1. FC Köln vor Spiel gegen FreiburgNicht nach links oder rechts schauen

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Zwei, die sich schätzen und mögen: FC-Coach Friedhelm Funkel (l.) und sein Freiburger Kollege Christian Streich

Zwei, die sich schätzen und mögen: FC-Coach Friedhelm Funkel (l.) und sein Freiburger Kollege Christian Streich

Köln – Natürlich hat Friedhelm Funkel am Donnerstagabend vor dem Fernseher gesessen. Das Nachholspiel in der Fußball-Bundesliga zwischen Hertha BSC Berlin und dem SC Freiburg war ein Pflichtprogramm für den Trainer des 1. FC Köln, schließlich trafen die beiden nächsten Gegner seiner Mannschaft im direkten Duell aufeinander.

Während Funkel die Partie für hochaktuelle Analysearbeit nutzen konnte, dürfte der Ausgang des Geschehens bei ihm für einen faden Beigeschmack gesorgt haben. Die Hauptstädter bestätigten mit einem 3:0-Sieg ihre gute Verfassung nach der Quarantäne und kletterten vom vorletzten auf den 14. Rang. Die Geißböcke dagegen fielen vom Relegationsrang wieder auf den ersten Abstiegsplatz zurück.

Volle Konzentration auf die nächsten Spiele

Der FC-Coach nahm es aber gelassen hin. „Wir schauen sehr wenig nach links und nach rechts“, beteuerte Funkel. Deshalb habe sich die Ausgangslage vor dem drittletzten Punktspiel am Sonntag (13.30 Uhr, DAZN) daheim gegen Freiburg auch „überhaupt nicht“ verändert. „Wir wollen uns auf uns konzentrieren und unsere nächsten drei Spiele gewinnen. Wenn uns das gelingt, sind wir unserem Ziel ein ganzes Stück näher.“

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Zunächst liegt der Fokus dabei auf Freiburg. Eine Aufgabe, die der FC aus gleich mehreren Gründen mit einem wohligen Gefühl angeht. Da sind zum einen die sechs Punkte gegen Leipzig und in Augsburg, die die Hoffnung auf den Klassenerhalt wieder greifbar gemacht haben. Bei nur noch einem Zähler Rückstand auf den taumelnden SV Werder Bremen sowie Neuling Arminia Bielefeld ist sogar die direkte Rettung wieder ein realistisches Vorhaben. Friedhelm Funkel sieht das in Sportlerkreisen viel beschworene „Momentum“ daher auf Seiten des FC. „Die beiden Siege haben der Mannschaft sehr gut getan“, stellte der 67-Jährige bei einem Blick auf das Stimmungsbarometer zufrieden fest.

Der dritte Sieg in Folge soll her

Gegen die nach vier Auswärtsniederlagen in Folge im Niemandsland der Tabelle stehenden Freiburger gelte es nun den dritten Sieg in Folge nachzulegen. „Das will ich auch am Sonntag sehen“, forderte Funkel ein Anknüpfen an die jüngst gezeigten guten Leistungen. Weitere Zuversicht speisen die Geißböcke aus der Tatsache, dass sie in den beiden zurückliegenden Trainingswochen ohne den üblichen Wettbewerbsdruck an so mancher Stellschraube drehen konnten. „Wir haben im taktischen Bereich das eine oder andere gemacht“, berichtete Funkel. Zuletzt war das mit voller Kapelle möglich: Durch die Rückkehr der Außenbahnspieler Ismail Jakobs und Jan Thielmann steht erstmals in dieser Saison der komplette Kölner Kader zur Verfügung.

„Das ist für mich als Trainer natürlich ein tolles Gefühl“, frohlockte Funkel, der für Sonntag also auch mit Sebastian Andersson planen kann. Der als Zielspieler so wichtige Mittelstürmer hat zwar weiterhin Knieprobleme, aber seit Mittwoch durchgehend mit der Mannschaft trainiert. Der FC-Coach hat nun die große Auswahl. „Vieles spricht dafür, dass wir mit der Anfangsformation aus dem Augsburg-Spiel beginnen“, ließ er durchblicken. Trotzdem ist zumindest eine Änderung wahrscheinlich: Hinten rechts dürfte Kingsley Ehizibue nach abgesessener Gelb-Sperre wieder für Benno Schmitz in die erste Elf rücken.

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Zusätzliche Vorfreude auf Sonntag bereitet Friedhelm Funkel das Wiedersehen mit seinem Freiburger Kollegen Christian Streich (55). „Christian ist ein super Kollege, auf den man sich immer verlassen kann. Wir schätzen uns und sind sehr oft im Austausch“, schwärmte Funkel vor dem Duell der derzeit erfahrensten Bundesliga-Trainer. Während Streich gegen die Hertha zum 284. Mal auf der Bank saß, kommt der FC-Coach auf stolze 512 Partien. Letzterer fügte schmunzelnd hinzu: „Es ist immer eine wahre Freude, Christian zuzuhören – auch wenn ich bei seinem Dialekt nicht immer alles verstehe.“

Voraussichtliche Aufstellungen: 1. FC Köln: T. Horn; Ehizibue, Bornauw, Czichos, J. Horn; Skhiri, Hector; Wolf, Duda, Kainz; Andersson. – SC Freiburg: Flekken; Kübler, Lienhart, Heintz, Günter; Santamaria, Höfler; Schmid, Grifo, Sallai; Demirovic.

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