MaskenaffäreStaatsanwaltschaft leitet Ermittlungen gegen Fynn Kliemann ein

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Fynn Kliemann DPA 150622

Youtuber und Influencer Fynn Kliemann.

In der Maskenaffäre um Youtuber Fynn Kliemann hat die Staatsanwaltschaft Stade nun ein Ermittlungsverfahren gegen den Youtuber und Influencer eingeleitet. Das teilten die Behörden am Mittwochmittag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Es werde unter anderem im Betrugsverdacht gegen den Musiker und Geschäftsmann im Kontext der Enthüllungen von Jan Böhmermann und dem „ZDF Magazin Royale“ zu umstrittenen Geschäften mit Schutzmasken ermittelt. Böhmermann und seine Redaktion hatten herausgefunden, dass Kliemanns Geschäftspartner Tom Illbruck Masken in Vietnam und Bangladesch, statt in Europa produzieren ließ.

Fynn Kliemann: Kritik an Vorgehen von Global Tactics

Illbrucks Unternehmen Global Tactics gab an, dass diese Masken fair in Europa produziert sein, stattdessen kam laut Recherchen des „ZDF Magazin Royale“ wohl ein Großteil dieser Masken aus Südostasien. Interne Chatverläufe und Nachrichten zeigen demnach, dass Fynn Kliemann die Maskenproduktion in Asien mit in die Wege geleitet hatte.

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So soll Kliemann einem Textilhersteller, der ausschließlich in Asien produziert, mit Illbruck und dem Unternehmen Global Tactics vernetzt haben. Illbruck wird außerdem vorgeworfen, Geschäftskunden wie etwa den Online-Mode-Shop „About You“ über die Herkunft der Masken getäuscht zu haben.

„About You“ trennte sich neben weiteren Geschäfts- und Kooperationspartnern nach den Enthüllungen von Kliemann. Der Youtuber und Influencer räumte teilweise ein, vom Produktionsort der Masken gewusst zu haben. Er habe aber gegenüber seinen Geschäftskunden mit offenen Karten gespielt.

Anzeigen gegen Fynn Kliemann nach Böhmermann-Enthüllungen

Nach den Enthüllungen von Jan Böhmermann hatte es bei der Polizeiinspektion Rotenburg mehrere Strafanzeigen und zahlreiche Hinweise gegeben. Ein Polizeisprecher hatte gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vor einigen Wochen angekündigt, dass die Staatsanwaltschaft nun über den Start eines Ermittlungsverfahrens entscheiden müsse. Auf eine Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ reagierte Kliemann am Mittwochmittag zunächst nicht.

Kliemann selbst hatte sich nach einer kurzen Auszeit zurückgemeldet und versprochen, die Unklarheiten in seinen Maskengeschäften aufzuklären. Unabhängige Wirtschaftsprüfer sollten dabei überprüfen, wie genau die Maskengeschäfte abliefen. (red)

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