Kölner Katholiken fordern fortschrittlichen Nachfolger für Meisner

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Wird scharf kritisiert: Joachim Meisner. Foto: Oliver Berg/Archiv

Wird scharf kritisiert: Joachim Meisner. Foto: Oliver Berg/Archiv

Köln – Sechs führende Kölner Katholiken haben in einer Denkschrift heftige Kritik an Kardinal Joachim Meisner geübt und einen wesentlich aufgeschlosseneren Nachfolger gefordert. «Der muss dialogfähig sein, der muss auch das Rheinland verstehen», sagte einer der Verfasser, der Theologieprofessor Rudolf Hoppe, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.

In dem Papier schreiben die sechs Katholiken: «Kardinal Meisner neigte (...) dazu, die Moderne insgesamt zu negieren.» Die Folge davon sei «der Rückzug in ein Ghetto demonstrativer Orthodoxie». Zu den sechs Meisner-Kritikern gehören der Leiter der Karl-Rahner-Akademie, Bernd Wacker, die Vorsitzende des Kölner Katholikenausschusses, Hannelore Bartscherer, und der Historiker und Buchautor Prof. Rudolf Lill. Kardinal Meisner (79) hat beim Papst sein Rücktrittsgesuch eingereicht.

«Meisner handelte aus einem autoritären Amtsverständnis, das ergebnisoffene Diskussionen nicht zulässt», heißt es in der Denkschrift. Nun brauche das größte deutsche Bistum eine Erneuerung im Geiste des Zweiten Vatikanischen Konzils. Der Nachfolger müsse ein Mann des Dialogs sein und dürfe keine Angst vor Neuem haben. Die Verfasser des Papiers äußerten sich begeistert über das Apostolische Schreiben von Papst Franziskus. «Das ist natürlich genial, was da drinsteht», sagte Hoppe. (dpa/lnw)

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