1. FC KölnWie Duda mit seiner Rolle im Spielsystem fremdelt

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Duda beim Training des FC

Ondrej Duda beim Training des 1. FC Köln 

Köln – Ondrej Duda mag es auffällig. Der Edeltechniker in Reihen des 1. FC Köln bevorzugt es, im Ferrari am Geißbockheim vorzufahren. Laute Motorengeräusche sind keine Seltenheit, wenn der Slowake sein Luxusgefährt nach Trainingsende über das Kopfsteinpflaster des Waldparkplatzes in Richtung Militärring lenkt. Seine fußballerischen PS hat Duda dagegen schon seit geraumer Zeit nicht mehr auf den Rasen gebracht.

Duda ruft sein Potenzial noch immer nicht ab

Der 27-Jährige zählt auch im zweiten Jahr zu den wenigen Spielern, die ihr Potenzial unter Trainer Steffen Baumgart nicht abrufen. Beim jüngsten 1:1 in Bochum blieb der offensive Mittelfeldspieler abermals unter seinen Möglichkeiten. Damit setzte sich eine lang anhaltende Durststrecke fort. Seine letzte Torbeteiligung stammt vom 18. Spieltag der abgelaufenen Bundesliga-Saison. Eine erschütternde Bilanz für einen Offensivmann.

Auch diese Spielzeit stand von Beginn an unter keinem guten Stern für den Nationalspieler, der im Sommer erkrankt aus seinem Sonderurlaub zurückgekommen war und das Trainingslager in Donaueschingen verpasste. In der internen Spielmacher-Hierarchie fiel Duda auf den letzten Platz zurück. Selbst Newcomer Mathias Olesen erhielt den Vorzug vor der Kölner Nichtabstiegsversicherung der Saison 2020/21.

Ondrej Duda steht sich oft selber im Weg

Wobei sich der in der vergangenen Spielzeit zwischenzeitlich suspendierte Slowake zumeist selbst im Weg steht. Sein Hang zur Schönspielerei und Tempoverschleppung, den Duda offenbar nicht ablegen kann oder will, steht im Gegensatz zu Baumgarts intensivem Spielstil. Folglich galt Duda im Sommer nicht zum ersten Mal als Wechselkandidat, doch es blieb bei Anfragen.

Erst als sich Mark Uth und Mathias Olesen zu Saisonbeginn nacheinander verletzten, schaffte es Duda (Foto) zurück in die erste Elf – und ließ seine Chance ungenutzt. Gegen Slovácko und Bochum wirkte der Zehner wie ein Fremdkörper. Dennoch hält Steffen Baumgart nach wie vor die schützende Hand über sein Sorgenkind. Nach dem Spiel in Bochum beließ es der FC-Trainer dabei, dem Slowaken „die ein oder andere unglückliche Situation“ anzukreiden.

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Dudas Krise wirkt sich auf die gesamte Kölner Offensive aus, der es in Abwesenheit von Leistungsträger Mark Uth an Kreativität und Durchschlagskraft mangelt. Am Geißbockheim hoffen sie deshalb umso mehr auf eine baldige Rückkehr Uths, der am Montag erstmals wieder mit dem Team trainierte.

Womöglich hätte Ondrej Duda dieser Tage ein Ausflug zur Nationalmannschaft gutgetan. Doch er darf nicht. Nach seiner Roten Karte bei der 1:2-Pleite im Juni in Kasachstan fehlt Duda gesperrt, wenn der Italiener Francesco Calzona in den Nations League-Spielen am Donnerstag gegen Aserbaidschan sowie drei Tage später gegen Belarus seinen Einstand als Nationaltrainer der Slowakei gibt. Auch das passt irgendwie ins unglückliche Gesamtbild.

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