Blick in die Statistik des 1. FC KölnJonas Hector – der unverzichtbare Kapitän

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Zurück im Training: FC-Kapitän Jonas Hector (2.v.r.) hat seine Oberschenkelverletzung auskuriert.

Zurück im Training: FC-Kapitän Jonas Hector (2.v.r.) hat seine Oberschenkelverletzung auskuriert.

Köln – Jonas Hector war am Montagnachmittag ein „freier Mann“. So nennt man einen Spieler, der nach einer gerade erst auskurierten Verletzung vorerst noch ohne intensiveren Körperkontakt am Training teilnimmt. Es ist Rücksicht geboten beim Spielführer des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln, der beim Derby-Triumph über Borussia Mönchengladbach eine Oberschenkelblessur erlitten hatte. Die Beschwerden erwiesen sich als derart hartnäckig, dass Hector neben der vergangenen Trainingswoche auch das Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld verpasste.

In Ostwestfalen lief es für die Geißböcke alles andere als gut – wie so häufig, wenn ihr Kapitän nicht an Bord ist. Das belegt ein Blick in die Statistik. Sie besagt, dass der FC seit Hectors Bundesliga-Debüt im August 2014 34 von 40 Erstligapartien nicht gewinnen konnte, bei denen der einstige Nationalspieler fehlte. Mit dem glücklichen 1:1-Unentschieden beim Tabellenvorletzten war die schwarze Kölner Serie um ein Kapitel reicher.

Mark Uths Erkältung klingt ab

Steffen Baumgart will die Zahlen zwar nicht überinterpretieren. „Der FC hat auch schon mit Jonas verloren“, gibt Kölns Trainer zu bedenken. „Und wir haben mit ihm auch noch kein Auswärtsspiel gewonnen.“ Gleichzeitig macht Baumgart jedoch deutlich, welch enormen Stellenwert Hector in der Kölner Mannschaft einnimmt: „Jonas zeichnet viel von dem aus, was die Jungs brauchen. Er bringt Sicherheit und Ruhe, er hat in gewissen Situationen die Lösung“, schwärmt der FC-Coach und weist auf eine spezielle Besonderheit hin: „Das sind Dinge, die kannst du nicht lernen. Deshalb ist Jonas für uns insgesamt so wichtig.“

Auf der Bielefelder Alm war die Abwesenheit des Kapitäns einmal mehr zu spüren gewesen. Benno Schmitz, der für Hector auf die Linksverteidigerposition gerückt war, verrichtete zwar ordentliche Defensivarbeit. Seine gefährlichen Flankenläufe der Vormonate kamen jedoch nicht zustande. Defizite waren auch hinten rechts zu erkennen, wo Kingsley Schindler als Schmitz-Ersatz Probleme hatte. Darunter litten die Außenbahnspieler Dejan Ljubicic und Florian Kainz, die nicht wie gewohnt zur Geltung kamen.

Kaum Alternativen zu Jonas Hector

Doch Steffen Baumgart war bei der Besetzung der Außenverteidigerpositionen kaum etwas anderes übrig geblieben. Wirkliche Alternativen sind rar gesät, insbesondere auf der linken Seite. Dort befindet sich Noah Katterbach im zweiten Jahr in Folge in einem tiefen Loch. Das Eigengewächs kommt nur noch in der Regionalliga-Mannschaft zum Einsatz. Zudem ist Jannes Horn nach monatelanger Hüftverletzung noch nicht so weit. Am Wochenende gehörte er immerhin zum ersten Mal in dieser Spielzeit wieder dem Bundesliga-Kader an. „Jonas ist im Moment ganz einfach der einzige stabile Linksverteidiger, den wir haben“, schlussfolgert Baumgart.

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Umso wichtiger, dass der 31-jährige Routinier im Heimspiel am Freitag (20.30 Uhr) gegen den Tabellen-16. FC Augsburg vor der Rückkehr ins Team steht. Hector sei auf einem „sehr guten Weg“, stellte Baumgart nach der Einheit am Montag zufrieden fest, bei der sein Kapitän im Beisein der Ersatz- und Einwechselspieler rund eine Stunde aktiv war. Die Spieler, die in Bielefeld länger zum Einsatz gekommen waren, verschwanden nach 30-minütigem Anschwitzen zügig wieder in der Kabine.

Nicht vor Ort war Mark Uth, der in Bielefeld wegen einer Erkältung aussetzen musste. Baumgart rechnet mit einer baldigen Genesung des Offensivmannes: „Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass er so schnell wie möglich wieder da ist. Ich habe am Sonntag mit ihm telefoniert, da ging es ihm besser.“

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