NRW-Check nach der WahlBevölkerung in NRW ist mehrheitlich für Schwarz-Grün

Lesezeit 3 Minuten
Neubaur und Wüst

Mona Neubaur (2l, Bündis 90/Die Grünen) und Hendrik Wüst (2r, CDU), Ministerpräsident von NRW

  • Auch Grünen-Wähler halten das Bündnis mit der CDU für die beste Option
  • In der Sonntags-Frage für die Bundestagswahl ziehen Grüne in NRW mit SPD gleich
  • Wir zeigen die Ergebnisse im Überblick

Köln/Düsseldorf – Nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 15. Mail wünschen sich die meisten Bürgerinnen und Bürger ein Regierungsbündnis der Wahlsieger CDU und Grüne. Dies ist das Ergebnis im aktuellen „NRW-Check“, einer Umfrageserie des Forsa-Instituts im Auftrag von 39 nordrhein-westfälischen Tageszeitungen.

NRW-Bürgern sehen Schwarz-Grün als erste Option

Für 41 Prozent aller Wahlberechtigten ist Schwarz-Grün die erste Option unter den drei rechnerisch möglichen Bündniskonstellationen. 33 Prozent hätten am liebsten die „Ampel“ aus SPD, Grünen und FDP. 16 Prozent sprechen sich für die früher sogenannte Große Koalition von CDU und SPD aus.

Kurz vor der Wahl lag die Präferenz noch klar bei Rot-Grün beziehungsweise Schwarz-Gelb. Eine dieser Kombinationen wünschten sich im „NRW-Check“ Ende April 24 beziehungsweise 20 Prozent der Bürgerinnen und Bürger. Beide Koalitionen sind allerdings durch das Wahlergebnis ausgeschlossen. Die nach dem Wahlsonntag möglichen Konstellationen Schwarz-Grün und Ampel kamen vor der Wahl nur auf Präferenzwerte von 9 beziehungsweise 8 Prozent.

CDU-Wähler sehen Schwarz-Grün m positivsten

Naturgemäß ist die Vorliebe für Schwarz-Grün unter den CDU-Wählern mit 79 Prozent am höchsten. Aber auch unter den Grünen-Wählern gibt es mit 50:47 ein leichtes Übergewicht zugunsten von Schwarz-Grün im Verhältnis zur Ampel. Diese wird mehrheitlich nur von der Wählerschaft der SPD (60 Prozent) und der FDP (37 Prozent) bevorzugt.

Den Auftrag zur Regierungsbildung sehen die Menschen laut dem „NRW-Check“ mit 69 Prozent Anteil ganz eindeutig bei der CDU. Nur 9 Prozent glauben, dass die SPD am Zug sei. Dagegen weisen die Grünen-Wähler, deren Partei sowohl an einer schwarz-grünen Koalition als auch an einer Ampel beteiligt wäre, weisen dagegen mit 75 Prozent der CDU den Auftrag zur Regierungsbildung zu. Bei den CDU-Wählern sind es – wenig überraschend – 100 Prozent. Aber selbst die SPD-Wähler erkennen mit 68 Prozent der CDU den Erstauftrag zur Regierungsbildung zu, nur 24 Prozent ihrer eigenen Partei.

Größte Erwartungen für erfolgreiche Regierungsarbeit

An Schwarz-Grün richten die Menschen zugleich die größte Erwartung an eine erfolgreiche Regierungsarbeit. 46 Prozent aller Wahlberechtigten glauben, dass CDU und Grüne gemeinsam das Land am besten führen würden. Nur die Hälfte (23 Prozent) erwartet dies von der Ampel. In der Grünen-Wählerschaft bildet sich dieses Verhältnis noch deutlicher ab: Zwei Drittel (65) halten Schwarz-Grün für die erfolgversprechendste Kombination, ein Drittel (32 Prozent) die Ampel.

Auch im Licht des Wahlausgangs bleiben die Wählerinnen und Wähler relativ konstant bei ihrer Entscheidung vom Sonntag – mit einem leichten Trend zu den Sieger-Parteien. Würde der Landtag jetzt erneut bestimmt, käme die CDU auf 36 Prozent (tatsächliches Ergebnis am 15. Mai: 35,7 Prozent). Die Grünen könnten sich sogar um weitere 3 Punkte von 18,2 Prozent auf 21 Prozent verbessern. Die SPD hingegen würde von 26,7 Prozent noch ein Stück weiter auf 25 Prozent absacken. FDP und AfD kämen auf je 5 Prozent, ein jeweils leicht schwächeres Ergebnis als am Sonntag.

Das könnte Sie auch interessieren:

In einer jetzt stattfindenden Bundestagswahl lägen die Grünen in NRW unterdessen gleichauf mit der SPD. Beide Parteien kämen im bevölkerungsreichsten Bundesland auf 25 Prozent der Stimmen. Die CDU würde mit 30 Prozent stärkste Kraft, würde aber ihr Ergebnis in der Landtagswahl klar verfehlen. FDP und AfD könnten mit jeweils 6 Prozent rechnen. Die Linke bliebe in NRW auch bei einer Bundestagswahl mit 2 Prozent weit unter der Fünf-Prozent-Hürde.

Für den aktuellen „NRW-Check“ befragte Forsa am 16. Mai, dem Tag nach der Wahl, 1008 Wahlberechtigte aus Nordrhein-Westfalen. Die statistische Fehlertoleranz für die über das Forsa-Onlinepanel „omninet“ erstellte repräsentative Umfrage liegt bei +/- 3 Prozentpunkten.  

Rundschau abonnieren