Gericht der Huthi-RebellenJournalisten im Jemen zum Tode verurteilt

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Jemen, Sanaa: Huthi-Rebellen und ihre Anhänger nehmen an einer Demonstration anlässlich des jährlichen Al-Kuds-Tages. (Symbolbild)

Sanaa – Ein Gericht in der von den Huthi-Rebellen kontrollierten jemenitischen Hauptstadt Sanaa hat nach Angaben von Menschenrechtlern vier Journalisten zum Tode verurteilt. Den Angeklagten sei Spionage vorgeworfen worden, teilte die in Genf ansässige jemenitische Menschenrechtsorganisation SAM am Samstag mit. Das Gericht habe zudem angeordnet, dass sechs weitere Journalisten wegen ähnlicher Anschuldigungen weiter in Haft bleiben müssten.

Der Leiter der Organisation, Taufik al-Humaidi, erklärte, die Urteile gehörten zu einer Serie von Maßnahmen der Huthis, um jede Opposition zum Schweigen zu bringen. Ihm zufolge hatten die Rebellen bereits zuvor rund 150 Todesurteile wegen angeblicher Spionage verhängt, die bislang jedoch nicht vollstreckt worden seien. Von den Rebellen gab es zunächst keinen Kommentar zu den neuen Urteilen.

Kampf gegen die Regierung

Die Huthis hatten 2014 große Teile des bettelarmen Landes im Süden der Arabischen Halbinsel überrannt, darunter die Hauptstadt Sanaa. Sie kämpfen gegen die international anerkannte Regierung, die mit einer von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition verbündet ist. Das sunnitische Saudi-Arabien sieht in den Huthis einen engen Verbündeten seines schiitischen Erzfeindes Iran.

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