Forsa-UmfrageMehrheit der Katholiken im Erzbistum Köln sind gegen Woelki-Rückkehr

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Woelki zerknirscht

Kardinal Rainer Maria Woelki

Köln – Die Mehrheit der Katholiken im Erzbistum Köln ist einer Umfrage zufolge gegen eine Rückkehr von Kardinal Rainer Maria Woelki nach seiner geistlichen Auszeit. 82 Prozent gaben an, Papst Franziskus solle Woelki absetzen, und 92 Prozent erklärten, Woelki hätte von sich aus zurücktreten sollen, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete. 11 Prozent befanden hingegen, der Erzbischof solle wie geplant am 2. März - dem Aschermittwoch - wieder sein Amt aufnehmen.

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hatte im Auftrag der Zeitung zwischen dem 14. und 16. Februar 1.510 Menschen im Erzbistum Köln befragt. Dabei wurde laut Angaben auch erfasst, welche Konfession die Teilnehmenden haben und wie oft sie den Gottesdienst besuchen. Die Ergebnisse seien repräsentativ.

Regelmäßige Kirchgänger wollen Kardinal Woelki auch nicht wieder zurück in Köln

Auch unter den regelmäßigen Kirchgängern sprach sich demnach mit 68 Prozent eine Mehrheit für die Abberufung des Erzbischofs aus. 23 Prozent fanden hingegen, er soll seine Amtsgeschäfte wie vorgesehen wieder aufnehmen.

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Im Erzbistum Köln hat vor allem die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen zu einer Vertrauenskrise geführt. Papst Franziskus erklärte nach einer Untersuchung, Woelki habe in diesem Zusammenhang „große Fehler“ vor allem in der Kommunikation gemacht, aber keine Verbrechen vertuschen wollen. Seit Oktober befindet sich der Erzbischof in einer geistlichen Auszeit, die am 2. März endet.

Verschiedene Gremien im Erzbistum Köln blicken teils skeptisch bis ablehnend auf die geplante Wiederkehr des Erzbischofs. Dazu zählen der Diözesanrat als Vertretungsorgan der Laien, der Diözesanpastoralrat als zentrales Beratungsgremium des Kardinals sowie der Erzbischöfliche Rat, in dem die Führungsspitze von Deutschlands mitgliederstärkster Diözese vertreten ist.

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Am Freitag stellte die Initiative „Wir sind Kirche“ Forderungen für Woelkis Rückkehr auf. „Wenn überhaupt“, dann sei diese nur nach einer Anhörung der Gremien im Erzbistum Köln sowie einer Befragung der Katholikinnen und Katholiken möglich, erklärte die Gruppe. „Denn sonst werden die Kirchenaustrittszahlen weiter ansteigen, weil die Menschen dies als einzige Möglichkeit des Protestes sehen.“  

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