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1:1 gegen StuttgartDer 1. FC Köln bleibt in der Bundesliga-Saison sieglos

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Kölns Elvis Rexhbecaj (l) und Dimitrios Limnios (r) reagieren nach dem Spiel.

Stuttgart – Die Warterei geht in die 16. Runde. Der 1. FC Köln konnte am Freitagabend mit einem 1:1 (1:1) beim VfB Stuttgart zwar das Schlimmste verhindern, bleibt aber im Sonderspielbetrieb der Fußball-Bundesliga sieglos. 15 Mal hat es das Team von Trainer Markus Gisdol inzwischen seit dem 6. März während der Corona-Pandemie versucht, herausgekommen sind dabei aber nur sechs Unentschieden und neun Niederlagen. Somit stecken die Kölner auch in der neuen Spielzeit erst einmal im Tabellenkeller fest und dürfen sich aus dieser Position heraus auf das Heimspiel gegen Triple-Sieger Bayern München freuen. Vielleicht hat die Warterei dann ja ein Ende.

VfB-Coach Pellegrino Matarazzo und sein Gegenüber Gisdol schickten beide ihre Formationen des vergangenen Spieltags aufs Feld. Der FC-Trainer wohl mit der festen Überzeugung, dass seine erste Elf aus den jeweils schwachen ersten Hälften der ersten vier Bundesliga-Spiele schlau geworden sein musste. Gisdol lag falsch, denn die Kölner schliefen nach dem Anpfiff erst einmal tief und fest. Sie hatten noch nicht einmal den Ball berührt, als dieser links oben hinter Torwart Timo Horn einschlug. Ellyes Skhiri schaute einem langen Flachpass von Marc Oliver Kempf und dem aufnehmenden Gonzalo Castro nur hinterher.

Kingsley Ehizibue wieder ungeschickt

Über die ungehinderten Daniel Didavi und Sasa Kalajdzic kam die Kugel zu Orel Mangala, der es aus 17 Metern krachen ließ. 25 Sekunden waren da absolviert. Nur zwei Minuten später klatschte ein 20-Meter-Freistoß von Didavi an die Latte und Timo Horn musste gegen den Nachschuss von Atakan Karazor alles aufbieten. Der FC unternahm wirklich alles, um seine Zuhause vor den TV-Schirmen sitzenden Anhänger in Angst und Schrecken zu versetzen. Markus Gisdol war zurecht erzürnt und wechselte Kingsley Ehizibue aus. Der Trainer entzog seinem Rechtsverteidiger das Vertrauen, nachdem dieser wieder ungeschickt unterwegs war und früh Gelb gesehen hatte (8.).

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Nichts sprach nach 20 Minuten für die Geißböcke, außer vielleicht der Unerfahrenheit des frech aufspielenden Aufsteigers. Und ein Schlitzohr wie Sebastian Andersson weiß so etwas zu nutzen. Nach einem Einwurf schlich sich der Schwede von hinten an Karazor vorbei, der ihn nicht kommen sah und foulte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Andersson sicher und aus dem Nichts stand es 1:1 (23.). Das Tor veränderte sofort das ganze Spiel. Die Stuttgarter verloren komplett den Faden und zeigten sich in der Abwehr verunsichert. Was auch daran liegen mochte, dass nach den Ausfällen von Waldemar Anton und Konstantinos Mavropanos sowie der verletzungsbedingten Auswechslung von Kempf (34.) mit Pascal Stenzel, Karazor und Marcin Kaminski die zweite Besetzung der VfB-Dreierkette ran musste. Die Kölner waren dadurch besser im Spiel, mussten sich aber bei Timo Horn bedanken, der gegen den durchgebrochenen Tanguy Coulibaly das 1:2 verhinderte (45.).

Mit Negativrekord zurück nach Köln

Das Spiel bewegte sich nach dem furiosen VfB-Start allenfalls noch auf mäßigen Niveau. Daran änderte sich nach dem Wechsel kaum etwas, was aus FC-Sicht wahrscheinlich sogar nicht das Schlechteste war. Die Stuttgarter suchten ihren Schwung der ersten Viertelstunde weiter vergeblich und verzeichneten in der Rubrik „Torchancen in Halbzeit zwei“ eine Null. Die Kölner dagegen hätten mit etwas Glück ihre Sieglos-Serie beenden können. Sebastian Andersson scheiterte aber frei vor VfB-Keeper Gregor Kobel (53.), Elvis Rexhbecaj zielte etwas zu weit nach rechts (60.) und Sebastiaan Bournauw zu weit nach links (90.).

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„Wir hatten die Chancen für mehr als ein Tor“, fand Andersson. Ismail Jakob, der 61 Sprints lief, hätte einen Sieg verdient gefunden: „Nach dem Elfer waren wir viel besser im Spiel. Am Ende sind wir trotzdem enttäuscht, weil wir unbedingt gewinnen wollten.“ Neben dem zweiten Punkt der neuen Saison musste der FC also noch den Negativrekord mit nach Köln nehmen. 15 Partien in Folge ohne Dreier hat es in der Bundesliga-Historie der Geißböcke noch nicht gegeben.

VfB Stuttgart: Kobel; Stenzel, Karazor, Kempf (34. Kaminski); Wamangituka (57. Massimo), Mangala, Endo, Coulibaly (57. Gonzalez); Didavi (74. Klement), Castro; Kalajdzic (74. Churlinov). _ 1. FC Köln: T. Horn; Ehizibue (16. Limnios), Bournauw, Czichos, J. Horn (81. Katterbach); Skhiri, Rexhbecaj; Wolf, Duda (81. Özcan), Jakobs; Anderson (70. Modeste). – SR.: Winkmann (Kerken). – Zuschauer: keine. – Tore: 1:0 Mangala (1.), 1:1 Andersson (23./Foulelfmeter). – Gelbe Karten: Warmangituka, Karazor; Ehizibue, Jakobs, Duda, Skhiri, Özcan.

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