Van Gogh, van Dyck und RembrandtDas sind die Höhepunkte im Museumsjahr 2019

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van Gogh

Das Gemälde zeigt in einem Selbstporträt von 1887 den Maler Vinvent van Gogh (1853-1890).

Das Ausstellungsjahr 2019 verspricht manches Highlight. So bereitet das Städel in Frankfurt die aufwendigste Schau seiner Geschichte vor.

Berlin: Die legendäre Schreibtisch-Leuchte, die halbkugelige Teekanne und der freischwingende Stuhl – Designklassiker des Bauhauses prägen heute den Alltag. 2019 feiert Deutschland 100 Jahre Bauhaus, denn 1919 hatte Walter Gropius die Kunstschule „Staatliches Bauhaus“ in Weimar ins Leben gerufen. Die 14 Jahre bis zur Machtübernahme der Nazis reichten aus, um dem Bauhaus-Stil dauerhaften Einfluss zu sichern. Eine Ausstellung vom 6. September 2019 bis zum 27. Januar 2020 in der Berlinischen Galerie zeigt im Jubiläumsjahr bekannte und vergessene Bauhaus-Originale.

Frankfurt: Es soll „die bis dato größte und aufwendigste Präsentation in der Geschichte des Städel“ werden: die große Vincent-van-Gogh-Ausstellung, die am 23. Oktober 2019 in dem Frankfurter Museum eröffnet. Rund 140 Werke sollen zu sehen sein – 50 von van Gogh (1853-1890) selbst, 90 weitere von Künstlern wie Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff oder Max Beckmann. Denn das Städel will den Maler „im Kontext seiner deutschen Rezeption“ in den Blick nehmen. Die Ausstellung thematisiert „die besondere Rolle, die deutsche Galeristen, Sammler, Kritiker und Museen für die Erfolgsgeschichte des Vorreiters der modernen Malerei spielten“.

London: Eine weitere Van-Gogh-Ausstellung gibt es schon früher im Jahr, vom 27. März bis zum 11. August 2019, in der Tate Britain. Während sich die Frankfurter um deutsche Bezugspunkte zu dem niederländischen Maler-Genie bemühen, haben die Londoner natürlich seine Verbindungen nach Großbritannien im Auge. Immerhin: Während van Gogh Deutschland nie betreten hat und es in seinen zahlreichen Briefen so gut wie nie erwähnte, lebte er 1873/74 einige Zeit in London. Allerdings war er dort kreuzunglücklich. „Ich habe mich dort nie in meinem Element gefühlt“, schrieb er rückblickend. Über die englische Kunst urteilte er: „sehr schlecht und uninteressant“. Man darf also gespannt sein, wie die Schau aufgezogen wird.

Düsseldorf: „Der Schrei“ von Edvard Munch ist heute vermutlich das bekannteste Bild der Welt. Selbst wer noch nie ein Museum besucht hat, kennt es, weil das Emoji für Erschrecken, Angst, Grausen dem entsetzten Gesicht nachempfunden ist. Die Kunstsammlung NRW in Düsseldorf hat jetzt einen besonderen Ansatz für eine Munch-Ausstellung entwickelt: Sie lässt ihre Schau von dem norwegischen Schriftsteller Karl Ove Knausgård („Mein Kampf“) kuratieren. Vom 12. Oktober 2019 bis Ende Februar 2020 zeigt die Kunstsammlung 130 Gemälde und Papierarbeiten aus dem Archiv und Depot des Munch-Museums in Oslo. Sie verspricht eine „nie zuvor gesehene Perspektive“ auf den wohl bekanntesten skandinavischen Maler.

Bonn: Eine große Ausstellung zu Michael Jackson kommt vom 22. März bis zum 14. Juli 2019 nach Bonn in die Bundeskunsthalle. Die Schau „Michael Jackson: On the Wall“ zeigt den „King of Pop“ in mehr als 70 Kunstwerken unter anderem von Andy Warhol, Jeff Koons und Paul McCarthy. „Das Phänomen Michael Jackson hat Generationen in seinen Bann gezogen“, sagt Rein Wolfs, Intendant der Bundeskunsthalle, der Deutschen Presse-Agentur. „Der King of Pop verführt und überrascht immer wieder aufs Neue.“ Keine Gestalt aus dem Kulturbereich sei in den letzten 50 Jahren öfter in Kunstwerken verewigt worden als Michael Jackson, der heute 60 Jahre alt wäre. Er starb 2009 in Los Angeles.

Köln: Rembrandts 350. Todestag ist, wie berichtet, Anlass für die Ausstellung im Wallraf-Richartz-Museum. „Wer 'Inside Rembrandt' besucht, der lernt ein altes Genie von einer neuen Seite kennen“, verspricht das Kölner Museum. Im Zentrum der rund 100 Exponate steht das prachtvolle Gemälde „Der Gelehrte im Studierzimmer“ aus dem Jahr 1634. Die Prager Nationalgalerie verleiht das Bild erst zum zweiten Mal ins Ausland (1. November 2019 bis 1. März 2020).

München: Anthonis van Dyck (1599-1641) konnte Frauen so schön malen, dass sein Atelier als „Schönheitssalon“ bekannt war. Nach seinem Lehrmeister Peter Paul Rubens war kein anderer Meister derart stilbildend für Opulenz, Vitalität und theatralische Dynamik des flämischen Barock. Van Dyck ging aus seiner Heimatstadt Antwerpen nach London und verhalf dort als Hofmaler König Karls I. der englischen Upper Class zu Anmut. Die Alte Pinakothek in München widmet ihm vom 25. Oktober 2019 bis zum 2. Februar 2020 eine große Übersichtsausstellung. Dabei soll auch deutlich werden, wie sich van Dyck vom übermächtigen Rubens löste und in Anlehnung an italienische Meister seinen eigenen Stil entwickelte. (dpa)

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