1. FC Köln gewinnt 5:0Horst Heldt von Kabinenansprache von Markus Gisdol beeindruckt

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Gisdol und Heldt (1)

Markus Gisdol (links) und Horst Heldt

  • Nach dem 5:0-Sieg gegen Berlin gab Trainer Markus Gisdol nach dem Spiel Einblicke in seine taktischen Anweisungen vor dem Spiel.
  • Horst Heldt nannte die Ansprache in der Kabine „beeindruckend“.
  • Bis Dienstagnachmittag hat die Mannschaft nun frei und feiert Karneval.
  • Fest steht schon, dass ein Spieler gegen Schalke 04 nicht dabei sein darf.

Berlin – „Feuer frei!“, erklärte ein lächelnd in der Pressekonferenz sitzender Markus Gisdol, nachdem er gefragt worden war, wie es nach der Rückkehr nach Köln mit dem 5:0-Erfolg im Gepäck an den Karnevalstagen weitergehe. Deshalb gab der sonst so zurückhaltende Schwabe der Mannschaft bis zum Dienstagnachmittag frei. Beim Rosenmontagszug dürfen alle neu verpflichteten Spieler, Trainer und Betreuer auf dem Prunkwagen des Clubs mitfahren, alle anderen sind auf der vereinseigenen Tribüne am Heumarkt.

„Wer in Köln lebt oder diesen Club erlebt, der weiß, dass in den letzten Wochen in der Stadt viel Bewegung war, was den Karneval betrifft. Jetzt ist er in der Hochphase. Ich habe der Mannschaft vor dem Spiel ein paar taktische Dinge mit auf den Weg gegeben. Aber vor allem habe ich versucht, die Spieler emotional mitzunehmen. Sie sollten für unsere Stadt spielen“, gab der Trainer einen ungewohnten Einblick in seine Ansprache vor der Partie.

Die nannte Horst Heldt „beeindruckend“. Die Spieler hätten es sich zu Herzen genommen, ein Zeichen setzen wollen, was sensationell gelungen sei. Auch Spieler wie Florian Kainz lobten, wie der Trainer sie eingestellt und was er von ihnen eingefordert habe. „Jetzt können die Menschen in Köln mit einem guten Gefühl den Karneval genießen. Der gehört ja mit zur Kultur der Stadt“, freute sich der Österreicher.

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Kölner von Beginn an hellwach

Der erfüllte sich seinen vor der Partie ausgesprochenen Wunsch, endlich sein erstes Bundesligator für den FC zu erzielen. Doch beim Treffer zum 3:0 (37.) beließ er es nicht, schnürte mit dem 4:0 (62.) gleich einen Doppelpack. Ebenso wie zuvor Jhon Cordoba (4./22.). Der traf erstmals in dieser Saison auswärts und erhöhte sein Konto auf neun Treffer. Den Schlusspunkt setzte Mark Uth (69.) mit einem lehrbuchmäßigen Freistoß in den rechten Winkel, nachdem weitere Konterchancen noch ausgelassen worden waren.

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Anders als in manch anderer Partie waren die Kölner von Beginn an hellwach und zeigten ein beeindruckendes Konterspiel. Dabei überragte Elvis Rexhbecaj als genialer Spieleröffner und Einleiter der Gegenangriffe. Drei Treffer bereitete er vor.

Dabei kam der Einsatz der 22-jährigen Winterleihgabe des VfL Wolfsburg erst kurz vor Spielbeginn zustande. Jonas Hector brach sein Aufwärmprogramm wegen Muskelproblemen ab. „Das ist komisch, wenn man so in die Startelf kommt. Aber man muss immer fokussiert sein“, meinte der Hector-Ersatz. Der Kapitän konnte derweil am Sonntag Entwarnung geben. Eine MRT-Untersuchung zeigte, dass kein Muskel gerissen war, er am Samstag gegen Schalke wohl spielen kann.

Mark Uth gegen Schalke 04 nicht dabei

Auf Mark Uth muss dann verzichtet werden. Das hatten die Schalker bei der Ausleihe des Stürmers verlangt und sich schriftlich fixieren lassen. Als Vertreter des Offensivspielers drängte sich mit Elvis Rexhbecaj bereits ein Kollege auf. Für den war die Partie in Berlin praktisch ein Heimspiel. Denn nach der Flucht mit seinen Eltern aus dem Kosovo wuchs er im 30 Kilometer vom Olympiastadion entfernten Brandenburg auf.

Apropos Olympiastadtion: Dort feierte der FC am 30. Oktober 1965 mit einem 6:0 gegen Tasmania 1900 den bis heute höchsten Bundesliga-Auswärtssieg. „Das wusste ich gar nicht mehr“, meinte ein sichtlich erfreut die Heimreise antretender Erich Rutemöller. Der frühere FC-Trainer und heutige Präsidiums-Berater erinnerte sich an das legendäre 5:0 des FC am 29. April 1978 beim FC St. Pauli, wodurch der FC letztmals Meister wurde.

Ehrliches Lob gab es am Sonntag für die Arbeit von Markus Gisdol von berufener Seite. Der am 8. November als FC-Sportchef zurückgetretene Armin Veh stellte im Doppelpass bei Sport1 fest: „Markus macht es richtig gut. Er schöpft das Potenzial der Mannschaft richtig aus.“ Das war dem von Veh eingestellten Armin Beierlorzer nicht gelungen. Nach elf Spielen mit nur sieben Punkten musste er gehen. Markus Gisdol holte in den folgenden elf Spielen 19 Punkte.

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