Neues Foto der „Moskwa“Experte analysiert Untergang und kommt zu eindeutigem Fazit

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Archivbild Moskwa 2008

Der russische Raketenkreuzer 'Moskwa' 2008 im Schwarzmeerhafen von Sewastopol vor Anker. (Archivbild)

Fünf Tage ist die Meldung über den Untergang des wichtigsten russischen Raketenkreuzers im Schwarzen Meer, der „Moskwa“, inzwischen her – seither kursieren grundlegend verschiedene Versionen über die Ursache. Während die Ukraine von Anfang an behauptete, das Kriegsschiff mit zwei „Neptun“-Raketen versenkt zu haben, beharrt Moskau darauf, dass ein Unwetter Schuld gewesen sei.

Neue Bilder in den sozialen Medien lassen dieses Narrativ, das bereits zu Beginn von Wetterexperten ins Reich der Fabeln verwiesen wurde, nun noch unwahrscheinlicher erscheinen. Sie zeigen die Moskwa brennend und mit Schlagseite. Das Schiff ist offenbar schwer beschädigt.

US-Schifffahrtsexperte bekräftigt ukrainische Version vom Untergang der „Moskwa“

Experten haben sich aufgrund der Bildlage bereits geäußert und Vermutungen angestellt. So geht etwa der US-Schifffahrtsexperte John Konrad, der als Experte für Schiffsbrände gilt, davon aus, dass das Schiff bereits „erheblich an Auftrieb verloren“ habe und deutet dies als Indiz für eingedrungenes Wasser.

Konrad, der einräumt, dass eine Fernanalyase anhand eines einzigen Fotos nicht vollständig sein kann, mutmaßt überdies, dass sich die „Moskwa“ zum Zeitpunkt der Aufnahme „in unmittelbarer Gefahr des Sinkens“ befinde. Seiner Einschätzung nach sei aber noch eine Auftriebsreserve zu erkennen, was auf die Funktionalität der Notstromaggregate hindeute. Demnach hätte die Crew das Schiff noch vor dem Untergang retten können, wenn sie „genügend Zeit“ zur Entwässerung des Schiffes gehabt hätte.

Analyse macht ukrainische Version von Abschuss der „Moskwa“ wahrscheinlich

Da auf dem Kriegsschiff aber weder Rettungsboote noch Mitglieder der Besatzung zu erkennen seien, geht der Experte davon aus, dass die Crew den Kreuzer „vollständig aufgegeben“ habe. Er geht auch davon aus, „dass der Kapitän sein Schiff zu früh verlassen“ habe.

In diesem Punkt widersprechen andere ausführliche Analysen, die mit Konrad aber übereinstimmen, dass das Schiff stark beschädigt wurde und nicht durch einen Sturm in die Bredouille geriet. Für ukrainische Version eines Abschusses spreche laut Konrad die enorme Rauchentwicklung. „Es handelt sich um einen schweren Brand mit großer Hitze. Dunkler Rauch ist das Ergebnis der Verbrennung von schweren Brennstoffen oder synthetischen Materialien und einer unvollständigen Verbrennung.“

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Die genauen Umstände des Untergangs der „Moskwa“ werden ohne authentische Zeugenaussagen erst einmal ungeklärt bleiben. Die russische Variante eines schweren Sturms scheint spätestens nach Auftauchen von Bildmaterial einer brennenden „Moskwa“ bei ruhiger See haltlos. (pst)

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