Panik in StierkampfarenaTribüne eingestürzt – vier Tote und hunderte Verletzte

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Arena Kolumbien dpa

In Kolumbien sind in einer Stierkampfarena Tribüne eingestürzt. 

Bogota – Beim Einsturz eines Teils der Tribünen einer Stierkampfarena in Kolumbien sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 300 Personen seien verletzt worden, sagte der Gouverneur des Departments Tolima, Ricardo Orozco, dem Sender Blu Radio. Unter den Toten war ein drei Jahre altes Kind, wie die Chefin des staatlichen Instituts für Familienfürsorge, Lina María Arbeláez, auf Twitter mitteilte.

Auf Videos, die in sozialen Medien verbreitet wurden, war zu sehen, wie am Sonntag auf einer Seite der Arena der Stadt El Espinal, gut 150 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Bogotá, die mit Menschen gefüllten Holztribünen einstürzten. Die Ursache war zunächst unklar.

Stier verbreitet Panik in den Straßen der Stadt

In der Arena fand eine „Corraleja“ genannte Stierkampfveranstaltung zum Peter- und Paul-Fest statt. Tausende Menschen waren im Publikum. Nach einem Bericht der Zeitung „El Tiempo“ verbreitete nach dem Vorfall ein Stier Panik in den Straßen der Stadt.

Nach Angaben von Bürgermeister Tamayo bestand die Arena aus 44 Abschnitten, von denen acht einstürzten, „jede mit 100 Menschen“. Die Stadt mit rund 78.000 Einwohnern hatte am Wochenende ein beliebtes Volksfest abgehalten, bereits am Samstag waren dort mehrere Menschen durch Stiere verletzt worden.

Staatspräsident Iván Duque kündigte auf Twitter Ermittlungen an. Sein gewählter Nachfolger Gustavo Petro schrieb, er bitte die Lokalverwaltungen des Landes, keine Veranstaltungen mehr zu genehmigen, bei denen Menschen oder Tiere getötet würden.

300 Menschen starben 1980 in Sincelejo

Er erinnerte zudem an eine ähnliche Tragödie: Im Jahr 1980 war in der Stierkampfarena in Sincelejo, der größten Kolumbiens, eine überfüllte Tribüne eingestürzt. Mindestens 300 Menschen starben.

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In seiner Zeit als Bürgermeister von Bogotá (2012 bis 2015) hatte Petro die Stierkämpfe in der berühmten Arena La Santamaría gestoppt. In Kolumbien ist die Misshandlung von Tieren verboten. Stierkämpfe und Hahnenkämpfe sind aber als kulturelle Veranstaltungen geschützt.(mbr/afp/dpa) 

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