„Eine Schweinerei“Tom Gerhardt bezieht Stellung im Fall Mockridge

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Tom Gerhardt 

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Köln – Bei der Verleihung des deutschen Comedypreises hat Maren Kroymann scharfe Kritik an der Branche geübt. In ihre Kritikschloss die Kabarettistin, die für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde, ausdrücklich auch den Umgang der Veranstalter mit den Vorwürfen gegen Komiker Luke Mockridge ein.

In den sozialen Medien fand der Rundumschlag der 72-Jährigen große Zustimmung, auch die T-Shirt-Aktion von Hazel Brugger war ein Erfolg. Ganz anders sieht Comediankollege Tom Gerhardt die Lage. In einem Instagram-Post erhebt der 63-Jährige schwere Vorwürfe gegen Kroymann.

„Luke Mockridge in Abwesenheit öffentlich und hoch pathetisch an den Pranger stellen zu müssen, bringt ihr keine Ehre ein“, schreibt Gerhardt in seinem am Samstag veröffentlichen Statement. „Wir wissen alle nicht, was da wirklich war und es gibt keine Beweise. Also ist es eine Schweinerei jemand vorzuverurteilen, nur weil das Anliegen ja so gut ist“, führt er weiter aus.

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Verfahren gegen Luke Mockridge eingestellt 

Die Staatsanwaltschaft Köln bestätigte, dass ein entsprechendes Verfahren gegen Mockridge Anfang Mai 2020 mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt worden sei. Eine Beschwerde der Anzeigeerstatterin gegen die Entscheidung sei als unbegründet zurückgewiesen worden.

Die Serie „ÜberWeihnachten“, in der Mockridge die Hauptrolle spielt, hatte ursprünglich zu den Nominierten gehört. Einen Tag vor der Verleihung war sie allerdings aus dem Rennen genommen worden. Die Veranstalter hatten auf die „öffentlich geführten Diskussionen“ verwiesen, wegen der man - auch mit Mockridge - übereingekommen sei, die Nominierung zu streichen.

Luke Mockridge sagt sämtliche Shows ab

Mockridge hatte im August in einem Video angekündigt, dass es 2021 keine Shows mehr mit ihm im Fernsehen geben werde. Er berichtete damals von Vorwürfen gegen ihn in sozialen Netzwerken und von der Anzeige einer Ex-Partnerin, die nach eigenen Angaben einen Vorfall in einer gemeinsamen Nacht als versuchte Vergewaltigung wahrgenommen habe.

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Mockridge wies die Vorwürfe in dem Video zurück. „Das, was mir vorgeworfen wird, das ist nicht passiert“, sagte er. Seinen Rückzug begründete er damit, dass er sich „sammeln“ wolle. Nach einer umfangreichen Recherche des „Spiegel“ kündigte Mockridge an, seine für 2022 geplanten Shows abzusagen. (mbr/dpa)

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