1. FC KölnNeuer Innenverteidiger Chabot debütert bei Testspiel gegen Schalke

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Testspiel Schalke 04 gegen 1. FC Köln.

Köln – Es hat nicht lange gedauert, bis Julian Chabot seinem Ruf gerecht geworden ist. Im Testspiel gegen den FC Schalke 04 lief die 18. Minute, als der frisch verpflichtete Innenverteidiger des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln in einem Zweikampf mit Rodrigo Zalazar rustikal zur Sache ging und seinen Gegenspieler nach einem Schlag auf den Schlappen mit schmerzverzerrtem Gesicht auf den regendurchtränkten Rasen schickte. Unliebsame Bekanntschaft mit dem 1,95 Meter messenden Abwehr-Hühnen aus Hanau machte später vor allem noch Darko Churlinov, ehe nach einer Stunde der Einstand Chabots im FC-Trikot vorüber war.

Mittelstürmer treffen

Steffen Baumgart war zufrieden mit den ersten Eindrücken, die der als robuster Innenverteidiger angekündigte Leihspieler des Serie A-Clubs Sampdoria Genua hinterlassen hatte: „Ich finde, dass er das gut gemacht hat und insgesamt fehlerfrei war. Er hat auch gut angefangen zu organisieren“, erklärte der FC-Coach nach dem kurzweiligen 2:2 (1:1) gegen den Aufstiegsanwärter der Zweiten Liga.

Chabot bildete im ersten Durchgang ein Innenverteidiger-Pärchen mit Luca Kilian, in der Viertelstunde nach der Pause verteidigte der 23-jährige Linksfuß an der Seite des eingewechselten Timo Hübers. So konnte Baumgart seine im Umbau befindliche Defensiv-Zentrale in unterschiedlichen Konstellationen ausprobieren.

„Es ist wichtig, in und nach solchen Spielen mit Julian zu arbeiten. Wenn man Sachen erklären will, braucht man auch das Bildmaterial“, befand Kölns Trainer, der in der 60. Minute einen weiteren Debütanten in der Innenverteidigung aufbot. U19-Talent Rijad Smajic kam für Chabot ins Spiel. „Er hat es sehr souverän gemacht und nicht einen Zweikampf verloren. Das zeigt die gute Ausbildung, die wir hier machen“, lobte Baumgart den 17-jährigen Bosnier, der „in Ruhe“ aufgebaut werden soll.

Gute Unterhaltung beim Testspiel

Die Partie selbst bot für ein Testspiel ungewohnt gute Unterhaltung. Das sahen offenbar auch die Fans beider Vereine so. In der Spitze verfolgten 40 000 Zuschauer via Livestream die hinter verschlossenen Toren im Franz-Kremer-Stadion ausgetragene Begegnung. Ein bemerkenswerteres Interesse an einem Donnerstagmittag.

Den besseren Start erwischte der Zweitligist, der in der zehnten Minute in Führung ging. Marius Bülter köpfte am langen Pfosten unbedrängt ein, nachdem Jannes Horn eine Hereingabe von der rechten Seite zugelassen hatte und Kingsley Ehizibue nicht nach hinten durchgelaufen war. Unter gütiger Mithilfe von Ralf Fährmann glichen die Kölner in der 28. Minute aus. Nach einem Rückpass von der Mittellinie ließ sich der Schalker Torwart zu viel Zeit. Anthony Modeste setzte Fährmann durch energisches Anlaufen unter Druck und wurde prompt angeschossen. Von Modestes Bein flog die Kugel ins Netz. Das 1:1 war etwas überraschend gefallen, weil Königsblau gefälliger nach vorn gespielt hatte.

Steffen Baumgart wechselte zur Pause sieben Mal. Sebastian Andersson, der im Sturmzentrum Anthony Modeste ablöste, war es dann auch, der eine Minute nach Wiederbeginn für die Kölner Führung sorgte. Als die Gäste beim Rausspielen zu sehr ins Risiko gegangen waren, eroberte Florian Kainz an der Strafraumgrenze den Ball. Der Österreicher bediente mit einem Querpass Andersson, der aus fünf Metern vollstreckte. Zum Sieg reichte es trotzdem nicht, weil Schalke in der 72. Minute einen Eckball zum gerechten Unentschieden verwertete. Der Ex-Kölner Simon Terodde köpfte die Hereingabe aufs Tor. Timo Horn, nach Verletzung und Erkrankung nur noch die Nummer Zwei im FC-Gehäuse, wehrte nach vorne ab, wo Marvin Pieringer mit einem artistischen Seitfallzieher zur Stelle war.

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Baumgart war trotz des verpassten Sieges einverstanden mit der Leistung seines Teams, das neben Afrika-Cup-Teilnehmer Ellyes Skhiri auch ohne die geschonten Marvin Schwäbe, Benno Schmitz, Jonas Hector und Dejan Ljubicic angetreten war. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht gegen eine gute Mannschaft. Beide Mannschaften haben nach vorne gespielt und hatten ihre Möglichkeiten“, resümierte der FC-Coach. Baumgart schickte sein Team im Anschluss in eine weitere Trainingspause. Weiter geht es dank des spielfreien Wochenendes erst am Montagnachmittag. Aller Voraussicht nach ist dann eine zweite Nachverpflichtung für die Innenverteidigung dabei. Die Kölner planen einen perspektivisch angelegten Transfer, um für die Abwehr-Zentrale wieder vier Spieler zur Verfügung zu haben. „Ich mache mein Telefon nicht aus“, kündigte Baumgart vielsagend an.

1. FC Köln: T. Horn; Ehizibue, Kilian (46. Hübers), Chabot (60. Smajic), J. Horn (46. Schindler); Özcan (46. Olesen); Ostrak (60. Obuz), Uth (46. Duda), Schaub (46. Kainz); Lemperle (46. Thielmann), Modeste (46. Andersson).  

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