1. FC KölnVerlängerung von Trainer Gisdol bis 2023 gilt als Formsache

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Kölns Trainer Markus Gisdol

  • Der Trainer soll auch als Zeichen demonstrativer Rückendeckung bis 2023 verlängern.
  • Die Rede ist von leicht verbesserten finanziellen Konditionen und einer vertraglich festgelegten Abfindungszahlung.
  • Nach geglückter Rettung vor dem Abstieg möchte der Schwabe die Geißböcke in ruhigere Fahrgewässer manövrieren und sie zu einer „kontinuierlichen Entwicklung“ führen.

Köln – Horst Heldt ist zurück am Geißbockheim. Der Sportchef des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln hat seinen Urlaub beendet und arbeitet seit Wochenbeginn wieder von der Clubzentrale im Grüngürtel aus. In den Genuss von gänzlich freien Tagen ist der 50-Jährige nicht gekommen. Heldt hat jede Menge Personalien abzuarbeiten, um in der in Zeiten von Corona so besonderen Sommer-Transferperiode die erforderliche Verschlankung und Verstärkung des Kaders voranzutreiben.

Zumindest erste Erfolge hat der Manager dabei bereits erzielen können. Birger Verstraete wurde noch in der Endphase der abgelaufenen Saison in seine belgische Heimat zu Royal Antwerpen verliehen. Für Niklas Hauptmann fand sich – ebenfalls auf Leihbasis – in Zweitligist Holstein Kiel ein Abnehmer. Zudem trennte sich der FC auf einen Schlag von gleich drei Torhütern. Der ausgelaufene Vertrag von Timo Horns langjährigem Stellvertreter Thomas Kessler wurde nicht noch einmal verlängert. Der 34-Jährige beendete daraufhin seine aktive Karriere und wechselt auf die Geschäftsstelle des Clubs.

Kaderwechsel

Auch Brady Scott (21) erhielt kein neues Arbeitspapier. Der ausschließlich im Kölner Regionalliga-Team zum Einsatz gekommene US-Amerikaner hat den FC mit noch nicht geklärter Zukunft verlassen. Außerdem wurde der Kontrakt von Jan-Christoph Bartels aufgelöst. Der junge Schlussmann, der beim FC keine Aussicht auf einen festen Platz im Profi-Kader besaß, wurde nach seiner Rückkehr von Zweitliga-Absteiger SV Wehen Wiesbaden fest an den Drittligisten Waldhof Mannheim abgegeben.

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

Von der Kölner Gehaltsliste sind zum 1. Juli – zumindest vorerst – auch die Leihgaben Mark Uth (Schalke 04) und Toni Leistner (Queens Park Rangers) verschwunden. Das große Interesse des FC an einer weiteren Zusammenarbeit zumindest mit Uth ist bekannt. Bewegung in beide Personalien dürfte allerdings erst dann kommen, wenn es Horst Heldt gelungen ist, weiteren personellen und damit auch finanziellen Freiraum im noch immer aufgeblähten Aufgebot zu schaffen.

Demonstrative Rückendeckung bis 2023

Doch bislang haben die Kölner für neun zurückkehrende Leihspieler noch keine neue Lösung gefunden. Eigene Verwendung gibt es wenn wohl nur für Salih Özcan und Frederik Sörensen. Immerhin zeichnet sich bei dem zuletzt an den Hamburger SV ausgeliehenen Mittelfeldspieler Louis Schaub mit Hannover 96 nun ein ernsthafter Interessent ab.

Dennoch könnte es gut sein, dass die nächste Personalie, die der 1. FC Köln verkündet, die der vorzeitigen Vertragsverlängerung von Markus Gisdol sein wird. Der Trainer, dessen Kontrakt sich durch den Klassenerhalt automatisch auf die kommende Spielzeit ausgeweitet hat, soll auch als Zeichen demonstrativer Rückendeckung bis 2023 verlängern – und damit die gleiche Laufzeit wie Sportchef Heldt erhalten.

Geglückte Rettung

Die Rede ist von leicht verbesserten finanziellen Konditionen und einer vertraglich festgelegten Abfindungszahlung für den Fall einer vorzeitigen Trennung. Der Gemeinsame Ausschuss, der am Mittwochabend zu seiner nächsten turnusmäßigen Sitzung zusammenkommt, hat die ausgearbeiteten Rahmendaten bereits mehrheitlich abgenickt.

Die Unterschrift von Markus Gisdol („Diese Mannschaft ist mir nach dieser kurzen Zeit schon extrem ans Herz gewachsen“) unter einen neuen Vertrag gilt daher als reine Formsache. Nach geglückter Rettung vor dem Abstieg möchte der Schwabe die Geißböcke in ruhigere Fahrgewässer manövrieren und sie zu einer „kontinuierlichen Entwicklung“ führen. „Der Weg muss für den 1. FC Köln heißen, ein stabiles Mitglied in der Bundesliga über die nächsten Jahre zu werden – nicht zu träumen und nicht zu fantasieren“, erklärte Gisdol im jüngst erschienenen Staffelfinale der vereinseigene Doku „24/7 FC“.

Das könnte Sie auch interessieren:

Als ein mögliches Vorbild sieht der 50-Jährige den FC Augsburg: „Wenn ich sehe, welchen Weg Mannschaften wie zum Beispiel Augsburg genommen haben, die schon neun oder zehn Jahre in der Liga sind: Das können durchaus Vorbilder für uns sein. Auch wenn unser Name größer ist. Aber der Name alleine zählt nicht. Der Name ist schön und wir haben unglaublich viele Fans, aber in der Realität zu bleiben, ist das Wichtigste für uns.“

Rundschau abonnieren