1. FC KölnGisdol setzt auch in Hoffenheim auf Stabilität - Czichos droht auszufallen

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Gisdol Umarmung nach Schalkespiel

Große Freude nach dem Schalke-Spiel: Markus Gisdol umarmt Sportchef Horst Heldt.

Köln – Der Befreiungsschlag auf Schalke hat den 1. FC Köln in die Lage versetzt, ein halbwegs versöhnliches Hinrundenfazit ziehen zu können. Damit war in Anbetracht von acht sieglosen Spielen zum Start in die laufende Saison der Fußball-Bundesliga nicht unbedingt zu rechnen gewesen. Doch nach dem eminent wichtigen 2:1-Erfolg in Gelsenkirchen, der den Vorsprung auf die beiden Abstiegsplätze auf komfortable acht Punkte vergrößerte und den Kontakt zum rettenden 15. Rang wahrte, dürfen sich die Geißböcke berechtigte Hoffnungen machen, am Saisonende drei Mannschaften hinter sich zu lassen. Das würde den direkten Klassenerhalt bedeuten, und um nichts anderes geht es für den FC im sportlichen und wirtschaftlichen Überlebenskampf in Zeiten von Corona. „Es wird noch viel Ausdauer brauchen, um dieses Ziel zu erreichen“, meint Sportchef Horst Heldt. „Aber wir sind gut dabei.“

Anschluss ans Mittelfeld finden

Die Kölner Ausgangslage könnte sich alsbald sogar noch weiter verbessern. Denn nach vier Punkten aus den ersten beiden Spielen der Englischen Woche bei Schlusslicht Schalke und gegen die kriselnde Berliner Hertha (0:0) offenbart sich dem FC nun die Möglichkeit, den Anschluss an das untere Mittelfeld herzustellen und weitere Teams endgültig in den Abstiegsstrudel zu ziehen. Zum Beispiel den Tabellenelften TSG Hoffenheim, bei dem die Kölner am Sonntagabend (18 Uhr, Sky) die Rückrunde beginnen. Die Kraichgauer haben trotz ihres jüngsten 3:0-Erfolges bei der Hertha gerade einmal vier Zähler mehr auf der Habenseite als Relegationsplatz-Inhaber Köln. Gelingt Markus Gisdols Team zum ersten Mal in dieser Saison ein zweiter Sieg in Folge, lägen beide Kontrahenten nahezu gleichauf. Zudem hätte der FC Aufsteiger Arminia Bielefeld vor dem direkten Aufeinandertreffen in einer Woche im Rheinenergiestadion wohlmöglich vom 15. Platz verdrängt. „Man kann also nicht sagen, dass es nur um drei oder vier Mannschaften geht“, weiß Horst Heldt um die enge Gemengelage im Abstiegskampf. Diese wollen die Kölner versuchen, für sich zu nutzen. „Es geht darum, das Polster weiter auszubauen.“

FC balanciert auf schmalem Grad

Doch ist es nach wie vor ein schmaler Grat, auf dem sich der FC bewegt. Gehen die Duelle mit Hoffenheim (2:3) und Bielefeld (0:1) nämlich wie in der Hinrunde daneben, droht die Konkurrenz zunächst wieder davonzuziehen. Markus Gisdol kann mit all diesen Gedankenspielen derweil wenig anfangen. „Auch da bitte ich wirklich um Vorsicht“, mahnt der FC-Coach, der einen Blick auf die Tabelle für verfrüht hält: „Davon lasse ich mich nicht leiten und lenken.“ Für den Schwaben zählen andere Dinge: „Ich versuche, meiner Mannschaft Ruhe, Stabilität und Sicherheit zu verleihen.“ Mit dieser Herangehensweise wollen die Kölner auch in Hoffenheim punkten. „Es wird wichtig sein, so anzufangen, wie wir in den vergangenen Spielen agiert haben – aus einer Stabilität heraus“, meint Horst Heldt.

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Rafael Czichos wird dabei wahrscheinlich nicht mithelfen können. Der auf Schalke zur Pause verletzt ausgewechselte Innenverteidiger konnte am Freitag wegen anhaltender muskulärer Probleme nicht mit der Mannschaft trainieren und droht auszufallen. Deshalb dürfte Jorge Meré zumindest in den Spieltagskader zurückkehren. Aus diesem war der Spanier nach dem Debakel in Freiburg drastischer Weise für gleich zwei Spiele gestrichen worden – obwohl er in den Wochen zuvor regelmäßig starke Leistungen gezeigt hatte. Gisdol betonte aber, auch in Zukunft auf den wankelmütigen Defensiv-Spezialisten zu zählen: „Ich bin froh, dass Jorge da ist. Wir brauchen ihn noch.“

Voraussichtliche Aufstellungen

TSG Hoffenheim: Baumann; Posch, Adams, Nordtveit, Sessegnon; Samassekou; Rudy, Baumgartner; Kramaric; Bebou, Dabbur.

1. FC Köln: T. Horn; Cestic, Bornauw, J. Horn; Ehizibue, Hector, Skhiri, Katterbach; Wolf, Duda, Drexler.

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