Ein Schwan hält die StellungFans sprechen über die Glücksbringer-Aktion des FC

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FC1 Thomas Fähnrich, 1. FC Köln

  • Glücksbringer können ja eigentlich nie schaden! Gleich 1700 davon sind nun bereits beim FC zusammengekommen.
  • Fans, Jugendmannschaften und Mitarbeiter haben die Aktion zum Anlass genommen, ihre Liebe zum FC unter Beweis zu stellen.
  • Dabei sind ganz besondere Prachtstücke enstanden - wir haben uns mal umgehört.

Köln – Fans  können nach der Corona-Pause ihre Verbundenheit zum 1. FC Köln trotz Geisterkulisse ausdrücken. Bei der Aktion „Dein Glücksbringer für den FC“ platziert der Verein Glücksbringer der Fans bei Heimspielen auf der Osttribüne. Vier FC-Anhänger erzählen, was sie dem FC bis zum Saisonende zur Verfügung gestellt haben.

Wolfgang Weber (75), Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger mit dem FC:

In der Brust von Wolfgang Weber schlagen zwei fußballerische Herzen. Bei der Sportvereinigung Porz hat er acht Jahre in der Jugend gespielt. „Das hat mir den Weg geebnet“, sagt er heute. Immer wenn es möglich ist, steht er auch heute noch bei den Heimspielen des Landesligisten an der Seitenlinie. Seine Profilaufbahn verbrachte er beim 1. FC Köln, dort wurde er Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger. Um die Verbundenheit zu den beiden Vereinen darzustellen, besitzt Weber einen ganz besonderen Fanschal: halb FC, halb SpVg Porz. Ein Unikat, das jetzt dem FC im Stadion Glück bringen soll. Auch ein ganz besonderes Kissen stellte Weber dem FC  zur Verfügung. Über 100 Vereinsnadeln, die er im Laufe seiner Karriere gesammelt hat, hat er hinein gesteckt.

Die Aktion

1700 Glücksbringer von Fans, Jugendteams und Mitarbeitern sind bislang zusammen gekommen. Aufgrund der hohen Nachfrage können Fans ihren Glücksbringer noch bis zum morgigen Freitag abgeben.

Die Abgabestellen am Rhein-Energie-Stadion (Ecke Süd/West) sind täglich von 14 bis 20 Uhr geöffnet. 

Trikots und Schals sind die häufigsten Glücksbringer im Stadion, doch auch Stofftiere, Westen, Taschen, Figuren, Fahnen  oder Fotos zieren die Tribüne. (sim)

„Daran hänge ich sehr“, sagt er.  „Ich finde es super, dass die Fans durch diese Aktion ihre Verbundenheit ausdrücken können“, sagt Weber. Auch sportlich ist er von einem positiven Ausgang der Saison überzeugt. „Die Corona-Pause hat uns nicht gut getan, aber der Vorsprung auf den Relegationsplatz ist  komfortabel. Und wir werden auch wieder besser spielen.“

Jan Volf (31), Präsident des FC-Fanclubs „Lindenthaler Schwanlappe“:

„Lappi“ ist schon viel herumgekommen. Der Stofftier-Schwan ist immer dabei, wenn der FC-Fanclub „Lindenthaler Schwanlappe“ unterwegs ist. Jetzt vertritt er seinen Fanclub im Stadion als Glücksbringer. Jan Volf gründete die „Lindenthaler Schwanlappe“ 2016 mit einem Kollegen im Haus Schwan, der heutigen Stammkneipe des Clubs. „Wir setzen uns viel fürs Veedel ein und haben beispielsweise eine Patenschaft für einen Schwan im Lindenthaler Tierpark übernommen“, sagt Volf. Mit Lappi als Fan im Stadion ist er optimistisch, dass es mit dem Klassenerhalt klappt. „Wenn wir jetzt noch ein, zwei Spiele gewinnen, sieht das ja ganz gut aus“, sagt er. Ein Freund von Gedankenspielen Richtung Europa sei er nicht. „Ich bin froh, dass die Saison weitergeht und wir wieder Fußball schauen können. Auch wenn die Atmosphäre sich anfühlt wie im Trainingslager.“

Lappi2

Moritz Netenjakob (50), Satiriker und Kabarettist:

„Ich habe dem FC zwei Büsten zur Verfügung gestellt, die normalerweise in meinem Büro stehen“, sagt Moritz Netenjakob. Eine stellt Werner aus den Comics da, die andere Loriot. Der ist seit vielen Jahren das Vorbild des Satirikers. „Die Büste ist mein Talisman“. Zusammen mit einem FC-Schal sollen die beiden Figuren nun auch dem FC Glück bringen. „Die Zeit bis zum Saisonende komme ich auch ohne die Glücksbringer aus, das ist es mir wert“, sagt Netenjakob. FC-Fan ist er eigentlich schon immer.  Seit 15 Jahren besitzt er eine Dauerkarte. Bei der Übertragung am Sonntag hat er seine beiden Glücksbringer auf der Tribüne  gesehen. „Ein schönes Gefühl.“

Netenjakob Büsten

Frank Helsper (39), Trikotsammler:

Einige Trikots aus seiner Sammlung würde Frank Helsper niemals abgegeben. „Im Spiel getragene zum Beispiel oder das gelb-grün-rote Papageien-Trikot“. Von rund 50 Trikots konnte er sich zwischenzeitlich aber doch trennen und hat sie dem FC  ausgeliehen. „Im Fernsehen habe ich viele meiner Trikots wiedererkannt. Einige fallen einfach auf, zum Beispiel das blau-gelbe Erima-Ausweichtrikot oder die mit Pepsi- oder Samsung-Werbung“, sagt er.

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Früher hingen die insgesamt rund 80 Trikots aus der Sammlung fein sortiert an der Stange, als Vater von vier Kindern fehlte irgendwann der Platz. Mittlerweile sind sie in einer Kiste verstaut. „Da ist es sinnvoller, dass sie jetzt im Stadion sind“, findet Helsper, „schon ewig“ FC-Fan, seit zehn Jahren Mitglied und Dauerkarten-Inhaber. Bei mindestens 30 Spielen pro Saison ist er normalerweise im Stadion dabei. „Dass das jetzt nicht mehr klappt, das fuchst mich schon sehr.“

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