In Müllraum verbarrikadiertPatrick Helmes erlebte Terroranschlag in Wien

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Patrick Helmes steht im Jahr 2017 auf dem Trainingsplatz am Geißbockheim. (Archivbild)

Wien/Köln – Patrick Helmes und seine Familie haben die Terroranschläge am Montagabend in Wien live miterleben müssen. Der 36-Jährige, der aktuell für den österreichischen Erstligisten Admira Wacker Mödling als Trainer tätig ist, besuchte mit seinem Betreuerteam sowie seiner Ehefrau und den beiden Kindern (2 Jahre, 6 Monate) am Montagabend ein Restaurant am Schwedenplatz in der Wiener Innenstadt.

„Wir waren mittendrin“, sagte der ehemalige Nationalspieler dem Kölner Express, „nur 100 Meter entfernt.“ Auf der Straße seien Schüsse zu hören gewesen, daraufhin seien flüchtende Menschen in das Restaurant gestürmt, teilweise unter Tische gesprungen, um Schutz zu suchen.

Patrick Helmes verbarrikadierte sich mit seiner Familie in einem Müllraum

Helmes und seine Familie verbarrikadierten sich in einem Müllraum. „Das war eine absolute Ausnahme und Stresssituation mit Bildern von Menschen in Todesangst, die man nicht sehen will“, sagte der langjährige Kölner und Leverkusener.

Das Personal habe die Türen verriegelt und die Aufzüge ausgeschaltet. Wenig später sicherten vermummte Einsatzkräfte das Gebäude in direkter Gefahrenlage. Erst um 2 Uhr Nachts konnten die Gäste das Restaurant verlassen.

Mindestens vier Menschen sterben bei Anschlagsserie

Einer oder mehrere Angreifer hatten in einem Wiener Ausgehviertel an sechs verschiedenen Orten auf Passanten geschossen. Vor einer Synagoge fielen auch Schüsse. Zwei Frauen und zwei Männer erlagen ihren Verletzungen. 14 weitere Menschen wurden verletzt, mehrere von ihnen schwebten nach den Worten von Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz am Dienstag noch in Lebensgefahr.

Ein Angreifer wurde von Polizisten erschossen. Bei ihm handelt es sich nach den Worten von Innenmister Karl Nehammer um einen IS-Anhänger. Laut Innenministerium war er einschlägig vorbestraft.

In einer Ansprache hat Kurz am Dienstag dem Islamismus den Kampf angesagt. „Es ist ein Kampf zwischen Zivilisation und Barbarei, und diesen Kampf werden wir mit aller Entschlossenheit führen“, sagte der Regierungschef in Wien. Der oder die Täter hätten aus „Hass auf unsere Grundwerte, aus Hass auf unser Lebensmodell, aus Hass auf unsere Demokratie“ gehandelt. Es handele sich um einen Angriff, „der in Wahrheit uns allen gegolten hat“.  (mbr/sid/afp) 

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