Helmut JahnDeutscher Star-Architekt der Bayer-Zentrale bei Fahrradunfall verunglückt

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Architekt Helmut Jahn

Chicago/Köln – Der weltberühmte Architekt Helmut Jahn ist tot. Der Planer von Bauwerken wie dem Sony Center in Berlin und dem Messeturm in Frankfurt am Main starb am Samstag bei einem Fahrradunfall in Campton Hills, einem rund 50 Kilometer westlich vom Stadtzentrum gelegenen Vorort Chicagos.

Jahn habe an einem Stoppschild nicht gehalten und sei mit zwei Autos zusammengestoßen, bestätigte die Polizei am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Eine Fahrerin sei mit nicht-lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gekommen, die Insassen des zweiten Wagens seien unverletzt geblieben. Jahn wurde 81 Jahre alt.

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Luftaufnahme von der Bayer-Konzernzentrale in Leverkusen.

Helmut Jahn entwarf Bayer-Konzernzentrale

Der 1940 in Nürnberg geborene Jahn wurde mit kühnen Hochhäusern und Bürotürmen berühmt, inspiriert von Bauhaus-Legende Mies van der Rohe. Er zog nach seinem Abschluss an der Technischen Hochschule München - heute die Technische Universität München - in den 1960er Jahren nach Chicago und setzte sein Studium am Illinois Institute of Technology fort.

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In der US-Großstadt im Bundesstaat Illinois stieg Jahn 1967 im Architekturbüro C. F. Murphy Associates ein, 1982 wurde er zum Präsidenten ernannt – seit 2002 trägt das Büro seinen Namen. Murphy hatte gemeinsam mit van der Rohe beispielsweise das Federal Center in Chicago geplant. 

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Der Köln-Bonner Flughafen bei Nacht.

Helmut Jahn gestaltete auch den Flughafen Köln/Bonn

In den USA gestaltete Jahn unter anderem das heute wegen vieler Reparaturarbeiten kritisierte Thompson Center in Chicago. In Deutschland zählen der Post-Tower in Bonn, die Bayer-Konzernzentrale in Leverkusen und der Skyline-Tower in München zu seinen bekannteren Arbeiten. Für die Bayer-Zentrale und den Bonner Post-Tower erhielt er 2004 jeweils den „Honor Award for Architecture“, einen der wichtigsten amerikanischen Architekturpreise.

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Am 16. Mai 2000 kam Jahn nach Leverkusen, um sich ein Bild vom Baufortschritt an der Kaiser-Wilhelm-Allee zu machen.

An der Gestaltung von weltweit mehreren Flughäfen, darunter Terminals in Bangkok, Chicago und Köln/Bonn, war er beteiligt. Zuletzt war er unter anderem im Emirat Katar tätig.

Jahn war seit 1970 mit einer Innenarchitektin verheiratet und wurde 1978 Vater von Sohn Evan. Dieser zählte auch zu einem Segel-Team, mit dem Jahn mehrere Regatten gewann, darunter 2012 den WM-Titel in der Bootsklasse Farr 40. (mbr/afp/dpa)

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