Hein Mulders wird neuer Intendant„Ein guter Fang“ für die Kölner Oper

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Der neue Mann für Kölns Oper: Hein Mulders.

Köln – „Ich glaube, da ist uns ein guter Fang gelungen!“ bringt Lorenz Deutsch (FDP) seine Einschätzung des künftigen Kölner Opernintendanten Hein Mulders auf den Punkt. Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hatte für die Neu-Besetzung eine Findungskommission eingesetzt, die sich nun einstimmig für Mulders ausgesprochen hat. Dem Hauptausschuss schlug die OB ihn als ihren Kandidaten vor.

Der 58-Jährige gebürtige Niederländer ist bislang Intendant für die Sparten Aalto-Musiktheater, Essener Philharmoniker und Philharmonie Essen und war zuvor künstlerischer Leiter der Nederlandse Opera in Amsterdam. In Köln soll er mit Beginn der Spielzeit 2022/23 auf Birgit Meyer folgen. Deren Vertrag läuft bis zum Ende der Spielzeit 2021/22, im November wurde ihr mitgeteilt, dass er nicht verlängert wird.

„Erfahrener Kulturmanager“

Birgit Meyer war 2009 zusammen mit Uwe Eric Laufenberg an die Kölner Oper gekommen, zunächst Chefdramaturgin und Operndirektorin. Nach Laufenbergs Kündigung 2012 übernahm sie dessen Posten. Keine leichte Aufgabe: Die für November 2015 geplante Neu-Eröffnung des Bühnenkomplexes am Offenbachplatz wurde vier Monate vorher abgesagt und auf mittlerweile 2024 verschoben. Birgit Meyer erkor das Staatenhaus zum Interimsquartier.

„Ich bin sicher, dass Hein Mulders als erfahrener Kulturmanager die Oper gut durch Interim und Wiedereinzug am Offenbachplatz steuern wird“, so Birgitta von Bülow, kulturpolitische Sprecherin der Grünen. „Wichtig ist, dass damit auch das Ensemble eine neue Perspektive hat, da es mit Hein Mulders im Sommer 2022 einen nahtlosen Übergang in der Intendanz geben wird, der bereits 2021 vorbereitet wird.“

Von Bülows Eindruck, Mulders sei „erfahren und international vernetzt“, teilt auch ihr kulturpolitischer Kollege von der FDP, Lorenz Deutsch. Hinzu käme ein „pragmatischer Zugriff“, den er bei Mulders vermutet: „Es gibt bei vielen Niederländern diese angelsächsische Prägung, dass einfach gesehen wird, was zu tun ist!“ Und so sei Mulders „eine überzeugende Lösung für unsere Situation. So ein pragmatischer Geist ist gut für den Einzug in das neue Haus.“

Auch für Maria Helmis von der SPD ist die Berufung, „eine Chance, die Opernstadt Köln weiterzuentwickeln und an die sehr gute Arbeit von Birgit Meyer anzuknüpfen!“ Doch Maria Helmis macht in Bezug auf „die Weitergabe des Opernintendanten-Staffelstabes“ auch klar: „Wichtig wird sein, den Übergang transparent und konstruktiv zu gestalten. Ebenso erwarten wir klare Perspektiven für die Zukunft der Mitarbeitenden, die in den vergangenen Jahren unter schwierigen Rahmenbedingungen stets hervorragende Arbeit geleistet haben.“

Für Ralph Elster von der CDU ist Mulders „ein Top-Intendant mit internationalem Anspruch. Nach Stationen in Antwerpen, Amsterdam und Essen wird es hochgradig spannend, welches Repertoire er in Köln entwickelt. Mit ihm kann die Wiedereröffnung am Offenbachplatz enorme nationale und internationale Strahlkraft entfalten. Er hat das Potenzial, Köln wieder zu einer Opern-Metropole von europäischem Rang werden zu lassen.“

„Ein sehr, sehr angenehmer Kollege“

Lorenz Deutsch kann sich vorstellen, dass Mulders hier in Köln was Stückauswahl und Inszenierung angeht, „etwas mutiger wird“. Er habe auch bei Mulders erster Vorstellungsrunde bei den kulturpolitischen Sprechern der Parteien am Montagmittag das Gefühl gehabt, dass dieser sich freut, „dass er hier etwas mehr Spielraum in Sachen Etat hat“.

Auch Philharmonie-Intendant Louwrens Langevoort freut sich auf den Landmanns. „Wir kennen uns schon sehr lange – er ist ein sehr, sehr angenehmer Kollege!“ Aber nicht nur das: Langevoort schätzt ihn auch fachlich. „Er kennt sich in allen Stilen aus – und unglaublich gut bei Sängerinnen und Sängern!“

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