Abo

Auftakt gegen Hoffenheim1. FC Köln-Coach Gisdol muss sich entscheiden

Lesezeit 3 Minuten
Gisdol FC Training

Markus Gisdol beim FC-Training.

Köln – Vor ein paar Tagen noch hatte kaum etwas darauf hingedeutet, dass Markus Gisdol die Wahl haben würde. Der einst aufgeblähte Kader des 1. FC Köln war nach 16 Abgängen und diversen Verletzungen derart zusammengeschrumpft, dass sich der Fußballlehrer sogar Gedanken um die grundsätzliche Wettbewerbsfähigkeit seiner Mannschaft machen musste. Gerade noch rechtzeitig vor dem Start in die neue Bundesliga-Saison am Samstag (15.30 Uhr, Rheinenergiestadion) gegen die TSG Hoffenheim zeichnet sich nun aber Besserung ab.

Jhon Cordoba ist nach seiner Unterschrift bei Ligakonkurrent Hertha BSC Berlin zwar seit dieser Woche ebenfalls nicht mehr Mitglied des Kölner Teams. Dafür hat der Verkauf des Torjägers dringend benötigten finanziellen Spielraum von rund 15 Millionen Euro geschaffen, der dem Corona-bedingt klammen FC zuvor gänzlich fehlte. Das neu gewonnene Geld setzte Sportchef Horst Heldt kurzerhand ein, um in Spielmacher Ondrej Duda (25/Hertha BSC) und Mittelstürmer Sebastian Andersson (29/1. FC Union Berlin) die ersten beiden Feld-Zugänge heranzuholen. Immerhin ein Anfang ist damit gemacht in der geschwächten Offensivabteilung. „Wir sind glücklich, dass die beiden Jungs da sind. Sie sind gute Jungs, die uns weiterhelfen werden“, ist sich Markus Gisdol sicher.

Unvollständiges Aufgebot

Und so steht der FC-Coach trotz noch unvollständigen Aufgebots bereits gegen Hoffenheim vor kniffligen Personalentscheidungen. Für Gisdol gilt abzuwägen, ob er auf der Spielmacherposition auf den in der Vorbereitung ordentlichen Elvis Rexhbecaj setzt – oder alternativ auf den erst am Donnerstag ins Kölner Mannschaftstraining eingestiegenen Ondrej Duda.

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

Ganz vorne dürfte die Tendenz klarer sein. Simon Terodde und Jhon Cordoba sind verkauft, Anthony Modestes Zukunft ist wegen mysteriöser Knieprobleme weiter unklar. Folglich steht in Sebastian Andersson aktuell nur ein gelernter Mittelstürmer zur Verfügung. Der im DFB-Pokalspiel gegen den Regionalligisten VSG Altglienicke (6:0) als einzige Spitze aufgebotene eigentliche Rechtsaußen Jan Thielmann konnte sich eher nicht für weitere Einsätze in ungewohnter Rolle empfehlen. Ob Markus Gisdol seine beiden Neuen gleich gegen Hoffenheim ins kalte Wasser schmeißen wird, ließ er aber unbeantwortet: „Ich werde in aller Ruhe entscheiden, wann sie einsatzfähig sind.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Fragezeichen bestehen zudem im Abwehrzentrum sowie hinten rechts. Gisdol muss darüber urteilen, ob Innenverteidiger Sebastiaan Bornauw auch ohne Vollbesitz seiner Kräfte gesetzt ist – oder ob der klar verbesserte Jorge Meré in diesem Fall die bessere Alternative ist. Auf der Rechtsverteidigerposition stehen der formschwache Kingsley Ehizibue sowie Marco Höger als Ersatz für den am Sprunggelenk verletzten Benno Schmitz zur Wahl.

Horst Heldt erwartet ungeachtet der offenen Personalfragen ein schwieriges Auftaktspiel gegen den letztjährigen Tabellensechsten um Neu-Coach Sebastian Hoeneß (zuvor Bayern München II). „Hoffenheim hat eine klasse letzte Saison abgeliefert. Das wird gleich eine große Herausforderung für uns“, prognostizierte der Sportchef des 1. FC Köln. „Aber ich freue mich.“

1. FC Köln: T. Horn; Ehizibue, Bornauw, Czichos, J. Horn; Skhiri, Hector; Drexler, Rexhbecaj (Duda), Özcan; Andersson. – TSG Hoffenheim: Baumann; Bicakcic, Vogt, Hübner; Brenet, Geiger, Grillitsch, Skov; Baumgartner; Kramaric, Bebou.

Rundschau abonnieren