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Bornauw fliegt mit Rot vom Feld1:3 – 1. FC Köln geht in Hoffenheim leer aus

Lesezeit 3 Minuten
FC Hoffenheim 1

Kölns Dominick Drexler fasst sich nach einer vergebenen Chance an den Kopf.

Hoffenheim – Die Geisterspielbilanz des 1. FC Köln bleibt im roten Bereich. Auch beim vierten Auftritt ohne Zuschauer blieb der Fußball-Bundesligist sieglos. Nach dem extrem unglücklichen 1:3 (0:1) am Mittwochabend bei der TSG 1899 Hoffenheim haben die Geißböcke zudem die Gewissheit, dass es für sie in den restlichen sechs Saisonspielen einzig und allein noch um den Klassenerhalt geht.

FC-Trainer Markus Gisdol überraschte bei der Rückkehr an eine erste Wirkungsstätte als Bundesliga-Trainer mit drei personellen Veränderungen. Der 50-Jährige ließ erstmals in seiner FC-Amtszeit Kapitän Jonas Hector auf der Bank. Sicherlich nicht das Geschenk, das der Nationalspieler sich an seinem 30. Geburtstag gewünscht hatte. „Jonas ist nicht bei 100 Prozent. Wir haben vor dem Spiel miteinander gesprochen und gemeinsam entschieden, dass ein Einsatz von Beginn an keinen Sinn macht“, erklärte Gisdol die unerwartete, aber durchaus nachvollziehbare Maßnahme. Hector war bei den holprigen Remis gegen Mainz und Düsseldorf vor allem läuferisch unter seinen Möglichkeiten geblieben. In der Analyse der beiden Heimspiele kam der FC-Coach ferner zu dem Ergebnis, dass auch Noah Katterbach und Florian Kainz nicht zur Startelf gehörten. Wie Hector hatten beide mit der Geisterspiel-Atmosphäre gefremdelt. Benno Schmitz verteidigte links für Youngster Katterbach. Für Kainz rutschte Dominick Drexler mit der Empfehlung von drei Torvorlagen auf die rechte Außenbahn.

Baumgartner trift, Bornauw fliegt

Die Umstellungen griffen. Die Geißböcke waren die aktivere und bessere Mannschaft. Es mutete schon etwas komisch an, dass die Gäste nach starken 45 Minuten trotzdem wie der Verlierer aussahen. Hoffenheim hatte seinen ersten und einzigen gefährlichen Angriff zur frühen Führung nutzen können. Ein langer Pass von TSG-Kapitän Benjamin Hübner, ein kapitaler Stellungsfehler von Kingsley Ehzibue, eine Linksflanke von Jakob Bruun Larsen und Christoph Baumgartner durfte aus zentraler Position ungehindert zum 1:0 vollenden (11.).

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Der FC zeigte sich unbeeindruckt und musste trotzdem den nächsten schweren Rückschlag hinnehmen. Sebastiann Bournauw kam gegen Torschütze Baumgartner Bruchteile von Sekunden zu spät und traf anstelle des Balls voll die Wade des Österreichers. Schiedsrichter Dr. Felix Brych zückte Gelb, musste dem Belgier aber nach Intervention des Video-Assistenten Benjamnin Brand Rot zeigen. Gisdol wechselte Jorge Meré ein. Zudem zog er Ismail Jakobs nach links hinten und Benno Schmitz nach rechts. Nachdem sie sich neu sortiert hatten, wurden die Kölner noch stärker. Der für Hector ins Team gerückte Elvis Rexhbecaj verfehlte das TSG-Tor knapp (37.) und nach einem Jakbos-Schuss rettete Pavel Kaderabek vor der Linie. Der Treffer hätte zwar wegen eines vorangegangenen Fouls nicht gezählt, demonstrierte aber den Willen des FC.

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Ein Wille, den die Hoffenheimer zu Beginn der zweiten Hälfte schnell anknacksen konnten. Baumgartner per Kopf (46.) und der links freigespielte Steven Zuber (48.) erhöhten auf 3:0. Mit der Gelb-Roten Karte gegen Hübner (50.) erholte sich der FC aber erneut. Das schnelle 1:3 durch den eingewechselten Florian Kainz (60.) machte Hoffnung, die Mark Uth weiter hätte nähren können. Doch wie schon gegen Düsseldorf scheiterte er nach einem Handspiel von Havard Nordveit vom Elfmeterpunkt (77.) an Keeper Oliver Baumann. Das war dann der eine Nackenschlag zu viel für die bis zum Ende tapferen Kölner und die Gewissheit weiter im Abstiegskampf zu stecken.

Hoffenheim: Baumann; Kaderabek, Posch, Hübner, Zuber; Samassekou; Grillitsch (46. Rudy), Baumgartner (77. Geiger); Skov, Bruun Larsen (52. Nordveit); Dabbur (58. Bebou). – Köln: Horn; Ehzibue (32. Meré), Bournauw, Leitner, Schmitz (82. Terodde); Skhiri, Rexhbecaj; Drexler (56. Kainz), Uth (82. Hector), Jakobs, Cordoba (82. Modeste). – SR.: Brych (München). – Tore: 1:0 Baumgartner (11.), 2:0 Baumgartner (46.), 3:0 Zuber (48.), 3:1 Kainz (60.) . – Rot: Bournauw (26.). Gelb-Rot: Hübner (50.). - Gelb: Grillitsch, Dabbur, Bebou; Jakobs.

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