Bilanz FC-Spiel gegen MainzDer 1. FC Köln ist noch nicht wieder in alter Form

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FC-Team

 Kölns Jonas Hector (2.vl) steht mit seinen Mitspielern auf dem Platz.

Köln – Wehklagen mochten sie nicht. Deshalb stellten Trainer und Sportchef des 1. FC Köln beim Blick zurück auf das 2:2 gegen die Gäste aus Mainz positive Aspekte in den Vordergrund. Man solle demütig genug sein, als Kölner nach dieser Partie ein gutes Gefühl zu haben, forderte Markus Gisdol. Man habe es geschafft, einen „direkten Konkurrenten auf Abstand zu halten“, stellte Horst Heldt heraus. Und den Zuschauern sei „ein intensives und gutes Fußballspiel geboten worden. Darauf lässt sich aufbauen. Deshalb kann ich mit der Punkteteilung leben“.

In der Tat boten beide Mannschaften ein engagiertes, temporeiches Spiel, das sich bis auf die Rahmenbedingungen mit vor allem der fehlenden Kulisse nicht von einer Begegnung aus der Zeit vor der Corona-Pandemie unterschied. Dabei agierten die Mainzer meist aggressiver, reaktionsschneller und mit mehr Zug zum gegnerischen Tor.

Frühe Führung verspielt

Das phasenweise unstrukturierte Spiel seiner Mannschaft führte Markus Gisdol nicht zuletzt auf den Umstand der frühen Führung zurück. Nach dem Elfmetertreffer von Mark Uth aus der sechsten Minute sei man zu passiv geworden. So schalteten und walteten die Gäste zuweilen nach Belieben, während die Hausherren mehr hinter ihnen her rannten, statt sie zu attackieren. Dabei bekamen sie nicht den notwendigen Zugriff auf die schnell kombinierenden und variabel angreifenden Mainzer.

Außerdem habe man die Konterchancen nicht effizient genug genutzt, so Gisdol. Dabei boten sich durch Fahrlässigkeit der Gegner oder eigene Balleroberungen mehrfach gute Möglichkeiten. Unter dem Strich kam so nichts Zählbares heraus.

Kondition lässt noch zu wünschen übrig

„Es gibt jetzt genug Arbeit in dieser Woche für uns“, stellte Markus Gisdol aufgrund all dieser Schwachpunkte fest. Hinzu kam, dass sich bei Gastgebern wie Gästen in der Schlussphase konditionelle Defizite auftaten. Aus Trainersicht ein Resultat der Trainingseinschränkungen der letzten Wochen. Das sah auch der FC-Trainer so. Die neuerdings zulässigen fünf Spielerwechsel, von denen er die letzten drei in der Schlussphase vornahm, seien dringend notwendig gewesen.

Am Ende habe „etwas die Puste gefehlt“, gab auch Toni Leistner zu. Im Konjunktiv fügte der Innenverteidiger hinzu, dass er und seine Kollegen sich ohne die zehnwöchige Spielpause eine 2:0-Führung nicht mehr hätten aus der Hand nehmen lassen. Eine hypothetische Einlassung, die aber durch die fünf Erfolge dieses Jahres gestützt wird, führte der FC doch jedes Mal mit 2:0.

Gegen Düsseldorf muss ein SIeg her

Anders als Markus Gisdol und Horst Heldt wagte der von den Queens Park Rangers ausgeliehene Abwehrspieler einen Blick nach oben. Bei einem Erfolg über Mainz wäre man nur noch zwei Punkte vom siebten Tabellenplatz entfernt gewesen. Der kann zur Teilnahme an der Qualifikation für die Europa League berechtigen. Deshalb müsse man im Heimspiel am Sonntagabend gegen Düsseldorf aus zweierlei Punkten gewinnen: „Da können wir den Vorsprung nach unten noch einmal vergrößern. Und anschließend kann man vielleicht über etwas anderes reden.“ Will meinen, den Europapokal.

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Auf dem Weg dorthin dürfte sich auch Florian Kainz gewähnt haben. In der 53. Minute war ihm der Treffer zum 2:0 gelungen. Sein erster Kopfballtreffer und seine bereits zehnte Torbeteiligung in dieser Saison. „Angesichts solch einer Führung zu Hause will man das Spiel natürlich gewinnen“, gestand der Außenstürmer am Montag, „aber im Großen und Ganzen denke ich, dass es ein verdientes Unentschieden war“.

Mit dieser Einschätzung stand der Österreicher nicht alleine da. Denn die Mainzer zeigten neben der besseren Spielanlage auch eine große Moral, die mit dem Punktgewinn belohnt wurde.  

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