherine Krause in Langenfeld und Bergisch Gladbach eröffnete das Duo im August 2001 eine eigene Galerie in Langenfeld und beschloss dieses Projekt noch größer werden zu lassen: „13th concept - das Portal für Kunst und Kreativität“ entstand im Internet.

Ein wichtiges Projekt war dabei in Leverkusen-Opladen der Kunstwettbewerb „Art Awards“, der 2002 erstmals stattfand. „Die Jury musste die Werke beurteilen, ohne zu wissen, welcher Künstler sie geschaffen hat. Damit sollten auch die unbekannten Künstler, die no names eine Chance bekommen“, erläutert Hülsberg das Projekt, dass in Leverkusen viel Beachtung fand.

Und ganz nebenbei hatte Thorsten Hülsberg, der Kaufmann der zum Künstler wurde, seine erste Einzelausstellung mit dem Titel „Grauzone“.

Und - wieder ganz nebenbei - entdeckte Thorsten Hülsberg noch eine künstlerische Ader: Im vorigen Jahr besuchte er ein Casting für das Fernsehen in Köln - und bekam prompt eine Rolle in einer Fernsehproduktion von RTL: Als Angeklagter in der Sendung „Das Strafgericht“.

Wenig später wechselte Hülsberg den Sender und bekam in München eine Rolle in der Sat-1-Serie „Lenßen und Partner“. Und seit kurzem steht er auch als Schauspieler auf der Bühne: Er spielt den Jay in „Ganz oder gar nicht“ im Kölner Gloria-Theater.

Dennoch, die Kunst und das Internetportal sind weiterhin Hülsbergs Haupt-Betätigungsfeld. Seine neuesten Werke sind die Reihe „Lingua franca“, in denen Hülsberg eine nicht existierende Sprache darstellt.

Neben der Malerei hat der 32-Jährige auch den Computer für die Kunst entdeckt. So scannt er zum Beispiel Gegenstände des Alltags und verfremdet sie mit den Mitteln der Computertechnik. Heraus kommen stets beeindruckende Werke.

Einen Widerspruch zwischen Kunst und Computertechnik mag Hülsberg nicht erkennen: „Die Frage ist doch nicht, womit man seine Gedanken und Gefühle umsetzt, sondern dass man es tut und den Menschen, die es interessiert, zugänglich macht.“

Seine Zukunft sieht Thorsten Hülsberg klar in der Kunst, einerseits in der bildenden Kunst, andererseits als Schauspieler. „Als gelernter Kaufmann muss man aber auch daran denken, wie man von seiner Kunst leben kann. Deshalb hat „13th concept“ für mich weiter eine große Bedeutung.“

 www.13thconcept.de

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