1. FC KölnWas Sebastiaan Bornauw über die beiden Neuzugänge denkt

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Bornauw nach Leverkusen

Kölns Sebastiaan Bornauw

Köln – Sebastiaan Bornauw brach nicht in Begeisterung aus. Das ist ohnehin nicht die Sache des jungen Belgiers, der als Prototyp eines jungen, sehr ernsthaften Fußballprofis gilt. Als der 21-jährige Innenverteidiger des 1. FC Köln nach den beiden Neuzugängen Max Meyer und Emmanuel Dennis gefragt wurde, huschte also nur ein kurzes Lächeln über sein Gesicht, bevor er sachlich antwortete: „Beide sind gute Fußballer, das konnten wir am Mittwoch und Donnerstag schon sehen.“

Gute Fußballer sind genau das, was der 1. FC Köln in diesen Tagen besonders gut gebrauchen kann. Die spielerischen Mitteln, mit denen die Geißböcke bislang in dieser Saison versucht haben im Bundesliga-Abstiegskampf zu bestehen, sind doch arg limitiert. Nur 15 Tore (7 davon nach Standards) in 18 Spielen sprechen für sich. Meyer und Dennis sollen das ändern und dabei Last von Ondrej Dudas Schultern nehmen, der meist allein zuständig für die kreativen Elemente ist. „Ich glaube, dass beide ihre fußballerischen Qualitäten haben und uns verstärken können“, sagt Bornauw.

Er kennt den neuen FC-Stürmer Dennis aus Duellen zwischen seinem Ex-Club RSC Anderlecht und Dennis’ Stammverein FC Brügge in Belgien. „Damals hat er noch auf dem Flügel gespielt, also nicht direkt gegen mich. Ich weiß noch, dass er in einem Spiel sehr gut gespielt hat“, erinnert sich Bornauw und beschreibt den Leihspieler genauer: „Emmanuel ist sehr schnell und hat viel Tiefgang.“ Dazu kommt ein Max Meyer, der laut Bornauw „sehr gerne den Ball hat“ und ihn sich auch holen kommt: „So können wir vermehrt kurz hinten raus spielen. Beides ist gut für uns.“

Kommt der erste Einsatz schon am Sonntag?

Auch wenn der FC-Abwehrchef keine Aussage darüber treffen konnte, ob die beiden Neuzugänge schon am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) im Abstiegskrimi gegen Arminia Bielefeld in der Startelf stehen, traut er es ihnen auf Anhieb zu: „ Ich denke, dass beide fit sind. Wir hatten ein anstrengendes Training und sie haben alles mitmachen können..“

Die Entscheidung liegt natürlich bei Markus Gisdol. Der FC-Trainer hat sich schon zu Beginn der Saison nicht gescheut, neue Spieler nach nur wenigen gemeinsamen Trainingseinheiten sofort in die volle Verantwortung zu nehmen. Das war bei Duda und Sebastian Andersson so. Auch BVB-Leihgabe Marius Wolf durfte nur einen Tag nach seiner Ankunft am Geißbockheim eine Halbzeit lang im Derby gegen Gladbach ran.

Vieles spricht dafür, dass Meyer und Dennis gegen die Arminia von Beginn an auflaufen. Der Stürmer schon deshalb, weil der FC aktuell nicht wirklich über einen Bundesliga-tauglichen Angreifer verfügt. Und der Ex-Schalker auch, weil Jonas Hector erneut auszufallen droht. Wie Hoffenheim-Unglücksrabe Sava Cestic schlägt sich der FC-Kapitän mit muskulären Problemen herum.

Kingsley Ehizibue auf dem Sprung nach Florenz?

Nicht zur ersten Elf dürfte am Sonntag auch Kingsley Ehizibue gehören. Nach seinen beiden wilden Auftritten auf Schalke und in Hoffenheim wird der Rechtsverteidiger womöglich gar nicht mehr das FC-Trikot tragen. Ehizibue soll ein konkretes Angebot des AC Florenz vorliegen. Er könnte die Kölner bis zum Ende des Winter-Transferfensters am kommenden Montag noch verlassen. Gleiches gilt für Marco Höger. Für den Vizekapitän, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, soll es ebenfalls eine Offerte geben. Zwei weitere Winter-Abgänge nach Frederik Sörensen (Pescara) und Christian Clemens (Darmstadt 98) könnten sogar bedeuten, dass Sportchef Horst Heldt noch einmal auf der Zugangsseite aktiv werden kann.

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Dinge, mit denen sich Sebastiaan Bornauw nicht beschäftigen muss. Der Belgier konzentriert sich auf das Duell mit dem Tabellennachbarn aus Bielefeld konzentrieren, den die Kölner im Falle eines Sieges überholen und auf den Relegationsplatz schubsen können: „Es ist ein Sechs-Punkte-Spiel und enorm wichtig“, sagt Bornauw. Die 0:1-Hinspielniederlage ist ihm wegen der schwachen Mannschaftsleistung und dem krummen Gegentor eher unangenehm im Gedächtnis geblieben. Nichts also, was ihn in Begeisterung ausbrechen lassen könnte. Dazu müsste er wohl am Sonntag sein erstes Saisontor erzielen: „Das ist im Moment ein bisschen wenig. Es war aber klar, dass es nicht möglich für mich ist, jede Saison sechs Tore zu machen.“ So viele waren es in seinem ersten FC-Jahr.

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