ZusammenbruchBundestags-Vizepräsident Oppermann überraschend gestorben

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Oppermann sw

Thomas Oppermann

Berlin – Völlig überraschend ist Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann gestorben. Der 66-Jährige war am Sonntagabend bei TV-Arbeiten mit dem ZDF zusammengebrochen und wurde ins Krankenhaus gebracht, wie der Fernsehsender am Montagmorgen bestätigte. Zuvor hatten RTL und ntv den Tod des SPD-Politikers gemeldet. 

Das ZDF hat sich tief bestürzt über den plötzlichen Tod von Oppermann gezeigt. Der SPD-Politiker sei am Sonntagabend als Gesprächspartner in der Sendung „Berlin direkt“ eingeladen gewesen, teilte der Sender am Montag mit. Kurz vor der geplanten Live-Schalte mit Oppermann aus dem Göttinger Max-Planck-Institut, sei der 66-Jährige plötzlich zusammengebrochen. Da sei bereits der erste Beitrag der Sendung gelaufen.

Thomas Oppermann in Göttinger Uni-Klinik gebracht worden 

Die ZDF-Mitarbeiter vor Ort hätten sofort den Rettungsdienst alarmiert, der Politiker sei dann in die Universitätsklinik Göttingen gebracht worden. Die Ärzte konnten ihn aber nicht mehr retten.

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Der Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios in Berlin, Theo Koll, sagte, das Team von „Berlin direkt“ sei tief betroffen. „Wir haben noch im Vorgespräch zur geplanten Schalte den wie stets professionellen und entspannten Politiker Thomas Oppermann erlebt.“ Man denke an seine Familie und seine Freunde.

Bundeskanzlerin Merkel reagiert bestürzt

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich bestürzt und tief traurig über den plötzlichen Tod von Oppermann gezeigt. „Ich habe ihn über viele Jahre als verlässlichen und fairen sozialdemokratischen Partner in großen Koalitionen geschätzt“, erklärte sie nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag. Als Vizepräsident des Bundestags habe sich Oppermann „in turbulenter Zeit um unser Parlament verdient gemacht“. Merkel sprach Oppermanns Familie ihr aufrichtiges Beileid aus.  

Große Anteilnahme aus der Politik

Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zeigte sich am Morgen auf Twitter tief bestürzt. Die Nachricht vom plötzlichen Tod Oppermanns erfülle ihn mit tiefer Trauer, schrieb er. „Thomas hat sich mit Leidenschaft und Verstand um unser Land und die Sozialdemokratie verdient gemacht.“

Der Niedersachse Oppermann hatte Ende August angekündigt, bei der kommenden Bundestagswahl nicht erneut antreten zu wollen. „Nach 30 Jahren als Abgeordneter im Niedersächsischen Landtag und im Deutschen Bundestag ist für mich jetzt der richtige Zeitpunkt, noch einmal etwas anderes zu machen und mir neue Projekte vorzunehmen“, hatte er erklärt.

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Oppermann war von 2013 bis 2017 Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion. Seinen Wahlkreis Göttingen gewann er viermal hintereinander direkt. Zuletzt setzte sich der 66-Jährige besonders für eine Verkleinerung des Bundestags und eine Reform des Wahlrechts ein. (dpa, red) 

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