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Neue Abfahrt „West“Von der A 1 direkt nach Weilerswist

Lesezeit 3 Minuten
Auf Hochglanz poliert wurde gestern das neue Schild auf der L 163, das den Autofahrern den Weg zur neuen A 1-Auffahrt Weilerswist-West weist. (Fotos: Mager)

Auf Hochglanz poliert wurde gestern das neue Schild auf der L 163, das den Autofahrern den Weg zur neuen A 1-Auffahrt Weilerswist-West weist. (Fotos: Mager)

EUSKIRCHEN – Emsiges Treiben herrschte gestern zwischen Weilerswist und Friesheim. Zahlreiche Streckenposten waren in ihren Fahrzeugen mit orange-farbenem Warnlicht unterwegs. Bauarbeiter und Streckenwärter verrichteten die letzten Handgriffe, um die Autobahn-Anschlussstelle „Weilerswist West“ an der A 1 für den Verkehr öffnen zu können. Dies ermöglicht den Autofahrern einen direkten Weg nach Weilerswist, ohne einen Umweg über die A 61 fahren zu müssen.

„Nun werden die Leute aus dem westlichen Teil Weilerswists über die A 1 nach Köln fahren, die aus dem östlichen Teil über die A 61“, hoffte der Weilerswister Bürgermeister Peter Schlösser.Die Anschlussstelle wurde im Rahmen des Baus der Ortsumgehung Weilerswist errichtet. Sie verbindet Weilerswist mit Friesheim. So wurden gestern noch Abdeckungen auf den Schildern demontiert, die auf die nun geöffnete Strecke hinweisen. Auch die L 33 wurde ab der L 163 gesperrt. Gegen 12 Uhr rollten die ersten Autos an der neuen Anschlussstelle von der Autobahn hinab zu beiden den dort gebauten Verteilerkreiseln.

Nach nahezu zehn Jahren Bauzeit ist der „Bypass“ L 33n/L 163n nun durchgehend für den Verkehr geöffnet. Sie führt von Friesheim über die Anschlussstelle „Weilerswist West“ an der A 1 zwischen Weilerswist und Groß-Vernich hindurch bis zur 2007 geöffneten Anschlussstelle „Weilerswist“ an der A 61. An beiden Anschlussstellen werden derzeit Pendlerparkplätze gebaut. Nur rund zwei Minuten benötigen Autofahrer nun von der Kölner Straße bis zur A 1, weitere zwei Minuten bis Friesheim. „Sie sind jetzt von Friesheim aus schneller an der Gesamtschule in Weilerswist, als von Lommersum aus“, erklärte Schlösser. Mit seinem Erftstädter Amtskollegen Dr. Franz-Georg Ripssowie Edgar Klein, dem Leiter der Regionalniederlassung Ville-Eifel des Landesbetriebs Straßen NRW, verkündete er die Fertigstellung.

28,8 Millionen EuroBaukosten

Die Kosten für die Maßnahme belaufen sich auf 28,8 Millionen Euro. „Wir liegen damit im üblichen Rahmen für solch einen Bau“, so Edgar Klein.Die Verkehrsprognosen für das Jahr 2015 sagen für die Kölner Straße zwischen ehemaliger A 61-Anschlussstelle und Bonner Straße einen Rückgang von über 5000 Fahrzeugen am Tag voraus. Die Anwohner der Bachstraße sollen rund 3300 Fahrzeug am Tag weniger ertragen müssen. Der Verkehr auf der Bonner Straße soll sich um rund 5500 Fahrzeuge reduzieren. Die neue L 33n/L 163n soll zwischen A 1 und A 61 je nach Abschnitt zwischen 2100 und 6700 Fahrzeuge aufnehmen. Lediglich Triftstraße, Robert-Bosch-Straße und Josefstraße sollen laut Prognose leichte Verkehrszunahmen erfahren.Sorgen bestehen innerhalb der Bevölkerung, dass die Verkehrsströme erheblich höher ausfallen, da Lkw die Strecke als Abkürzung nutzen könnten, so Dr. Franz-Georg Rips. Deshalb versprachen die Verantwortlichen, dass es Verkehrszählungen geben werde. „Das ist sowieso Kaffeesatzleserei“, meinte Klein hinsichtlich genauer Prognosen. Auch sollen Berechnungen angestellt werden, ob die Kreisverkehre im Weilerswister Industriegebiet das Verkehrsaufkommen noch fassen können.

Windpark oderGewerbegebiet

Rips deutete an, dass sich die beiden Kommunen auf dem Areal um die Anschlussstelle an der A 1 die Ansiedlung eines Windparks oder eines Gewerbegebiets vorstellen könnten. Ein Autohof sei dort allerdings nicht geplant, so Klein. „Aber deswegen wird an der A 61 Druck gemacht“, erklärte Klein.In der nächsten Zeit werden noch Arbeiten an den Nebenflächen zur Ortsumgehung vorgenommen. Dort könnte es zu Verkehrsbehinderungen kommen. Zudem wird die Renaturierung vollendet, die der Landesbetrieb in Kooperation mit dem Erftverband bewerkstelligt.

„Jetzt müssen wir noch die Kieslaster abfangen, dann ist Vernich befreit und Weilerswist idyllisch“, sah Peter Schlösser voraus. „Jetzt könnte man noch die Kölner Straße zwischen Brühl und Weilerswist sperren. Ab wann?“, scherzte er in Richtung Edgar Klein.Gemeinsam setzen die beiden Bürgermeister darauf, dass Erftstadt und Weilerswist nun wieder mehr zusammenwachsen, so wie dies vor der kommunalen Neugliederung der Fall gewesen sei.

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