„Vorbild für viele Klubs“Eintracht Frankfurt lässt Fußball-Deutschland jubeln

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Frankfurts Torhüter Kevin Trapp mit dem Europapokal.

Sevilla – Jubelnd riss Kapitän Sebastian Rode den Silberpott um kurz nach Mitternacht in den spanischen Nachthimmel, die Profis von Eintracht Frankfurt tanzten wie wild im Konfettiregen. In einem elektrisierenden Finale haben die Hessen ihre traumhafte Saison in der Europa League gekrönt und den ersten internationalen Titel seit 42 Jahren gefeiert. „Wir sind alle die Helden“, rief Nationaltorwart Kevin Trapp nach dem 5:4 (1:1, 1:1, 0:0) im Elfmeterschießen gegen die Glasgow Rangers ins RTL-Mikro. Spät am Abend dröhnte erst Queens „We are the Champions“ und dann „Im Herzen von Europa“ aus den Boxen.

Eintracht Frankfurt: Nervenspiel um Elfmeter

Trapp hielt im Nervenspiel vom Punkt den Versuch von Aaron Ramsey. Rafael Borré versenkte den entscheidenden Schuss für die Hessen, die damit in der kommenden Saison erstmals in der Champions League spielen. Joe Aribo (57.) hatte die Rangers zunächst in Führung gebracht, die Borré (69.) aber noch in der regulären Spielzeit ausglich. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich hab im Elfmeterschießen fast einen Herzinfarkt bekommen“, sagte Ansgar Knauff.

Im Estadio Ramón Sánchez Pizjuán herrschte von Beginn an eine Wahnsinnsstimmung. Die Eintracht-Fans hatten ihr Team mit einer erneut beeindruckenden Choreographie empfangen, in den Gassen und auf den Plätzen der andalusischen Metropole verfolgten Tausende Anhänger beider Clubs das Endspiel ohne Ticket. Während der Partie berichteten spanische Medien von Auseinandersetzungen beider Fangruppen etwa drei Stunden vor dem Anpfiff. In der Arena überwog die Euphorie. „Wir werden der Chef im Stadion sein“, hatte Eintracht-Präsident Peter Fischer angekündigt.

Stimmen zum Frankfurter Europa-League-Triumph

Für viele deutsche Fußballgrößen war der Sieg der Eintracht auch ein Grund zur Freude. DFB-Präsident Neuendorf nannte es einen „großartigen Erfolg für den deutschen Fußball, den Eintracht Frankfurt herausragend vertreten hat“. Auch Bundestrainer Hansi Flick findet nur lobende Worte. Besonders für Frankfurt- und Nationaltorhüter Kevin Trapp freut er sich, den er als „sicheren Rückhalt, Antreiber und Motivator“ beschreibt. Seine Leistung im Finalspiel bezeichnet Flick als „maßgebliche Beteiligung am Titelgewinn“.

DFB-Direktor Oliver Bierhoff bezeichnet Eintracht Frankfurt als „ein Vorbild für viele Klubs nicht nur in Deutschland“. Außerdem lobt er den gemeinschaftlichen Ehrgeiz von Fans und Team: „Sie hat gezeigt, was Teamgeist und Begeisterung bedeuten und welche Erfolge dann möglich sind, wenn eine Mannschaft, ein Verein und die gesamte Stadt für ein gemeinsames Ziel brennen.“

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Hans-Joachim Watzke, Vorsitzender von Borussia Dortmund hieß Frankfurt in der CHampions League willkommen: „Ich habe Axel Hellmann noch Mittwochabend persönlich gratuliert. Das ist ein herausragender Erfolg für Eintracht Frankfurt und gleichermaßen auch für den deutschen Fußball. Ich kann nur sagen: Herzlich willkommen in der Champions League.“ (red mit dpa und SID)

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