2:4-Niederlage1. FC Köln verliert gegen RB Leipzig

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FC RB RK dpa

Kölns Ismail Jakobs (r) und Leipzigs Christopher Nkunku kämpfen um den Ball. 

Köln – Natürlich ist es verwegen, anzunehmen, dass der 1. FC Köln gegen ein Team wie RB Leipzig Chancen auf etwas Zählbares hat. Auf der einen Seite stand ja der seit vier Spielen sieglose und noch gegen den Abstieg kämpfende Aufsteige und auf der anderen der Tabellendritte und Champions League-Teilnehmer, der neun Mal hintereinander nicht verloren hat. Nach 90 Minuten und Nachspielzeit stand dann auch ein standesgemäßes 2:4 (1:2) auf der Anzeigetafel im leeren Rheinenergiestadion, doch der FC ging immerhin mit dem Gefühl aus seinem fünften sieglosen Geisterspiel in Folge, dem hohen Favoriten vieles abverlangt zu haben.

FC-Trainer Markus Gisdol reagierte mit sechs Umstellungen auf das 1:3 von Hoffenheim und die Leipziger Ausrichtung. Kapitän Jonas Hector kehrte genau wie Noah Katterbach und Florian Kainz in die Startelf zurück. Elvis Rexhbecaj rückte von der Sechs vor auf die Acht und ersetzte dort Mark Uth, der am Sonntag mit muskulären Problemen aus dem Training austeigen musste. Benno Schmitz wechselte von rechts nach links hinten. Kingsley Ehzibue und Dominick Drexler blieben draußen. Und Rafael Czichos gab nach mehr als drei Monaten Pause aufgrund seiner schweren Halswirbelverletzung in der Innenverteidigung sein Comeback für den gesperrten Sebastiaan Bournauw.

Leipzig räumte Czichos keine Anlaufzeit ein. Schon nach vier Minuten hatte Timo Werner die Führung auf dem Fuß, fand aus sechs Metern aber in FC-Keeper Timo Horn und dessen rechten Fuß seinen Meister. Drei Minuten später knackten die gut ins Spiel kommenden Kölner aber die Serie ihrer Gäste mit vier Auswärtspartien in Folge ohne Gegentor. Florian Kainz initiierte einen schmucken Spielzug und fand im Strafraum Elvis Rexhbecaj, der aus spitzem Winkel von rechts den linken Pfosten traf. Den Abpraller verwertete Jhon Cordoba gedankenschnell und direkt mit links zum 1:0 (7.). Der Treffer war verdienter Lohn für die hoch und mutig anlaufenden Geißböcke, die keinen Zweikampf scheuten und passsicher agierten.

Der erste Bruch im FC-Spiel ließ aber nicht lange auf sich warten und fand seinen Ursprung in einer Verletzung von Cordoba. Während der Kolumbianer an der Seitenlinie behandelt wurde, nutzte Patrick Schick die Überzahl per Kopf zum Ausgleich (20.). Anthony Modeste ersetzte Cordoba (24.) und der FC berappelte sich. Bis Konrad Laimer am zu kurz grätschenden Toni Leistner vorbei in die Spitze passte und Christopher Nkunku Timo Horn zum 1:2 überlupfte (38.). Die Führung der temporeich und technisch versiert auftretenden Roten Bullen ging sicher in Ordnung, der FC hätte für seine couragierte Leistung aber trotzdem zur Pause ein Remis verdient gehabt. „Ich bin zufrieden, wir sind im Spiel und haben es gut gemacht“, lobte Alexander Wehrle. Nach 50 Minuten hätte der FC-Geschäftsführer das so nicht mehr gesagt. RB-Torwart Peter Gulasci fing einen Kainz-Freistoß und schlug schnell und präzise auf den sprintenden Werner. Wer auch immer beim FC für die Absicherung eingeteilt war, machte seinen Job nicht. Werner durfte durchlaufen und sein 25. Saisontor erzielen.

Die Hoffnung auf ein Comeback nach dem 1:3, die Anthony Modeste mit seinem wunderbar gezirkelten Rechtsschuss aus 20 Metern zum 2:3 (55.) aufkommen ließ, machte der Franzose nur zwei Minuten später selbst wieder zunichte. Seine zu zentrale Kopfballabwehr war eine Einladung für Daniel Olmo zum 2:4 (57.). Die Kölner steckten zwar nicht auf, hätten aber durch Werner (66.), Schick (66.) und Olmo (77.) auch das fünfte Gegentor kassieren können. Modeste war es schließlich, der die Spannung endgültig rausnahm, weil er frei vor Gulasci knapp links vorbei zielte. Die erst zweite Heimniederlage unter Markus Gisdol als FC-Coach war amtlich.    

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