Kunst trotz CoronaVirtuelle Rundgänge durch einige faszinierende Museen der Welt

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"Das Mädchen mit den Perlenohringen" in Den Haag

  • Museen und Galerien sind einstweilen wegen der Corona-Gefahr geschlossen, so dass kein Kontakt mit der Aura eines Originalkunstwerks möglich ist.
  • Jeder virtuelle Rundgang kann nur ein Behelf sein, der aber Lust machen soll auf die Zeit, da der physische Besuch wieder möglich ist.
  • Hier eine kleine Auswahl solcher Möglichkeiten.

Albertina Wien

Die prachtvolle Gemäldegalerie ist auf ihrer Website ohnehin gut präsentiert, man erhält immerhin kurze Foto- und Video-Einblicke in die momentan geschlossenen Ausstellungen wie „Van Gogh, Cézanne, Matisse Hodler. Die Sammlung Hahnloser“ oder „Monet bis Picasso. Die Sammlung Batliner“.

Für einen eher spielerischen Umgang mit den Kunstschätzen kann man Spitzenstücke des Museums mit der App Artivive „verkuppeln“. Die dann per Smartphone angesteuerten Werke werden knapp erklärt oder sogar animiert. So darf Albrecht Dürers berühmter Feldhase den Betrachter etwa komplizenhaft anblinzeln (www.albertina.at, auf der Seite ist auch die App erklärt).

Rijksmuseum Amsterdam

Der spektakulärste Kunsttempel der Niederlande offeriert einen üppigen Strauß virtueller Besichtigungsformen: So werden in der Kategorie „Masterpieces Up Close“ die wichtigsten Exponate herangezoomt und erklärt: So kann man (fast) alles über das Personal auf Rembrandts berühmter „Nachtwache“ erfahren oder die Lichtführung bei Aelbert Cuyp studieren.

Darüber hinaus erlaubt es die auf der Museumsseite angebotene App dem Betrachter, seinen eigenen Rundgang zu kreieren. Oder die amüsanten Videos der Kuratoren studieren, die aus dem Home Office Anmerkungen zu Werken machen, die ihnen besonders am Herzen liegen. Kleiner Nachteil: Neben Niederländisch wird nur Englisch als Alternativsprache angeboten (www.rijksmuseum.nl).

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The Frick Collection

New Yorks vielleicht schönstes Museum stellt sich online in sechs Sprachen (darunter Deutsch) vor. Da sind einerseits die prächtigen Räumlichkeiten des Stadtpalais auf der Fifth Avenue zu durchstreifen, vor allem aber die Kunstschätze zu bewundern, die der Pittsburgher Industrielle Henry Clay Frick mit exquisitem Geschmack gesammelt hat.

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Ein Besucher bewundert 'Comtesse d'Haussonville' des französischen Malers Jean-Auguste-Dominique Ingres in der Frick Sammlung.

Darunter gibt es mittelalterliche Prunkstücke von Piero della Francesca oder Paolo Veneziano, bedeutende Konvolute von Boucher und Fragonard, vor allem aber wunderbare Naturstudien von Corot – allen voran sein „Bootsführer von Mortefontaine“. Nicht zu vergessen die exquisiten Skulpturen von Cellini oder Michelangelo. Ein Hochgenuss (collections.frick.org).

Mauritshuis

Dem Museum in Den Haag gehört das wohl berühmteste Werk von Jan Vermeer: „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“. Insgesamt freilich sind die nur 36 Gemälde des Meisters in 18 Museen aus sieben Ländern verstreut. Die Besichtigung der Originale wäre somit ein kostspieliger Kraftakt, den das Mauritshuis zusammen mit der Google-App „Arts & Culture“ sehr einfach macht.

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"Das Mädchen mit den Perlenohringen" in Den Haag

Unter dem Stichwort „Meet Vermeer“ sind sie alle vereint: Die Briefleserinnen aus Dresden und Amsterdam, die Briefschreiberinnen aus Washington und Dublin, die Lautenspielerin aus New York und die Gitarristin aus dem Kenwood House in London sowie der Astronom aus dem Louvre sowie der Geograf aus dem Frankfurter Städel (Zugang über g.co/meetvermeer).

Kunstsammlung NRW

Und hier noch der Musterfall einer Museums-Präsentation. Die Ausstellung „Picasso. Kriegsjahre 1939 – 1945“ in der Kunstsammlung NRW (K 20) ist online plastisch zu erleben. Der Spanier selbst sagte: „Ich habe nicht den Krieg gemalt. Aber ich bin sicher, dass der Krieg Eingang genommen hat in die Bilder, die ich geschaffen habe.“

Die Schau und ihr Online-Spiegel diskutieren das Verhältnis von Zeitumständen und Kunst höchst facettenreich. So sieht man einerseits erstaunliche Park-Idyllen, andererseits auch kantig-metallische Frauenakte, deren martialische Härte für sich spricht. Fotografien, kurze Filme, kluge Texte und Tondokumente von Zeitgenossen machen diese virtuelle Promenade zur runden Sache (www.kunstsammlung.de).

Acht Spitzenmuseen

Der Kultursender Arte bietet filmisches Flanieren durch acht berühmte Museen an: von der Alten Nationalgalerie Berlin mit ihren Meisterwerken von Caspar David Friedrich über das Pariser Musée d‘Orsay (Caillebotte & Co.), den Madrider Prado bis zum New Yorker Guggenheim-Museum.

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Die Ausstellungsfläche des Museo del Prado ist menschenleer.

Die knapp einstündigen Rundgänge analysieren Besonderheit und Schlüsselwerke der Häuser, wobei nicht nur auf kunsthistorische Expertise Wert gelegt ist. Wussten Sie etwa, dass die dritte Version von Arnold Böcklins „Toteninsel“ als eins von Hitlers Lieblingsbildern in der Berliner Reichskanzlei hing? Allein die etwas seichte Musikuntermalung sowie die manchmal etwas zittrige Kameraführung dürften nicht jedermanns Sache sein (bis 22.6. in der Arte-Mediathek).

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