Infos zur Conference LeagueWas den 1. FC Köln auf der internationalen Bühne erwartet

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1. FC Köln, Pressekonferenz zum Heimspiel gegen Wolfsburg, Steffen Baumgart.

Köln – Mit einer fulminanten Wandlung hat der 1. FC Köln zum zweiten Mal in diesem Jahrtausend den Einzug ins internationale Geschäft perfekt gemacht. Trainer Steffen Baumgart führte den letztjährigen Relegations-Teilnehmer aus dem Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga hoch auf Rang sieben, der zur Teilnahme an der Europa Conference League berechtigt. Fragen und Antworten zu dem neuen internationalen Wettbewerb.

Was ist die Conference League?

Kleine Fußball-Nationen haben es oft schwerer, sich Zugang zu europäischen Wettbewerben zu verschaffen. Aus diesem Grund rief die Uefa Ende 2018 die Europa Conference League ins Leben. Der anfangs als weitere Gelddruckmaschine scharf kritisierte Wettbewerb feierte seine Premiere in der Saison 2021/22. Die Conference League ist nach der Champions League und der Europa League der dritthöchste Wettbewerb, der in Europa von internationalen Mannschaften bestritten wird. Die Bundesliga verfügt über einen Startplatz. In dieser Saison nahm aus Deutschland der 1. FC Union Berlin teil, in der kommenden Spielzeit wird es der 1. FC Köln sein.

Wie viele Mannschaften sind vertreten?

Insgesamt nehmen 171 Mannschaften aus 54 Landesverbänden der Uefa an der Conference League teil. Clubs aus Russland wurden für die Saison 2022/23 ausgeschlossen. An der Qualifikationsphase sind 138 Teams beteiligt, von denen letztlich aber nur 32 den Sprung in die Gruppenphase schaffen. Die Einführung der Conference League hatte Auswirkungen auf die Europa League. Dort wurde die Teilnehmerzahl in der Gruppenphase von 48 auf 32 Mannschaften reduziert, was wiederum die Qualität steigerte.

FC bindet Kilian bis 2025

Wie erwartet hat der 1. FC Köln die Kaufoption für Luca Kilian gezogen. Damit bleibt der Innenverteidiger fest am Geißbockheim. Im Gegenzug überweist der FC die vertraglich vereinbarte Ablöse von zwei Millionen Euro an den 1. FSV Mainz 05, von dem der 22-Jährige zu Beginn der Saison 2021/22 auf Leihbasis gekommen war. Seither bestritt Kilian 31 Pflichtspiele für den FC. Sein neuer Vertrag läuft bis 2025. „Luca hat sich in der vergangenen Saison auf Anhieb eine Position als Stammspieler erarbeitet. Dabei ist er trotzdem noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung. Wir freuen uns deshalb sehr, dass er seine nächsten Schritte auch zukünftig unbedingt beim FC gehen will“, erklärt FC-Sportchef Christian Keller. Kilian (Foto) ergänzt: „Für mich war nach der vergangenen Saison klar, dass ich gerne in Köln bleiben möchte. Ich bin sehr froh, dass das geklappt hat und es hier für mich weitergeht.“ (tca)

Auf welche Clubs könnte der 1. FC Köln treffen?

Der Reiz des internationalen Geschäfts besteht auch darin, ausgefallene Reiseziele anzusteuern. Die Conference League bietet einige davon. In der ersten Runde der Saison 2022/23 tummeln sich Exoten wie der Riga FC aus Lettland, HB Tórshavn von den Färöer Inseln oder der Europa FC aus Gibraltar. Im weiteren Verlauf der Qualifikationsrunden stoßen namhaftere Clubs dazu wie der FC Basel, Royal Antwerpen, Slavia Prag und ZSKA Sofia. In den Playoffs zur Gruppenphase sind die sogenannten „Fußball-Zwerge“ dann kaum noch anzutreffen. Die diesjährige Halbfinal-Besetzung mit der AS Rom, Feyenoord Rotterdam, Olympique Marseille und Leicester City beweist zudem, dass auch die Conference League Glamour versprüht.

Wie funktioniert die Conference League?

Die Conference League unterteilt sich in drei Phasen: die Qualifikationsrunde, die Gruppenphase und die K.o.-Phase. Als Tabellensiebter der Bundesliga ist der 1. FC Köln direkt für die Playoffs zur Gruppenphase gesetzt. Zuvor finden drei Qualifikationsrunden statt. Sie werden wie die Playoffs als Hin- und Rückspiel ausgetragen. In der Gruppenphase spielen 32 Mannschaften in acht Gruppen á vier Teams um den Einzug in die K.o.-Phase. Nach Hin- und Rückspielen ziehen die Gruppensieger direkt in das Achtelfinale ein. Die Gruppenzweiten spielen gegen die Gruppendritten der Europa League um den Einzug in die Runde der letzten 16. Über Viertel- und Halbfinale geht es bis zum Endspiel.

Wer ist in den Playoffs zur Gruppenphase gesetzt?

In den Playoffs zur Gruppenphase sind neben dem Bundesliga-Siebten auch das siebtplatzierte Team der Serie A und der Premier League sowie die Sechstplatzierten der Primera División und der Ligue 1 gesetzt. Kandidaten sind der AC Florenz, West Ham United, der FC Villarreal und RC Lens. Außerdem qualifizieren sich 27 Mannschaften der vorherigen Qualifikationsrunden und zwölf Teams über den Champions- und Europa League-Weg für die Playoffs. 22 Mannschaften ziehen direkt über die Conference League-Playoffs in die Gruppenphase ein. Hinzu kommen zehn Teams, die in den Europa League-Playoffs gescheitert sind.

Wann werden die Spiele ausgetragen?

Die Spiele der Conference League werden parallel zur Europa League immer donnerstags um 18.45 Uhr und 21 Uhr ausgetragen.

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Welche Termine sind zu beachten?

Der Auftakt der neuen Conference League-Saison erfolgt am 7. Juli mit den Hinspielen der ersten Qualifikationsrunde. Sieben Tage später finden die Rückspiele statt. Die zweite Qualifikationsrunde geht am 21. und 28. Juli über die Bühne, die dritte am 4. und 11. August. Die Playoffs zur Gruppenphase, mit denen der 1. FC Köln in den Wettbewerb eingreift, werden am 2. August ausgelost und am 18. sowie 25. August ausgetragen.

Sollte der FC die beiden Ausscheidungsspiele überstehen, rückt der 26. August als nächster wichtiger Termin in den Fokus. Dann wird die Ziehung der Gruppen vorgenommen. Der Start der Gruppenphase erfolgt am 8. September. Die übrigen fünf Spieltage findet statt am 15. September, 6. Oktober, 13. Oktober, 27. Oktober und 3. November. Die weiteren Termine: K.o.-Runden-Play-offs: 16. und 23. Februar 2023; Achtelfinale: 9. und 16. März 2023; Viertelfinale: 13. und 20. April 2023; Halbfinale: 11. und 18. Mai 2023. Das Endspiel wird am 7. Juni 2023 in der Eden Aréna in Prag ausgetragen.

Welcher Sender überträgt die Conference League?

Die RTL Mediengruppe hat sich bis 2024 sowohl die Free-TV- als auch die Pay-TV-Rechte an der Conference League gesichert. Die Spiele werden bei RTL, beim Spartensender RTL Nitro und auf dem hauseigenen Streamingportal TV Now gezeigt.

Was gibt es für die Vereine zu verdienen?

Die Uefa schüttet an jeden Teilnehmer der Gruppenphase ein Startgeld in Höhe von 2,94 Millionen Euro aus. Für jeden Sieg in der Gruppenphase gibt es 500 000 Euro, für jede Punkteteilung 166 000 Euro. Anschließend wird pro Runde kassiert. Wer als Gruppensieger in das Achtelfinale einzieht, erhält 1,25 Millionen Euro. Die Gruppenzweiten werden mit jeweils 325 000 Euro belohnt. Für das Überstehen der Zwischenrunde gibt es 900 000 Euro oben drauf. Für das Viertelfinale gibt es eine Million Euro, für das Halbfinale zwei Millionen und für den Finaleinzug drei Millionen. Hinzu kommen Einnahmen aus dem Marketing-Pool. Insgesamt verteilt die Uefa 235 Millionen Euro.

Was winkt dem Gewinner der Conference League?

Der Gewinner der Conference League darf in der darauffolgenden Spielzeit direkt an der Gruppenphase der Europa League teilnehmen. Zusätzlich kassiert er noch einmal zwei Millionen Euro Prämie. Und natürlich gibt es für den Sieger auch eine schmucke Trophäe.

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