Geheimes Video aufgetauchtBritischer Kampfjet stürzt von Flugzeugträger ins Meer

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Flugzeugträger HMS England

Der Flugzeugträger „HMS Queen Elizabeth“ der britischen Marine. (Archivfoto)

London – Vor zwei Wochen ist im Mittelmeer ein Kampfjet des Typs F-35B nach dem Start von einem britischen Flugzeugträger ins Meer gestürzt. Großbritannien sprach anschießend von einem Unfall.

Doch ein geleaktes Video (siehe Tweet) zeigt den kostspieligen Vorfall aus einer anderen Perspektive – und wirft viele Fragen auf. Offenbar hat man beim Start des Tarnkappenjets vergessen, eine schützende Regenabdeckung aus Plastik beim Lufteinlass für das Triebwerk abzunehmen. Der Pilot hatte somit kaum Schub, konnte aber nicht mehr abbrechen und fiel vom Deck des Flugzeugträgers in die Fluten. 

F-35b

Zwei F-35B Kampfflugzeuge in Aktion. (Archivbild)

F-35 schlummert auf dem Meeresgrund

Bei dem Unfall konnten die Piloten sich per Schleudersitz aus dem Flugzeug retten. Militärexperten gehen davon aus, dass der Kampfjet relativ intakt in das Meer eintauchte und nun am Grund des Mittelmeers in mehreren Hundert Meter Tiefe liege.

Die Streitkräfte der USA und Großbritanniens liefern sich seit dem Vorfall mit Russland ein Wettrennen um die Bergung der Unglücksmaschine, die in der Anschaffung weit über 100 Millionen Dollar kostet. „Wir werden es zuerst bekommen, das verspreche ich Ihnen“, sagte US-Brigadegeneral Simon Doran vor gut einer Woche an Bord des britischen Flugzeugträgers HMS Queen Elizabeth.

In der Nato gab es auch Befürchtungen, dass Russland versuchen könnte, das gesunkene Wrack des Flugzeugs zuerst zu bergen, um Einblicke in die Geheimtechnologie zu erlangen. Über den aktuellen Stand der Bergung ist nichts bekannt.

Flugzeugträger HMS England

Der Flugzeugträger „HMS Queen Elizabeth“ der britischen Marine. (Archivfoto)

F-35B für Flugzeugträger ideal geeignet 

„Wir machen uns keine Sorgen um die Bergung“, sagte auch der stellvertretende Oberste Alliierte Befehlshaber der Nato in Europa, General Tim Radford. Die Militärs lehnten es jedoch ab, weitere Einzelheiten über die Rettungsaktion zu nennen.

Der Kommandeur der neun Schiffe umfassenden alliierten Kampfgruppe, die von der HMS Queen Elizabeth geführt wird, Steve Moorhouse, nannte den Verlust der F-35B „einen äußerst bedauerlichen Vorfall“ und „einen Rückschlag“. Er betonte jedoch: „Die Zuverlässigkeit des Flugzeugs und das Vertrauen in das Projekt sind nicht gesunken“.

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Großbritannien hat bisher 21 der in den USA hergestellten F-35B erhalten, die meisten davon für seine beiden modernen Flugzeugträger HMS Queen Elizabeth und HMS Prince of Wales. Die F-35B sind für kurze Startbahnen und senkrechte Landungen ausgelegt. (mbr/afp) 

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