1. FC Köln gegen Eintracht FrankfurtBangen um Duda – Hector fällt erneut aus

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Gisdol guckt skeptisch

Kölns Trainer Markus Gisdol

Köln – Markus Gisdol hatte sich vorsichtshalber einen Notizzettel angefertigt. Auf diesem hatte der Trainer des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln sämtliche Personalien niedergeschrieben, die in diesen Tagen von besonderer Relevanz sind. Ansonsten hätte wohlmöglich noch die Gefahr bestanden, dass dem Schwaben auf der Pressekonferenz am Freitag vor lauter Namen im Kopf ein Spieler glatt durchgegangen wäre. So vollbepackt war die Liste mit alldenjenigen Akteuren, die für den Heimauftakt nach der Länderspielpause am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) vor 300 zugelassenen Zuschauern gegen Eintracht Frankfurt in den Kader zurückkehren, ausfallen oder noch auf der Kippe stehen.

Als Gisdol seine Aufstellung fertiggestellt hatte, hielten sich die erfreulichen und unerfreulichen Wasserstandsmeldungen in etwa die Waage. Wobei der FC-Coach die Personalsituation als „größtenteils positiv“ bewertete. Für Erleichterung sorgte insbesondere die Tatsache, dass Sebastian Andersson am Freitag erstmals wieder mit der Mannschaft arbeiten konnte. Der Schwede weilte in der spielfreien Zeit in München, um sein schmerzendes Knie bei einem Spezialisten behandeln zu lassen. Mit Erfolg, wie Gisdol erfreut berichtete: „Voll einsatzfähig“ habe die Rückmeldung von Ralph Frank gelautet.

Der Knie-Experte hatte zuvor bereits Anderssons Mittelstürmer-Kollegen Anthony Modeste auf Vordermann bringen können. Der Franzose war die komplette Saisonvorbereitung außer Gefecht gesetzt gewesen. Obwohl Modeste erst drei Wochen seines insgesamt einmonatigen Aufbauprogramms hinter sich gebracht hat, wird er gegen gut gestartete Frankfurter aller Voraussicht nach erstmals wieder in das Aufgebot rücken. „Anthony macht größere Fortschritte, als wir uns das ausgemalt hätten. Er ist durchaus eine Option für den Kader“, erklärte Markus Gisdol.

Letzte Wochen teilweise gut genutzt

Trotz des Fehlens zahlreicher Nationalspieler hatten die noch punktlosen Kölner die vergangenen beiden Wochen zumindest in mancherlei Hinsicht sinnvoll nutzen können. Beispielsweise, um die Verteidiger Jorge Meré und Benno Schmitz nach überstandenen Verletzungen wieder einzugliedern. Zudem konnte sich die vermutlich neue Flügelzange um BVB-Leihgabe Marius Wolf und Ismail Jakobs (zurück nach Muskelverletzung) aneinander gewöhnen. Beide Spieler seien „prädestiniert für die Startformation“, verriet Gisdol, der sich von dem Duo mehr Geschwindigkeit auf den offensiven Außenbahnen erhofft.

Es gibt aber auch schlechte personelle Neuigkeiten. Besonders stark betroffen ist davon das Kölner Zentrum. Sechser Jonas Hector steht auch für das erste Spiel nach seinem bekannt gewordenen Rücktritt aus der Nationalmannschaft nicht zur Verfügung. Den Kapitän plagen nach wie vor hartnäckige Probleme im Nackenbereich. An ein Üben mit der Mannschaft war auch drei Wochen nach seinem Kopftreffer in Bielefeld nicht zu denken.

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Der mögliche Ausfall Ondrej Dudas kommt dagegen überraschend und wäre ein zweiter herber Verlust. Kölns neuer Spielmacher ist angeschlagen von seiner Länderspielreise mit der Slowakei zurückgekehrt. Dort hatte er einen Schlag auf den Knöchel abbekommen. „Bei ihm müssen wir abwarten, ob er einsatzfähig sein wird“, sagte Gisdol. Senkt Duda den Daumen, gilt Elvis Rexhbecaj als erster Ersatz-Kandidat. Rexhbecaj hatte sich den gesamten Sommer über auf der Zehner-Position zeigen dürfen, ehe er nach Dudas später Verpflichtung auf die rechte Seite versetzt wurde. Marco Höger (leichte Bänderverletzung im Knie) sowie die Youngster Sava Cestic (muskuläre Probleme) und Robert Voloder (in Quarantäne) rundeten derweil Gisdols lange Spickliste ab.

Voraussichtliche Aufstellungen: 1. FC Köln: T. Horn; Schmitz, Bornauw, Czichos, Katterbach; Skhiri, Özcan; Wolf, Duda (Rexhbecaj), Jakobs; Andersson. – Eintracht Frankfurt: Trapp; Abraham, Hasebe, Hinteregger; Ilsanker, Rode; Toure, Kamada, Zuber; Dost, Silva.

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