Schießerei in BarDeutsche Touristen in Mexiko getötet

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Tulum Mexiko dpa

Der Tatort: die Bar „La Malquerida“ in Tulum.

Tulum – Der brutale Drogenkrieg in Mexiko erreicht inzwischen auch die beliebten Touristenort im Süden des Landes. Bei einer Schießerei in einer Bar im Urlaubsort Tulum sind zwei Frauen aus Deutschland und Indien getötet worden. Zwei Männer aus Deutschland und eine Frau aus den Niederlanden wurden zudem verletzt,

Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaates Quintana Roo der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag auf Nachfrage mit. Zwei rivalisierende Drogenbanden hätten in der Bar „La Malquerida“ in der Nacht auf Donnerstag (Ortszeit) aufeinander geschossen.

Archäologische Stätten und Partys locken Touristen nach Tulum

Die Behörden nahmen Kontakt mit den entsprechenden Konsulaten auf, wie die Generalstaatsanwaltschaft weiter mitteilte. Eines der Opfer sei vor Ort gestorben, die zweite Frau starb später im Krankenhaus an ihren Verletzungen. Die Polizei habe eine Untersuchung und die Fahndung nach den Tätern eingeleitet. Ein Täter sei später verletzt in einem Krankenhaus gefunden worden.

Tulum, südlich von Cancún, ist ein beliebtes Urlaubsziel an der Karibikküste. Schöne Strände, archäologische Stätten und Partys locken Touristen aus der ganzen Welt an. Allerdings kommt es in den letzten Jahren immer wieder zu Gewalttaten in Verbindung mit dem Drogenhandel. Zudem sind in der Region verschiedene Kartelle in Schutzgelderpressung verwickelt.

Die Sicherheitslage in Tulum sei besorgniserregend, sagte Bürgermeister Marciano Dzul Caamal im Fernsehsender Milenio TV. Verschiedene Banden würden in dem Touristenort um die Kontrolle ringen. Die örtliche Polizei sei schlecht ausgerüstet, klagte der Rathauschef. Er werde deshalb die Nationalgarde und die Streitkräfte um Unterstützung bitten.

US-Touristen im Juni von Querschläger schwer verletzt worden 

Das Sicherheitsministerium von Quintana Roo hatte zuletzt sechs kriminelle Organisationen identifiziert, die in Tulum aktiv sind, darunter das Sinaloa-Kartell und das Verbrechersyndikat Cártel Jalisco Nueva Generación. In den vergangenen Monaten war es immer wieder zu Schießereien und Angriffen mit mehreren Toten gekommen. Erst im Juni war eine Frau aus den USA von einem Querschläger getroffen und verletzt worden.

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Mexiko leidet seit Jahrzehnten unter einem massiven Gewaltproblem. Nahezu täglich werden in dem lateinamerikanischen Land fast 100 Tötungsdelikte registriert. Hinzu kommen mehr als 88.000 Menschen, die als verschwunden gelten. Die meisten Taten werden nie aufgeklärt. (mbr/dpa) 

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