Kommentar zu Schweden und FinnlandWarum der Nato-Beitritt das richtige Mittel ist

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Nato Hauptquartier Brüssel

Das Nato-Hauptquartier in Brüssel 

Köln – Vor den Folgen dieser Entscheidung haben auch die Respekt, die sie getroffen haben: Parlamentariern und Regierungen in Schweden und Finnland ist klar, dass der von ihren Ländern beantragte Nato-Beitritt ihr Verhältnis zur Russland stark verändern wird. Durch die theatralische Blockadeaktion der Türkei wird die Lage nicht einfacher.

Natürlich haben die Bewerber berücksichtigt, dass Russland sich – obwohl die Nato ein reines Verteidigungsbündnis ist – durch einen solchen Schritt herausgefordert sehen wird und möglicherweise mit Provokationen etwa im Luftraum reagiert. Die sind aber gerade für Schweden nichts Unbekanntes.

Ja, Russland war auch bisher kein freundlicher Nachbar. Und aus dem Ukraine-Krieg konnten Schweden und Finnland nur eine Lehre ziehen, die eigentlich schon nach der Krim-Annexion 2014 und angesichts der Destabilisierungspolitik Russlands in Georgien, Moldawien und auf dem Balkan auf der Hand lag: Nur die Nato garantiert einen Raum von Frieden und Sicherheit. Schweden und Finnland haben bisher mit der Nato kooperiert, hatten aber nicht am Schutzversprechen des Bündnisses teil. Das Leben in einer solchen Zwischenwelt ist zu heikel geworden. Die Unklarheit der bisherigen Situation drohte die Risikoneigung Moskaus zu erhöhen, die neue, klare Lage sichert den Frieden.

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Zudem stärkt der Beitritt der Skandinavier die Sicherheit der baltischen Staaten, die Putin ja explizit bedroht hat. Zündeleien an baltischen Grenzen würden für Russland riskanter. Auch hier senkt die Nato-Erweiterung also das Konfliktrisiko. Das ist im Interesse aller Ostsee-Anrainer und aller Nato-Partner. Auch der Türkei. Das wird Ankara noch einsehen.

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