Urlaub mit KindernMit diesen sechs Spielen kommt keine Langeweile auf

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Endlich Ferien! Die Erwartungen an die schönsten Wochen des Jahres sind äußerst hoch. Tolles Wetter muss sein, Spaß rund um die Uhr, Erholung pur und absolute Harmonie in Familie und Freundeskreis. Ob das realistisch ist? Ist mal nicht alles perfekt, dann ist es gut, ein passendes Spiel zur Hand zu haben. Das vertreibt die Langeweile und lässt schlechtes Wetter oder Unstimmigkeiten vergessen.

Das ideale Spiel ist so klein, dass es ins Handgepäck passt, so einfach, dass es mit wenigen Sätzen erklärt ist und so packend, dass man alle Widrigkeiten vergisst. Mit unseren Tipps haben Sie auf jeden Fall tolle Spiele im Gepäck.

Party Bugs

Kakerlaken feiern eine Party. Jeder von uns hat einen Satz mit 13 Karten. Sie zeigen die Party-Kakerlaken in verschiedenen Kostümen und mit unterschiedlichen Werten. Ziel ist es, möglichst niedrige Karten zu bekommen, denn die Werte zählen am Ende Minus. Karten liegen in der Mitte. Wer muss sie nehmen? Alle Spieler decken gleichzeitig eine Karte auf. Wer den niedrigsten Wert gelegt hat, nimmt als erster, dann folgen die anderen in aufsteigender Reihenfolge. Wer jedoch seine 13 ausgelegt hat, muss alle Karten nehmen. Sind alle Karten ausgespielt, gewinnt derjenige mit den wenigsten Minuspunkten. Es ist gut, gezielt Karten zu nehmen. Wer nämlich zwei gleiche Werte besitzt, darf diese vor der Wertung abwerfen. So kann ein großes Minus schnell reduziert werden. Die Schadenfreude ist groß, wenn man seine Konkurrenten falsch einschätzt und besonders miese Karten bekommt. „Party Bugs“ ist ein turbulentes Spiel mit witziger Grafik. Es ist schnell gelernt und macht sehr großen Spaß.

Party Bugs von Martino Chiacchiera, 2 – 6 Personen, ab 8 Jahren, ca. 15 Min., ABACUS Spiele, ca. 8,50 Euro

www.abacusspiele.de

Krass kariert

Jeder bekommt zehn Karten auf die Hand sowie zwei offene Reservekarten. Die Handkarten will man loswerden. Kann oder will man keine Karten ausspielen, nimmt man stattdessen eine Reservekarte auf die Hand. Ausgespielt werden ein bis drei Karten. Einzige Regel ist, dass man eine höhere Kombination als der Vorgänger legen muss. Liegt nur eine Karte, muss der neue Wert höher sein, dann folgen kleine 2er-Straße, Paar, 3er-Straße und Drilling. Beim Ausspielen gibt es einen besonderen Kniff: Man darf seine Karten nämlich nicht sortieren. Sie müssen so ausgespielt werden, wie sie ausgeteilt wurden. Dumm, wenn man einen Drilling auf der Hand hat, aber leider eine unpassende Karte dazwischen steckt. Die muss man erst mal legen können, bevor der Drilling zur Verfügung steht. Einige Aktionskarten bringen zusätzliche Spannung ins Spiel. Bei „Krass kariert“ wechselt die Stimmung blitzschnell von Triumph zu Verzweiflung und wieder zurück. Da vergeht die Zeit im Flug und schnell wird Revanche gefordert.

Krass kariert von Katja Stremmel, 3 – 5 Personen, ab 10 Jahren, ca. 30 Min., Amigo Spiele, ca. 8 Euro

www.amigo-spiele.de

Zocken

Sieben Würfel in sieben unterschiedlichen Farben, einen Spielplan und ein paar Chips, mehr braucht es nicht für ein spannendes Zockerspiel. Der Plan zeigt sieben Ablagefelder in den Würfelfarben. Dazu kommen zwei Eckfelder und ein RAUS!-Feld. Der aktive Spieler wirft jeden Würfel einzeln und legt ihn auf die Ablage. Dabei müssen die Würfelaugen eine ansteigende Reihe bilden. Ist ein Wert zu groß oder zu klein, kommt er auf das betreffende Eckfeld. Sind die Eckfelder voll und das Ergebnis passt nicht, wandert der Würfel ins RAUS!. Bei der Endabrechnung gibt es Pluspunkte, wenn kein Würfel im RAUS! liegt. Sehr viele Pluspunkte gibt es, wenn ein Würfel auf dem Feld gleicher Farbe steht. Würfel im RAUS! zählen Minus. Riskiert man, auf die passende Farbe zu setzen, auch, wenn dann die weiteren Würfel vielleicht ins RAUS! wandern? Damit auch die Konkurrenten beteiligt sind, können sie wetten, ob der aktive Spieler eine bestimmte Mindestpunktzahl erreichen wird. Da fiebern alle mit. Höchstspannung und Schadenfreude sind garantiert!

Zocken von Peter Neugebauer, 2 – 6 Personen, ab 8 Jahren, ca. 30 Min., Noris Spiele, ca. 9 Euro

www.noris-spiele.de

Sushi Go Party

Wie im Sushi-Lokal kreisen die Gerichte um den Tisch. Jeder greift zu und stellt sich sein Menü zusammen. Zu Beginn wird der Kartensatz mit den Speisen zusammengestellt. Das Spiel bietet eine große Auswahl: verschiedene Maki, Nigiri, Tofu, Miso-Suppe oder Desserts von Grünteeeis oder Früchten. Die Karten werden gemischt und jeder Spieler erhält sieben bis zehn Karten. Man legt eine davon aus und gibt den Rest an seinen Nachbarn weiter. Das geht so lange, bis alle Karten ausgelegt sind. Jetzt wertet jeder das Menü seiner Karten aus. Die Kombinationen der Gerichte sind unterschiedlich wertvoll. Etwas Wasabi z. B. verdreifacht den Wert von Nigiri. Nach drei Gängen bringen die zuvor gesammelten Desserts zusätzliche Punkte. Die Vielzahl an Kartenkombinationen gibt jeder Partie ein anderes Spielgefühl.

Dieses Sushi ist ein verspielter Zeitvertreib und liegt später nicht schwer im Magen. Wer „Sushi Go Party“ auf seine Reisen mitnimmt, lässt am besten die Schachtel weg und packt nur die Karten ein. Oder er greift zur kleinen „Sushi Go“-Schachtel mit weniger Karten.

Sushi Go Party von Phil Walker-Harding, 2 – 8 Personen, ab 8 Jahren, ca. 30 Min., Zoch Verlag, ca. 25 EuroSushi Go, 3 – 5 Personen, ca. 12 Euro

www.zoch-verlag.com

The Mind

„Das kann nicht funktionieren“ So war die erste Reaktion, als wir das Spiel auspackten. Aber mit dieser Einschätzung lagen wir völlig falsch! Worum geht es? Zahlenkarten zeigen die Werte von 1 – 100. Sie werden gemischt und jeder Spieler erhält in der ersten Runde eine Karte, dann zwei bis zur zehnten Runde mit zehn Karten. Die Karten werden auf einen gemeinsamen Stapel mit aufsteigenden Werten abgelegt. In einer Partie sind einige wenige Fehler erlaubt. Ganz einfach? Nein, denn die Spieler dürfen weder sprechen noch sich mit Zeichen verständigen. Wie man trotzdem bestimmt, wer gerade die passende Karte hat? Alle konzentrieren sich und plötzlich ist sich einer sicher, dass er den passenden Wert auf der Hand hat. Das klappt nicht immer. Aber nach einigen Partien haben sich die Spieler so aufeinander eingestimmt, dass erstaunlich oft die Karten passend gespielt werden. Auch wenn man „The Mind“ sicher nicht oft spielen wird, so bietet das Spiel doch eine faszinierende Erfahrung, die man nicht verpassen sollte.

The Mind von Wolfgang Warsch, 2 – 4 Personen, ab 8 Jahren, ca. 20 Min., NSV Spiele, ca. 9 Euro

www.nsv.de

Texas Showdown

Nein, scharf geschossen wird nicht beim „Texas Showdown“. Statt dessen wird raffiniert gestochen, denn es ist ein originelles und spannendes Kartenstichspiel. Der Kartensatz zeigt die Werte von 0 bis 74. Die Werte sind in Gruppen mit unterschiedlicher Farbe zusammengefasst. Je höher die Werte werden, umso weniger Karten hat eine Farbgruppe. Man will möglichst wenige Stiche machen, denn jeder Stich zählt einen Minuspunkt. Eine Karte wird ausgespielt. Der nächste Spieler muss nun eine Karte gleicher Farbe legen. Hat er diese Farbe nicht auf der Hand, darf er eine beliebige Karte spielen. Der nächste Spieler muss nun eine der ausliegenden Farben bedienen. So kann es passieren, dass im Stich mehrere Farben vertreten sind. Gewertet wird die Farbe, die im Stich am meisten vertreten ist. Wer den höchsten Wert dieser Farbe gespielt hat, erhält den Stich. Stiche mit mehreren Farben ergeben ein ganz ungewohntes Spielgefühl. Weil man Stiche vermeiden will, muss man ebenfalls ganz anders als gewohnt spielen. Das ist aber schnell gelernt und macht einen großen Spaß. Ein schöner Showdown!

Texas Showdown von Mark Major, 3 – 6 Personen, ab 10 Jahren, ca. 30 Min., Amigo Spiele, ca. 8 Euro

www.amigo-spiele.de

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