Neues SchuljahrBei Corona-Fällen müssen künftig fast keine Mitschüler in Quarantäne

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Die nordrhein-westfälische Schulministerin Yvonne Gebauer bei einem Pressegespräch. (Archivfoto)

Düsseldorf – Bei einem Corona-Fall soll in Zukunft nicht mehr zwangsläufig die ganze Schulklasse in Quarantäne. Wie Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Freitag sagte, sollen nur noch direkte Sitznachbarn in Quarantäne - außerdem Lehrer oder Personal, wenn es engen Kontakt zum betreffenden Schüler gab.

Konkret geht es laut Gebauer um Schüler, die rechts, links, vor und hinter einem infizierten Mitschüler gesessen haben. Sie müssten dann in Quarantäne – es sei denn, sie sind bereits vollständig geimpft und symptomlos.

Förderungen, um Lernrückstände aufzuholen

Mit rund einer halben Milliarde Euro aus Landes- und Bundesmitteln sollen in Nordrhein-Westfalen Lernrückstände infolge der Pandemie aufgearbeitet werden. Auch das kündigte das Schulministerium am Freitag an. Das Geld fließe zum einen in gezielte Lernprogramme schulischer und außerschulischer Bildungsträger, hieß es in einer Mitteilung. Das Land werde die Schulen aber auch mit Extra-Budgets und Pauschalen etwa für zusätzliches Personal unterstützen.

Schülerinnen und Schüler sollen Bildungsgutscheine erhalten, mit denen sie externe Bildungsangebote wahrnehmen können, um Lerndefizite zu beseitigen. Außerdem habe das Landesinstitut für Schule ein Online-Portal mit Materialien zusammengestellt, um Lehrkräfte bei Lernstandsdiagnosen und einer passgenauen individuellen Förderung zu unterstützen. Nach sechseinhalb Wochen Sommerferien kehren am Mittwoch rund 2,5 Millionen Schüler in NRW in den Präsenzunterricht zurück.

Einige Kinder haben bereits in den Ferien nicht nur entspannt, sondern Angebote aus dem Landesprogramm „Extra-Zeit zum Lernen“ wahrgenommen, um pandemiebedingte Defizite aufzuarbeiten.

Präsenzunterricht weiter mit Masken und Hygienemaßnahmen

Trotz anhaltender Corona-Pandemie und wieder ansteigender Neuinfektionsraten sollen die allermeisten Schüler wieder im Klassenzimmer unterrichtet werden – mit Maskenpflicht und den bekannten Hygienemaßnahmen. In den Mitte Juli vom Hochwasser betroffenen Regionen müssen für einige stark geschädigte Schulgebäude allerdings Ausweichmöglichkeiten gefunden werden.

Die „I-Dötzchen“ werden an vielen Schulen traditionell erst einen Tag später eingeschult. Zum Schuljahr 2021/22 kommen in NRW insgesamt rund 166.000 Kinder in die erste Klasse. Schon im Vorfeld wünschte ihnen die Schulministerin „viel Spaß beim Lernen und Erleben“.

SPD und Grüne kritisieren Förderprogramm für Luftfilter

SPD und Grüne beklagen, dass das millionenschwere Förderprogramm für Luftfilter in der Praxis nicht ankomme. Auch NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) hat bereits Umsetzungsprobleme eingeräumt, weil eine Verwaltungsvereinbarung vom Bund fehle.

Familienminister Joachim Stamp (FDP) hatte in dieser Woche in einer Sondersitzung des Landtags aber auch betont, dass regelmäßiges Lüften mit geöffneten Fenstern durch die Anlagen nicht zu ersetzen sei. Das gelte auch für die kalte Jahreszeit. (dpa)

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