Lange Nacht in 51 Gotteshäusern

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BONN. Das will auf den ersten Blick nicht zusammenpassen: Zur zweiten Bonner Kirchennacht am Freitag, 1. Dezember, leistet auch die Polizei einen Beitrag. Unter der Überschrift „Opfer - Menschen in Not“ läuft die ökumenische Veranstaltung in der Namen-Jesu-Kirche (Bonngasse 8). Polizeipräsident Wolfgang Albers führt gemeinsam mit dem Stadtbeauftragten der Malteser Bonn, Michael Faber, in das Thema ein. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Bonn lädt nach 2004 zum zweiten Mal von 20 bis 24 Uhr zu einer Fülle von parallelen Veranstaltungen in 51 Gotteshäuser ein.

„Die Polizei ist nicht nur da, um bei Straftaten zu ermitteln. Oft sind wir zuerst vor Ort und müssen Opfern helfen“, macht Albers klar. Deswegen also die Veranstaltung in der Bonngasse. Neben musikalischen Einschüben durch Big Band und Jazz-Ensemble des Landespolizeiorchesters finden Gespräche zur Notfallseelsorge vor Ort durch das Team der „Notfallseelsorge Bonn / Rhein-Sieg“ statt; die Essenerin Heike Börries hat ihren Mann beim Düsseldorfer Flughafenbrand verloren und berichtet darüber, wie sie vom Opfer zum Helfer wurde. Hermann-Josef Borjans vom Kommissariat Vorbeugung stellt ab 22.30 Uhr den Opferschutz der Bonner Polizei vor.

Neben 24 römisch-katholischen Kirchen beteiligen sich 21 evangelische Kirchen und sechs andere Einrichtungen wie Krankenhäuser oder die griechisch-orthodoxe Metropolitankathedrale in Beuel mit abwechslungreichem Programm. Mehr als 200 Ehrenamtliche haben 280 Veranstaltungspunkte in sechs Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Griechisch, Indisch und Vietnamesisch) organisiert. Zwölf Chöre und 28 Musikensembles haben am 1. Dezember Auftritte. Schülerinnen des Liebfrauen-Gymnasiums präsentieren in der evangelischen Schlosskirche im Uni-Hauptgebäude Ausschnitte aus Filmen, in denen Jesus eine Rolle gespielt hat.

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2004 tingelten etwa 10 000 Bürger von Kirche zu Kirche. Nicht bloß „Kirchenerfahrene“ seien darunter gewesen, sondern auch „Kirchenunerfahrene“. So nennt ACK-Vorsitzender Herwig Mauschitz Besucher, die „seit langem keine Kirche mehr von innen gesehen haben“. Sein Thema „Wo bitte, geht s zum Himmel auf Erden?“ im Gemeindezentrum an der Plittersdorfer Mittelstraße 39 richtet sich auch an die „Unerfahrenen“, „denn auch sie stellen sich die Fragen des Lebens“.

Nachzulesen sind die vielen Angebote in einer Broschüre, die in den Kirchengemeinden und bei der Bonn-Information in der Windeckstraße ausliegen. Sie dienen am Tag selber zugleich als Fahrschein für die öffentlichen Verkehrsmittel (siehe Kasten). Die Programme werden allerdings langsam knapp. Alle Beiträge und Veranstaltungen sind kostenlos.

 www.BonnerKirchen

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